Vom Diesel-Dino zum Elektro-Star! Volkswagen erlebt in diesen Tagen einen spektakulären Imagewandel. An der Börse ist der Stimmungsumschwung besonders extrem: Innerhalb einer Woche stieg der Wert der im DAX notierten Vorzugsaktie in der Spitze um fast 30 Prozent. In den Internetforen der Zocker hat Volkswagen sogar Gamestop als heißestes Gesprächsthema verdrängt.

Den Startschuss zur Kursrally hat Volkswagen selbst gegeben: Erstmals präsentierte Vorstandschef Herbert Diess im Detail die Elektro-Offensive des DAX-Konzerns. Die wichtigste Botschaft: Volkswagen will in die weltweite Poleposition bei Elektroautos vorstoßen und Tesla verdrängen. Allein bis 2025 will der Konzern 75 Milliarden Euro in Elektrifizierung und Digitalisierung pumpen. "Wir sind bereit, technologisch mit Tesla gleichzuziehen", verkündet der Chef.

Eigentlich hätte diese Ansage niemanden überraschen dürfen. Seit Langem baut Diess den Konzern um. Man müsse "die Strategie radikal neu denken", hatte der 61-Jährige schon im vergangenen Jahr öffentlich betont. An der Börse hatten das offenbar nur wenige ernst genommen. Andere Themen waren lauter: Der Skandal um manipulierte Abgaswerte hat tiefe Kratzer im Image der Wolfsburger hinterlassen. Mit der Pandemie ist der Absatz auch bei Volkswagen eingebrochen. Zusätzlich gebremst haben Probleme bei der Softwareentwicklung. Während der Aktienkurs von Tesla in die Höhe schoss, dümpelte der Kurs von Volkswagen seitwärts. Und das, obwohl der Konzern selbst im Corona-Jahr 2020 einen operativen Gewinn von fast zehn Milliarden Euro einfuhr.

Psychologie der Börse

Auch wenn der Kursanstieg bei Volkswagens Stammaktie jetzt durch Zocker aus den USA beschleunigt wird, ist das grundsätzliche Phänomen nicht neu: Unternehmen in einer Umbruchphase werden an den Finanzmärkten oft kritisch gesehen. Selbst niedrige Bewertungskennziffern können den Aktienkurs nicht antreiben, wenn Anleger an den Zukunftsaussichten zweifeln. Gelingt es einem Unternehmen aber, diese Bedenken mit einer überzeugenden Vision zu überschreiben, ist das Kurspotenzial der Aktie enorm.

Ein prominentes Beispiel liefert Walmart. Die amerikanische Supermarktkette ist eine der ganz großen Erfolgsgeschichten. 1962 eröffnet Sam Walton in Arkansas die erste Filiale. Sein Plan: mit radikal niedrigen Preisen die Konkurrenz ausstechen. Heute kaufen jede Woche mehr als 220 Millionen Menschen in den 10.500 Läden des Handelsriesen ein. Zur Jahrtausendwende aber kamen unter Börsianern Zweifel auf: Das Wachstumspotenzial schien ausgereizt, die Zukunft gehörte Onlinehändlern wie Amazon. Die Walmart-Aktie dümpelte mehrere Jahre seitwärts. Die starke Substanz verhinderte einen Absturz, für Kursgewinne aber fehlte die Perspektive. Inzwischen hat Walmart seinen Weg ins Internet gefunden. Vor allem bei Lebensmitteln hat man über das Web eine starke Stellung aufgebaut. Die klassischen Filialen aus Stein und Beton sind nebenbei zu Logistikzentren geworden: Kunden können dort online bestellte Ware im Vorbeifahren abholen. Oder die Filiale liefert zum Kunden nach Hause. Die Börse honoriert den Wandel: Seit 2012 hat sich der Wert der Aktie verdreifacht.

"Walmart-Aktien" gibt es immer wieder. Gemeint sind damit in diesem Fall nicht Lebensmittelhändler, sondern starke Unternehmen, die sich im Umbruch befinden und darum an der Börse aus der Mode gekommen sind. Jonathan Crown von der Vermögensverwaltung Columbia Threadneedle sieht solch unterschätzte Werte derzeit vor allem in den klassischen Industrien: "Automobilhersteller beispielsweise setzen zunehmend auf Elektroantrieb, Versorger investieren in erneuerbare Energien. Wenn Investoren realisieren, dass sich diese Unternehmen erfolgreich wandeln, kann das mit höheren Kursen belohnt werden."

€uro am Sonntag präsentiert auf den kommenden Seiten sechs Unternehmen, deren Potenzial an der Börse unterschätzt wird. Zusätzlich stellen wir drei Aktienfonds vor, die sich auf unterbewertete Titel spezialisiert haben.

