An der Börse sein nach dem schnellsten Kursrutsch aller Zeiten beim Markttief im März 2020 eine Rezession eingepreist worden. Frühere Bärenmarktphasen hätten ähnliche Kursverluste gezeigt, aber im Durchschnitt 20 Monate gedauert. Bislang befinde sich der Aktienmarkt in einer Korrekturphase von weniger als zwei Monaten. Der Katalog möglicher Belastungen für Investoren bleibe in den kommenden Quartalen gut gefüllt. Es seien jederzeit niedrigere Kurse als heute möglich. Das schreibt Analyst Christian Kahler von der DZ Bank in einer aktuellen Studie zum Marktgeschehen.

Der weitere Kursverlauf und die Bandbreite der Preisschwankungen würden stark vom Verlauf der Pandemie abhängen. Ziehe man die "Spielregeln" elementarer Krisen der letzten 20 Jahre heran, könnten weitere Auslöser für eine hohe Volatilität sein: Kosteneinsparungen der Unternehmen, Entlassungen, Insolvenzen, Liquiditätsengpässe, Investitionskürzungen, Verwerfungen bei Fonds, erhöhte Kreditausfälle, Kürzungen von Dividenden und Aktienrückkäufen, enttäuschende Rettungsprogramme, negative Vermögenseffekte und die Angst vor einer Rückkehr der Pandemie.

2020 könnten die Unternehmensgewinne im DAX um 50 bis 80 Prozent einbrechen - mehr als in früheren Rezessionen, als die Gewinne im Durchschnitt um 35 Prozent gefallen seien. Wer während der kommenden Quartale Aktien kaufe, sollte langfristig sehr gute Anlageergebnisse einfahren. Dafür sprächen die Bewertungsmodelle, in denen künftige freie Barmittelzuflüsse über einen langen Zeitraum abgezinst werden.

Auch ein (unwahrscheinlicher) Komplettausfall der Cashflows im Jahr 2020 und/oder 2021 führe im Bewertungsmodell zu einem niedrigeren fairen Wert, jedoch falle dieser Effekt in der langfristigen Betrachtung kaum ins Gewicht. Mittelfristig werde sich in der Wirtschaft und an den Märkten wieder eine grundsätzliche Ordnung einstellen, dann würden Aktien deutlich optimistischer bewertet.

Nach früheren Rezessionen sei nach vier Jahren der alte DAX-Kursgipfel wieder erreicht worden, die Unternehmensgewinne hätten sich sogar etwas schneller erholt. Wende man diese Erkenntnisse auf den Ausblick an, könnten die DAX-Unternehmen 2022/23 wieder so viel verdienen wie im Rekordjahr 2018. Der Index selbst würde erst im Jahr 2024 wieder seinen alten Höchststand von 13.800 Punkten erreichen. Der neue Kursaufschwung wird nicht gradlinig verlaufen, sondern von Schwankungen geprägt sein.

Konkret sieht die DZ Bank den beim Schreiben dieses Beitrags bei 10.904 Punkten notierenden DAX am 30.09.2020 bei 10.800, am 31.12.2020 bei 11.200, am 31.03.2021 bei 11.500 und am 30.06.2021 bei 12.100 Zählern. Losgelöst davon hat das Kreditinstitut in der Vorwoche bei fünf Vertretern aus dem DAX Anlagevotum und / oder Kursziel erhöht. BÖRSE ONLINE stellt dieses Quintett vor und nennt die Gründe für die positive Einschätzung der DZ Bank.

HeidelbergCement-Aktie



Beim Baustoffkonzern HeidelbergCement hat die DZ Bank am 08. Mai ein Kaufvotum in Reaktion auf neu vorgelegte Geschäftszahlen bekräftigt. Gleichzeitig erhöhte der zuständige Analyst Thorsten Reigber aber das Kursziel von 44,00 Euro auf 52,00 Euro. Gemessen am aktuellen Kurs von 44,25 Euro hat dieses DAX-Mitglied somit 17,5 Prozent Luft nach oben.

