Leser fragen – die Redaktion antwortet Von Stefan Rullkötter

In Ihrem Beitrag zum Thema "Auf Schwarzgeldjagd" (BO Nr. 38/2019, Seite 88 ff.) schreiben Sie, dass ausländische Steuerbehörden zum Stichtag 30. September wieder umfangreiche Daten zu Auslandskonten an die deutsche Finanzverwaltung gemeldet haben. Gibt es dazu schon aktuelle Zahlen, und lohnt sich der Aufwand?
Börse ONLINE: Deutschen Finanzbehörden sind aus dem Ausland Milliardenvermögen von hierzulande Steuerpflichtigen gemeldet worden. Das geht aus einer aktuellen Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Nicht-EU-Staaten informierten die Bundesrepublik im Jahr 2017 demnach über Erträge in Höhe von fast 39 Milliarden Euro. Insgesamt lagen in jenem Jahr auf deutschen Konten außerhalb der EU 269,4 Milliarden Euro. Neuere Daten liegen noch nicht vor. Basis für den Datentransfer ist der automatische Informationsaustausch zu Bankkundendaten, der seit 2017 eingeführt und sukzessive erweitert wird. Wie hoch die Summen sind, die aus den einzelnen Staaten und Gebieten gemeldet werden, bleibt auf Anordnung der Bundesregierung geheim. Unklar ist, welche Summe durch den automatischen Informationsaustausch zusätzlich in die Kassen der Steuerbehörden fließen wird. Die Verarbeitung der gemeldeten Informationen sei noch nicht abgeschlossen, teilte die Bundesregierung mit.