Volkswagen

Klasse & Masse

Volkswagen als das neue Tesla, dieser Gedanke elektrisiert Börsianer. Tesla ist mehr als dreimal so wertvoll wie der gesamte VW- Konzern, aber bringt beim Umsatz bloß ein gutes Zehntel auf die Waage. Übertrüge man Teslas Bewertungskennziffern auf das E-Geschäft von Volkswagen, würde allein das rechnerisch auf einen Wert von fast 400 Euro je Aktie kommen, kalkuliert die Deutsche Bank. Die Unterschiede zwischen Tesla und VW sind indes groß, die Konzerne darum schwer zu vergleichen.

Fest steht: Volkswagen tuckert technologisch noch immer hinter Tesla her. Wolfsburg aber erhöht das Tempo. Bis zum Jahr 2030 will der DAX-Konzern in Europa einen Anteil von 55 bis 60 Prozent an reinen Stromern im Absatz aufweisen. Sechs Gigafactories sollen Batterien produzieren. Bei der Software, essenziell auch für das autonome Fahren, beschleunigt VW ebenfalls. Der Bereich soll mit bald 10.000 Entwicklern das zweitgrößte Software-Unternehmen Europas hinter SAP werden. Anvisiert ist auch, die Chips in den Autos immer weiter selbst zu definieren, um die hohen Ansprüche der künstlichen Intelligenz selbstfahrender Mobile in den Griff zu bekommen.

Der VW-Hebel

Das Potenzial, den Rivalen Tesla zu überholen, haben die Wolfsburger vor allem durch ihre Größe. Sind erst einmal vereinheitlichte Batteriesysteme für die Masse der Autos sowie eine gemeinsame Softwareplattform entwickelt, kann der Gigant millionenfach Autos produzieren und bei sinkenden Kosten hohe Gewinne einfahren. Dank seiner Finanzkraft könnte VW Tesla irgendwann auch technologisch überholen.

Damit Volkswagen am Kapitalmarkt wirklich wie Tesla als eine Technologiefirma bewertet wird, müssen die Innovationen auch funktionieren. Software- Bugs wie beim Stromer ID.3 zu Anfang, als sich Scheiben nicht mehr schließen ließen oder die Karosse hin und wieder abrupt bremste, sind mega-out. Konzernchef Herbert Diess stellt klar: "Wir haben eine Riesenchance, aber wir müssen sehr schnell sein."

RWE

Hoch hinaus

Markus Krebber blieb als Finanzvorstand bei RWE, als viele Top-Manager 2016 an Bord der damals angesagten grünen Tochter Innogy des Versorgers wechselten. Nach der Hauptversammlung von RWE am 28. April rückt der 48-jährige Manager nun an die Spitze des Konzerns. Gemeinsam mit Rolf Martin Schmitz, der 2016 ebenfalls an Bord blieb und damals Chef wurde, hat Krebber RWE mit dem neuen Fokus auf Wind und Solarkraft auf eine neue vielversprechende Spur gesetzt.

"Keiner hat für möglich gehalten, dass wir das hinbekommen", sagte Krebber jüngst in einem Interview. Zusammen mit dem Ingenieur und RWE-Urgestein Schmitz holte der 2012 von der Commerzbank abgeworbene Wirtschaftswissenschaftler die Sparte erneuerbare Energien des einstigen Rivalen Eon ins Unternehmen. Im Gegenzug überließ RWE dem damaligen Düsseldorfer Konkurrenten die Netze und den Stromhandel der grünen RWE-Tochter Innogy. Zudem hält der Konzern aus Essen 15 Prozent an Eon.

Aufstieg mit Wind und Sonne

Deutschlands größte Versorger sind heute in verschiedenen Märkten unterwegs. Eon betreibt europaweit Netze, verkauft Strom und Gas. RWE wandelt sich vom Verstromer von Kohle und Gas zu einem der weltweit größten Ökostromkonzerne. Investoren sehen viel Potenzial. 2020 sammelte RWE "über Nacht" zwei Milliarden Euro ein. Hierzulande war das eine der größten Transaktionen der vergangenen Jahre. Seinen Ausstieg aus dem Kohleabbau und der Kohleverstromung bis 2038 hat RWE mit der Bundesregierung verhandelt und erhielt für die nächsten 15 Jahre 2,6 Milliarden Euro Ausgleich.

Die Windparks des Essener Konzerns auf hoher See haben eine Gesamtleistung von mehr als neun Gigawattstunden. Weltweit ist es das drittgrößte Portfolio. Ørsted aus Dänemark kommt laut Angaben der Deutschen Bank hier auf elf, Spaniens Iberdrola auf 18,9 Gigawattstunden Stromleistung.