Wie Reigber ausführt, hat HeidelbergCement Erstquartalszahlen vorgelegt, die beim Umsatz leicht unterhalb und beim bereinigten EBITDA deutlich über den Erwartungen ausgefallen sind. Der Umsatz habe mit 3,93 Milliarden Euro (-acht Prozent auf vergleichbarer Basis / ohne Sondereffekt Handelsgeschäft - zwei Prozent) um drei Prozent unter dem Vara-Konsens von 4,04 Milliarden Euro gelegen. Das bereinigte EBITDA habe 405 Millionen Euro (+zweit Prozent auf vergleichbarerer Basis) erreicht, welches 16 Prozent über dem Vara-Konsens (348 Millionen Euro) und vier Prozent über seiner Schätzung gelegen habe. Eine gute Preisentwicklung und niedrigere Kosten hätten den Volumenrückgang etwas abfedern können.

Den ursprünglichen Dividendenvorschlag von 2,20 Euro je Aktie habe das Unternehmen auf 0,60 Euro angepasst, um Liquidität von insgesamt 317 Millionen Euro intern zu behalten. Die aktuell verfügbare Liquidität liege bei 5,7 Milliarden Euro. Bereits Ende Februar sei mit COPE ein Aktionsplan gestartet worden, um auf die COVID-19-Pandemie zu reagieren. Ziel seien Kosteneinsparungen von einer Milliarde Euro in 2020.

Die aktuellen regionalen Trends seien sehr unterschiedlich. Während das Geschäft in China langsam wieder anlaufe, entwickelten sich die Volumina in Indien und Italien aufgrund der strikten Lockdowns sehr schwach. Dies könne sich aber schnell ändern, wenn die Beschränkungen aufgehoben werden. Im wichtigsten Markt Nordamerika zeige sich ein gemischtes Bild. Der deutsche Markt entwickele sich aktuell gut.

Die Gesellschaft habe sich weiterhin nicht in der Lage gesehen, einen neuen Ausblick abzugeben. Die DZ Bank hat ihre Schätzungen für 2020 und 2021 um fünf Prozent bzw. zehn Prozent reduziert. Zudem hat man die Dividendenschätzungen gesenkt. Auf Basis des angewandten ROE/COE-Modells, bei dem die Eigenkapitalrendite mit den Eigenkapitalkosten verglichen wird, errechne sich unter Berücksichtigung eines auf 15 Prozent (zuvor 20 Prozent) reduzierten Coronavirus-Abschlags (wegen erster Lockerungen) bei leicht adjustierten Inputparametern einen neuer fairer Wert von wie bereits erwähnt 52 Euro.

HeidelbergCement sei für die Krise gut aufgestellt (ausreichend Liquidität, gut diversifizierte Endmärkte). Die Bewertung sei günstig (unter historischen Bewertungsbändern und unter Buchwert). Als mögliche Trigger stuft Reigber staatliche Konjunkturprogramme (Infrastruktur) in den USA und Europa ein sowie das Strategieupdate des neuen CEO im September.

Charttechnik



Der Langfrist-Chart von HeidelbergCement fällt eher dürftig aus. Schließlich notiert der Titel aktuell nicht höher als bereits im Jahr 1996. Auch mittelfristig betrachtet gestaltet sich die Charttechnik ziemlich unbefriedigend. Denn seit Anfang 2018 besteht ein Abwärtstrend, der auch trotz der jüngsten Erholungsbewegung noch als völlig intakt zu bezeichnen ist.



Profil



HeidelbergCement ist laut der DZ Bank als integrierter Baustoffkonzern weltweit tätig. Das Unternehmen gehört zu den global größten Zementherstellern. Ergänzt wird das Produktportfolio unter anderem durch Zuschlagstoffe und Transportbeton. Mit der Übernahme von Italcementi wurde der Konzern zum weltweit zweitgrößten Zementhersteller.

Infineon-Aktie



Bei Infineon ist es so, dass der zuständige Analyst Harald Schnitzer in der Vorwoche das Kursziel von 17,00 Euro auf 20,00 Euro angehoben hat. Das Kaufurteil für den Halbleiter-Hersteller wurde gleichzeitig bestätigt. Nach den jüngsten Kursgewinnen verfügt dieser Titel bei einer aktuellen Notiz von 18,31 Euro noch über 9,2 Prozent an Aufwärtspotenzial.

