Wie der Nachrichtensender ntv berichtete, hat Elon Musk, der reichste Mensch der Welt, innerhalb einer Woche Vermögen in Höhe von 25 Milliarden US-Dollar verloren. Verantwortlich dafür ist die Korrektur an den Börsen. Insbesondere Technologiewerte sind unter die Räder gekommen. Aufgrund der anstehenden Zinserhöhung trennen sich Investoren von Aktien insbesondere aus dem Technologiesektor. Die Branche gilt als besonders anfällig für eine Zinserhöhung. Denn die Unternehmen sind sehr kapitalintensiv und benötigen viel Fremdkapital. Steigt nun der Zins, klettern auch die Kosten in die Höhe.

So verlor auch der Aktienkurs vom innovative Autohersteller Tesla innerhalb eines Monats über 14 Prozent an Wert. Zum Wochenbeginn rutschte der Preis für eine Tesla-Aktie zunächst erneut um sieben Prozent ab, holte dann aber wieder auf. Am Dienstag ist der Kurs rund zwei Prozent im Minus.

Aktuelle Neuigkeiten rund um Tesla


Ein Insider erwähnte vergangene Woche gegenüber Reuters, dass Tesla den Produktionsstart des sogenannten "Cybertrucks" verschieben würde. Bereits 2019 hat Tesla-Chef Elon Musk den innovativen Pick-up vorgestellt. Am Mittwoch wird der US-Konzern die Zahlen zum vierten Quartal des vergangenen Jahres veröffentlichen. Dabei könnte Musk neue Infos zum Cybertruck geben. Ein Update zu dem geplanten Modell könnte im laufenden Jahr ein positiver Impuls für Tesla bedeuten.

Zudem gab es zum Wochenbeginn positive Nachrichten vom Elektronikkonzern Panasonic. Wie die japanische Zeitung Nikkei berichtete, will Panasonic ab 2023 neue leistungsstärkere Batterien für Tesla bauen. Die Reichweite der E-Autos soll dadurch um rund ein Fünftel gesteigert werden. Die Elektroautomobilität könnte dadurch attraktiver werden.

Am gestrigen Montag reichte Tesla eine Gegenklage gegen die US-Investmentbank JP Morgan ein. Der Autobauer beschuldigte die Bank der Bösgläubigkeit, nachdem JP Morgan einseitig die Bedingungen der Optionsscheine geändert hatte, die sie beim Verkauf von Wandelanleihen durch Tesla im Jahr 2014 erhalten hatte. Brian Marchiony, Sprecher von JP Morgen erklärt in einer E-Mail den Anspruch von Tesla als unbegründet.

Was zu den Q4-Zahlen von Tesla erwartet wird


In die E-Autobranche fließt viel Kapital, das treibt auch die Bewertungen an. So ist etwa Tesla mit rund einer Billion US-Dollar bewertet. Dabei wurde der Autobauer erst 2020 profitabel. 2020 konnte der US-Konzern erstmals ein Gewinn von 721 Millionen US-Dollar erwirtschaften. Daten des Finanzdienstleisters Bloomberg zufolge schätzen Analysten den Umsatz für das laufende Jahr auf 76,7 Milliarden Dollar. Das wäre eine deutliche Steigerung gegenüber den rund 31,5 Milliarden Dollar von 2020.

Operativ lief es vergangenes Jahr bei dem Technologiekonzern sehr gut. In den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres verkaufte der Musk-Konzern fast dreimal so viel Autos wie der deutsche Konkurrent Porsche. Zudem verdiente Tesla ebenfalls mit Geschäften wie etwa dem Handel mit Emissionsrechten und der Investition in die Kryptowährung Bitcoin ein Nebeneinkommen.

Einschätzung zur Tesla-Aktie


Die Coronakrise ging auch an dem US-Konzern nicht spurlos vorbei. Doch der Autobauer ist insbesondere mit der Halbleiterkrise besser umgegangen als etwa die deutsche Konkurrenz. Denn Tesla arbeitet eng mit Chipherstellern wie TSMC zusammen und entwirft eigene Chips.

Durch Inbetriebnahme neuer Fabriken könnte Tesla die Autoverkäufe weiter steigern. So werden in der deutschen Gigafabrik in Grünheide bereits die ersten Testwagen gebaut. Doch neue Konkurrenten wie das Start-up Rivian könnten insbesondere in den USA dem Autobauer Paroli bieten.

Nach dem aktuellen Ausverkauf bei Tech-Werten ist der Aktienkurs von Tesla deutlich zurückgekommen. Aufgrund der schwierigen Markbedingungen und der weiterhin hohen Bewertung des Konzerns empfehlen wir, das Papier weiter zu beobachten.

LB