SAP

Große Ziele, starke Konkurrenz

Für SAP ist das Potenzial durch einen Umzug der wichtigsten Software in die Cloud beeindruckend. Die Cloud-Version S4/Hana von SAPs Planungssoftware für die Steuerung der Abläufe in Unternehmen, sogenannte ERP-Programme, nutzen Firmenkunden bisher zögerlich. Sechs Jahre nach der Vorstellung der Cloud- Version S4/Hana ist die Software erst bei 16.000 Firmen im Einsatz. Das sind weniger als die Hälfte der 35.000 Unternehmen, die nach Angaben des Marktforschers IDC ERP-Programme der Walldorfer nutzen. Und das, obwohl SAP im klassischen Lizenzgeschäft mit seinem wichtigsten Produkt klar Weltmarktführer ist. In dem 29 Milliarden Dollar schweren Markt hält SAP 15 Prozent der Anteile vor Oracle mit sieben Prozent. Wegen der Komplexität der ERP-Programme bevorzugten viele Unternehmen weiterhin Softwarelizenzen, sagen Experten von IDC.

Um seine insgesamt 400.000 Kunden zu überzeugen, deutlich mehr betriebswirtschaftliche Abläufe via SAP in der Cloud zu nutzen, muss die Software in der Anwendung einfacher werden. Für den ersten Schritt in diese Richtung, die bessere Integration und Kompatibilität der verschiedenen Cloud-Programme, die SAP mit Zukäufen erworben hat, wurde Konzernchef Christian Klein von wichtigen Organisationen der Firmenkunden in Deutschland und in Amerika jüngst ausdrücklich gelobt.

Machttransfer in die Cloud

Für einen nachhaltigen Aufschwung des Aktienkurses ist das zu wenig. Im Vergleich zu reinen Cloud-Software-Anbietern wie Salesforce und Workday sind Konzerne wie SAP oder Oracle viel niedriger bewertet. Investoren trauen diesen Unternehmen nicht zu, in der Cloud eine ähnliche Dominanz aufzubauen wie bisher.

Klein muss gelingen, was Softwareriese Microsoft unter Führung von Satya Nadella geschafft hat: in der Cloud eine Macht zu werden. SAPs Ziele für 2025 sind sehr ehrgeizig: 30 Prozent mehr Umsatz auf mindestens 36 Milliarden Euro, davon mehr als 60 Prozent in der Cloud. Über eine Allianz mit BMW, Bosch und Siemens will SAP aktuell die Autobranche vernetzen. Mit dieser Strategie könnten die Walldorfer ihre bisherige Stärke auch in der Cloud und in weiteren Branchen etablieren.

Nokia

Neues Signal

Potenzial für das von Investoren und Aktionären sehnlichst erwartete Comeback des finnischen Telekom-Netzwerkausrüsters Nokia ist vorhanden. Nach der Übernahme des amerikanisch-französischen Konkurrenten Alcatel-Lucent im Jahr 2016 verfügen die Finnen nach Einschätzung von Marktforschern über eines der breitesten Portfolios im Markt.

Diesen Vorteil muss Chef Pekka Lundmark nun umsetzen. Marktforscher IHS taxiert Nokias Gesamtmarkt auf 129 Milliarden Dollar und erwartet bis 2024 dort jährliche Wachstumsraten von mehr als sechs Prozent. Allerdings bremsen die hohen Investitionen der Finnen in den künftigen Mobilfunkstandard 5G das Wachstum und drücken die Rendite. Lundmark macht Dampf: "2021 wird das Jahr, in dem wir die Technologie in die Spur bringen." Auf dem Kapitalmarkttag am 18. März wurde deutlich, dass der einst für seine Handys weltweit bekannte Konzern mehr Zeit braucht, um auf profitables Wachstum umzuschalten. Die konzerninterne Umstellung auf eine günstigere 5G-Mobilfunktechnik ist wohl erst im nächsten Jahr abgeschlossen.

Schwierigkeiten mit der Integration von Alcatel-Lucent haben die Entwicklung von 5G bei Nokia stark gebremst. Zu schaffen machen den Finnen auch Anteilsverluste in wichtigen Märkten wie China und Amerika. Damit fehlen einige der Stammkunden mit 4G-Netzen. Die Aufrüstung auf 5G läuft deshalb langsamer als etwa beim schwedischen Rivalen Ericsson. Für 2021 erwartet Nokia, dass sein globaler Anteil bei der Ausrüstung von Funknetzen außerhalb Chinas von 28 auf bis zu 25 Prozent schrumpfen könnte.