Aus der Sicht von Schnitzer sind die für das jüngste Berichtsquartal vorgelegten Zahlen relativ gut ausgefallen. So habe Infineon eine leicht über den Markterwartungen gelegene Entwicklung verzeichnet. Das Book-to-Bill-Verhältnis habe bei 0,9 gelegen. Das Segmentergebnis habe 274 Millionen Euro betragen, bei einem Umsatz von 1.986 Millionen Euro. Die Segmentergebnismarge sei bei 13,8 Prozent hereingekommen (Automotive/ATV: sechs Prozent, Industrial Power Control/IPC: 17,3 Prozent, Power & Sensor: 22,4 Prozent, Digital Security Solutions/DSS: 14,2 Prozent). Die Cypress-Übernahme sei am 16.04. vollzogen worden.

Der Ausblick sei von Unsicherheit geprägt. Infineon habe auf die durch Covid-19 verursachten Verwerfungen hingewiesen, welche die Vorhersagbarkeit sehr stark beeinträchtigten. Für 2019/20 rechne das Unternehmen mit einem Umsatzrückgang von fünf Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Einschließlich Cypress würden rund 8,4 Milliarden Euro und eine Segmentergebnis-Marge von zwölf Prozent erwartet.

Das Segment Automotive werde am meisten von der Coronavirus-Pandemie betroffen sein. Für die Segmente Industrial Power Control und Digital Security Solutions werde ein geringer Umsatzrückgang antizipiert. Die Umsätze im Segment Power & Sensor Systems dürften sich im Jahresvergleich leicht verbessern, jeweils vor Hinzurechnung von Cypress-Umsätzen. Die Cypress-Geschäftsbereiche würden vom Erwerbszeitpunkt an auf die IFX-Segmente aufgeteilt und dort ab dem dritten Quartal entsprechend bilanziert. Die Kostensenkungsmaßnahmen würden verstärkt.

Schnitzer hat bei seinen Schätzungen für 2020 die Cypress-Akquisition anteilig und für die Folgejahre vollständig eingebunden. Für 2019/20 rechnet er beim Umsatz mit 8,35 Milliarden Euro und einer Segmentergebnismarge von 11,9 Prozent. Der von ihm erwartete freie Cashflow enthält noch keine Zahlungsmittelabflüsse im Zusammenhang mit dem Cypress-Kauf.

Noch sei die Talsohle nicht durchschritten. Das Automobilsegment sei am stärksten betroffen. Hohe Leerstandkosten belasteten weiter im laufenden Jahr. Mit Cypress sei Infineon nun aber noch besser aufgestellt. Die Gesellschaft verbessere die schon bislang starke Marktposition nochmals. Das Marktumfeld sei derzeit noch trübe, aber es gebe erste Entspannungstendenzen im für Infineon wichtigen chinesischen Markt.

Charttechnik



Der Chart von Infineon ist geprägt von einem starken Verfall ab dem Jahr 2000 und einem starken Anstieg ab März 2009. Dieser dauerte bis Juni 2018 und endete bei einem Zwischenhoch von 25,49 Euro. Die Coronavirus-Baisse hat dem Wert stark zugesetzt, zuletzt kam es aber zu einer Erholungsbewegung, dank der ein Großteil der erlittenen Verluste wieder wettgemacht wurde. Wirklich prickelnd kommt deswegen das langfristige Chartbild aber längst noch nicht wieder daher.



Profil



Infineon produziert laut DZ Bank Halbleiter- und Systemlösungen, die die Segmente Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit adressieren. Mit den Halbleiter- und Systemlösungen für Automotive-, Industrieelektronik-, Chipkarten- und Sicherheitsanwendungen hält Infineon jeweils starke Marktpositionen. Die Produkte zeichnen sich durch Zuverlässigkeit, hohe Qualität und innovative und modernste Technologien aus.

Fresenius Medical Care-Aktie



Im Falle der Aktien von Fresenius Medical Care hat die DZ Bank das Kursziel von 78,00 Euro auf 89,30 Euro erhöht. Das Kaufvotum hat der zuständige Analyst Sven Kürten bei dem Gesundheitsdienstleister bestätigt. Bei einer aktuellen Notiz von 71,78 Euro müsste der Titel um 24,4 Prozent zulegen, damit die Rechnung aufgeht.

Fresenius Medical Care hat nach Einschätzung von Kürten gute Zahlen für das erste Quartal 2020 berichtet, die beim EBIT um gut fünf Prozent und beim Nettogewinn um acht Prozent über seinen Schätzungen lagen. Damit habe das Unternehmen seine Resilienz gegenüber den negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie aus seiner Sicht unter Beweis gestellt.

Die Dialyse für schwer nierenkranke Patienten bleibe auch während der aktuellen Coronavirus-Krise eine lebensnotwendige und nicht aufschiebbare Behandlung. Deswegen seien die Umsätze und Erträge des Konzerns überdurchschnittlich sicher. Trotzdem gebe es durch die Pandemie auch Belastungen, die sich vor allem durch aufwendigere Schutzmaßnahmen ergäben, da die Patienten von Fresenius Medical Care alle zur Hochrisikogruppe zählten. Im ersten Quartal 2020 hätten diese Aufwendungen zu einem leichten Rückgang der EBIT-Marge auf 12,4 Prozent (13,0 Prozent im ersten Quartal 2019) geführt.

Fresenius Medical Care habe seinen Ausblick für ein mittleres bis hohes einstelliges Wachstum bei Umsatz und Nettoergebnis im Geschäftsjahr 2020 bestätigt. Dieser Ausblick sei vor den Auswirkungen von Covid-19 und anderen Sondereffekten. Allerdings sehe das Management die Auswirkungen der Pandemie derzeit als eher gering an und man erwarte, diese in der Prognosespanne absorbieren zu können.

Aufgrund der Coronavirus-Krise hatte Kürten seine Gewinnschätzungen bereits im März gesenkt und er erwartet für 2020 ein Umsatzwachstum von fünf Prozent und ein Nettogewinnwachstum von gut zwei Prozent. Damit liegt er leicht unterhalb der Prognosespanne von Fresenius Medical Care und er sieht sich damit auf der sicheren Seite positioniert. Die Schätzungen zum Gewinn je Aktie bewegen sich für die Geschäftsjahre 2020 bis 2022 bei 4,17 Euro, 4,62 Euro und bei 5,11 Euro.

Charttechnik



Bei den Aktien von Fresenius Medical Care war aus der Sicht von Langfrist-Investoren von September 2002 bis Januar 2018 alles in Butter. Stieg der Kurs da doch von 6,87 Euro auf 93,00 Euro. In den vergangenen Jahren hat sich aber eine Seitwärtsbewegung breit gemacht. Dabei hat sich eine Unterstützungszone im Bereich von 55,58 Euro auch im Laufe des Coronavirus-Abwärtssog als verlässliche Haltezone erwiesen. Weiter verbessern würde sich das Chartbild nach den jüngsten Gewinnen, wenn es auch noch gelingen sollte, das bisherige Jahreshoch von 77,58 Euro zu überwinden.



Profil



Die DZ Bank bezeichnet Fresenius Medical Care als den weltweit führenden Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit chronischem Nierenversagen. Das Unternehmen versorgt in seinem weltweiten Netz von rund 4.000 Dialysekliniken mehr als 345.000 Patienten. Gleichzeitig hat die Gesellschaft 45 Produktionsstätten, um Dialyseprodukte wie Dialysemaschinen, Dialysatoren und zugehörige Einwegartikel anzubieten.

BMW-Aktie



Bei den Aktien von BMW hat die DZ Bank das Kursziel deutlich von 51,00 Euro auf 62,00 Euro nach oben genommen. Obwohl sich die Notiz jüngst wieder vom Jahrestief erholt hat ergibt sich dadurch gemessen am aktuellen Kurs von 51,42 Euro noch immer die Chance auf einen Anstieg von Prozent. Das bisherige auf Kaufen lautende Anlageurteil bestätigte man in Reaktion auf neu vorgelegte Geschäftszahlen.

Der zuständige Analyst Michael Punzet erklärt zu den Ergebnissen des Autobauers, trotz eines Rückgangs des Autoabsatzes um 20,6 Prozent seien die Umsatzerlöse des BMW-Konzerns im ersten Quartal 2020 um 3,5 Prozent auf 23,3 Milliarden Euro gestiegen, während seine Schätzungen bei 17,2 Milliarden Euro lagen und die Konsensprognose bei 19,5 Milliarden Euro. Dabei sei der Umsatz im Segment Automobile um 6,4 Prozent auf 18,0 Milliarden Euro (DZ-Bank-Schätzung: 15,4 Milliarden Euro / Konsens: 16,3 Milliarden Euro) gesunken.

Positiv habe sich hingegen der Bereich Finanzdienstleistungen (+6,3 Prozent) entwickelt. Das EBIT habe sich gegenüber dem von einer Rückstellung für das EU-Kartellverfahren (1,4 Milliarden Euro) belasteten Vorjahreswert um 133 Prozent auf 1.375 Millionen Euro verbessert (DZ Bank-Schätzung: 628 Millionen Euro / Konsens: 852 Millionen Euro). Das EBIT im Bereich Automobile habe sich in den ersten drei Monaten auf 229 Millionen Euro (erstes Quartal 2019: -310 Millionen Euro; DZ Bank-Schätzung: 307 Millionen Euro / Konsens: 299 Millionen Euro) belaufen.

Das Ergebnis je Aktie habe 0,84 Euro (-1,2 Prozent gegenüber Vorjahr; DZ-Bank-Schätzung: 0,51 Euro / Konsens: 0,80 Euro) betragen. Trotz des Absatzrückgangs habe BMW die Zahl der verkauften elektrifizierten Fahrzeuge um 13,5 Prozent steigern können. Somit habe der Anteil am Flottenabsatz bei 6,4 Prozent nach 4,5 Prozent im Vorjahr gelegen.

Im Vorfeld der Berichterstattung zum ersten Quartal habe das Unternehmen seinen Ausblick angepasst. Da man nun von einer längeren Beeinträchtigung der Autonachfrage bzw. von einer langsameren Erholung in Folge von Covid-19 ausgehe, rechne man nun im Bereich Automobile mit einer EBIT-Marge von null Prozent bis drei Prozent nach zuvor zwei bis vier Prozent. Für das Segment Finanzdienstleistungen gehe man nun von einem moderaten - zuvor leichten - Rückgang der Eigenkapitalrendite aus. Auf Konzernebene kalkuliere man weiterhin mit einem deutlichen Rückgang des Vorsteuerergebnisses, was einen Rückgang um mehr 10 Prozent impliziere.

Mit Blick auf die geplanten Lockerungen der Corona-Maßnahmen hat Punzet den Covid-19-Abschlag in seinem Bewertungsmodell von 20 Prozent auf jetzt noch 10 Prozent reduziert. Er geht zwar nicht davon aus, dass sich BMW von der allgemeinen Marktentwicklung abkoppeln kann, er sieht aber weiterhin leichte Wettbewerbsvorteile bei den Themen E-Mobilität und Nachhaltigkeit. Auf Basis der aktuellen Annahmen impliziere das angewandte ROE/COE-Modell (Vergleich von Eigenkapitalrendite mit den Eigenkapitalkosten) nun einen fairen Wert von 62,00 Euro.

Charttechnik



Der Aktienkurs von BMW hat nach guten Jahren zuvor seit März 2015 keinen leichten Stand mehr. Ausgehend von einem damals noch markierten Hoch von 122,60 Euro ging es per Saldo letztlich nach unten, wobei die jüngste Coronavirus-Baisse hier zu einem scharfen Verfall bis auf kurzzeitig nur noch 37,66 Euro geführt hat. Davon hat sich der Titel zwar wieder abgesetzt, richtig einladend sieht der Chart aus Sicht der Bullen aber nach wie vor nicht aus.



Profil



Der Autobauer BMW verfolgt mit seinen Marken BMW, MINI und der englischen Edelschmiede Rolls-Royce laut DZ Bank eine reine Premium-Markenstrategie. BMW-Motorräder sowie die konzerneigene Finanzdienstleistungssparte runden die Produktpalette ab.

Vonovia-Aktie



Bei den Aktien von Vonovia hatte die DZ Bank das Kursziel im März noch von 55,50 Euro auf 50,00 Euro gesenkt. Diesen Schritt hat man nun aber wieder korrigiert. Das heißt, der zuständige Analyst Karsten Oblinger taxiert den fairen Wert für den Wohnimmobilienkonzern jetzt wieder auf 55,50 Euro. Das ist eine Vorgabe, die sich um gut 14 Prozent über der aktuellen Notiz von 48,60 Euro bewegt.

Die Mieteinnahmen sind laut Oblinger bei Vonovia im ersten Quartal gestiegen, teilweise akquisitionsbedingt, um 12,3 Prozent auf 564 Millionen Euro. Auf vergleichbarer Basis (like-for-like) habe das Mietwachstum 3,9 Prozent betragen. Das adjustierte EBITDA sei um 10,3 Prozent auf 428 Millionen Euro gestiegen. Der FFO1 habe um 10,5 Prozent zulegen können auf 335,5 Millionen Euro bzw. 0,62 Euro pro Aktie (+5,1 Prozent). Der adjustierte Net Asset Value pro Aktie sei bei 52,23 Euro hereingekommen, was einem Anstieg um 14,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspreche. Der Verschuldungsgrad LTV sei im Jahresvergleich leicht um 60 Basispunkte auf 43,0 Prozent gestiegen.

Das Management habe den Ausblick für 2020 für alle wesentlichen Eckdaten bestätigt und plane demgemäß Mieteinnahmen von rund 2,3 Milliarden Euro, ein bereinigtes EBITDA von 1,875 bis 1,925 Milliarden Euro sowie einen FFO1 von 1,275 bis 1,325 Milliarden Euro.

Die diesjährige Hauptversammlung werde am 30.6.2020 in virtueller Form abgehalten und die in Aussicht gestellte Dividendenzahlung werde in voller Planungshöhe von 1,57 Euro je Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Daraus ergibt sich derzeit eine Dividendenrendite von 3,23 Prozent.

Das Portfolio habe zum Bilanzstichtag rund 415.000 Einheiten mit einem Leerstand von 2,8 Prozent umfasst. Die durchschnittliche Nettokaltmiete habe bei 6,94 Euro pro qm gelegen und der durchschnittliche Buchwert bei 1.864 Euro, was einem Nettokaltmiete-Multiplikator (NCR-Multiplikator) von 22,6 entspreche.

Oblinger hat seine Schätzungen für 2020 und die Folgejahre unverändert belassen. Das heißt, die Prognose für den verwässerten Nettoinventarwert je Aktie in 2020 beträgt 58,49 Euro, 63,60 Euro für 2021 und 67,90 Euro für 2022. Die Herleitung des neuen fairen Wertes von 55,50 Euro basiere auf der Schätzung des adjustierten Net Asset Values für das Geschäftsjahr 2020 unter Berücksichtigung eines gesenkten Risikoabschlags von rund fünf Prozent (zuvor: 15 Prozent). Diese Senkung des Risikoabschlags reflektiere dabei das deutlich entspannte Kapitalmarktumfeld seit der letzten Publikation.

Vonovia habe über einen soliden Jahresauftakt berichtet, der die weitgehende Corona-Resistenz des Geschäftsmodells dokumentiert habe. Das Management habe zudem den im November erstmalig formulierten Ausblick für 2020 in allen wesentlichen Eckpunkten bekräftigt.

Charttechnik



Auch die Aktien von Vonovia konnten sich dem allgemeinen Abwärtsdruck während der Coronavirus-Baisse nicht entziehen. Vielmehr ging es vom 19. Februar bis zum 18. Märt sogar sehr deutlich von 54,06 Euro auf 38,60 Euro nach unten. Jüngst hat sich der Titel aber wieder spürbar erholt und dadurch scheint nun sogar eine Rückeroberung des Rekordhochs von 54,06 Euro vom 19. Februar 2020 nicht mehr völlig ausgeschlossen zu sein. Auf dem aktuellen Niveau kann zudem von einem wieder zurückeroberten langfristigen Aufwärtstrend gesprochen werden.



Profil



Vonovia SE ist nach Angaben der DZ Bank das größte deutsche Wohnimmobilienunternehmen. Das Geschäftsmodell umfasst neben der Vermietung von Bestandsimmobilien auch deren Instandhaltung und Modernisierung (u.a. energetische Sanierung und seniorengerechtes Wohnen) und Immobilienverwaltung für Dritte. Das Portfolio wird kontinuierlich optimiert.