Vertrauen in den neuen Chef

Lundmark, der Nokia seit März 2020 leitet, trauen Investoren jedoch zu, den Konzern auf Kurs zu bringen. Er war schon einmal bei dem Konzern an Bord, von 1990 bis 2000. Vor seiner Rückkehr brachte der Physiker Finnlands Versorger Fortum auf Vordermann. Fortum ist bei der ehemaligen Eon- Tochter Uniper der dominierende Eigentümer.

Evonik

Rentabler Wandel

Den meisten Leuten dürften Evonik allenfalls als Trikotsponsor von Borussia Dortmund bekannt sein. Ohne es zu wissen, kommt aber so ziemlich jeder Konsument immer wieder mit Produkten des Chemiekonzerns in Berührung: Evonik steckt in Autos, Shampoos, Nahrungsmitteln oder Medikamenten.

Vorstandschef Christian Kullmann will Evonik stärker auf maßgeschneiderte Angebote ausrichten: Man helfe den Kunden, ihre Produkte gesünder, stabiler, leichter, sparsamer zu machen. Evonik selbst kann auf diesem Weg höhere Margen erzielen als im Massengeschäft. Die Nachfrage ist außerdem nicht so stark von der allgemeinen Wirtschaftslage abhängig. 80 Prozent des operativen Gewinns (Ebitda) kommen bereits aus höherwertigen Produkten - im Jahr 2010 waren es noch 40 Prozent. Dieser Wandel werde an den Finanzmärkten noch immer unterschätzt, argumentieren die Analysten von Barclays.

Impfstoffhelfer

Ausgerechnet die Pandemie hilft, Evonik in ein neues Licht zu rücken. Denn im Kampf gegen Covid sorgt ein bis vor Kurzem nahezu unbekanntes Projekt für Aufsehen: Evonik entwickelt sogenannte Lipid-Nanopartikel, die bei der Produktion von genbasierten mRNA-Impfstoffen benötigt werden. Weil dieser ganz neue Therapieansatz auch zur Bekämpfung anderer Krankheiten eingesetzt werden kann, haben Nanopartikel Potenzial. Barclays hält Umsätze im dreistelligen Millionenbereich für möglich.

Jonathan Crown von Threadneedle sieht noch in anderen Bereichen Chancen: "Evonik ist aus unserer Sicht ein gutes Beispiel für ein Unternehmen, das sein Geschäft erfolgreich in Richtung einer grüneren Zukunft wandelt. Produkte wie biologisch abbaubare Tenside, die für den Wasserkreislauf weniger problematisch sind als traditionelle Tenside, und Algenblütenöl, das in nachhaltigem Tier- und Fischfutter zum Einsatz kommt, bieten spannende Wachstumschancen."

Adidas

Die Krise als Fitnessprogramm

Die Pandemie beschleunigt den tiefen Strukturwandel der Konsumgüterindustrie - die digitale Welt wird als Vertriebskanal immer wichtiger. Das bietet Unternehmen wie Adidas große Chancen. Der Sportartikelhersteller kann über das Internet seine Produkte leichter direkt an die Konsumenten verkaufen, also ohne Umweg über einen Händler. Damit bleibt beim Verkauf mehr Geld für Adidas.

Es gibt weitere Vorteile: Weil das Angebot besser an die Nachfrage angepasst werden kann, muss am Ende einer Saison weniger Ware über Rabatte verramscht werden. Auch das steigert die Marge. Gleichzeitig kann der DAX-Konzern massenhaft Daten seiner Kunden sammeln, maßgeschneidert Werbung platzieren und bei der Produktion schneller auf die Nachfrage reagieren.

Eine zentrale Rolle in der Strategie von Adidas spielt das Mitgliederprogramm, bei dem sich weltweit bereits 150 Millionen Kunden im Onlineshop registriert haben. Bis 2025 sollen es 500 Millionen werden.

Milliarden-Transformation

Die Digitalisierung kostet zunächst viel Geld. Bis 2025 will Adidas mehr als eine Milliarde Euro in die Transformation der gesamten Wertschöpfungskette stecken. Über 1.000 Tech- und Digitalexperten sollen allein in diesem Jahr neu angeheuert werden. Die Logistik eines großen Onlineshops bringt Risiken - wenn die Kunden viele Waren zurückschicken, steigen die Kosten. Unter dem Strich aber sollten die Vorteile des Onlinevertriebs klar überwiegen.

Der Internethandel war für Adidas im Corona-Jahr 2020 eine wichtige Stütze: Während der Gesamtumsatz um 16 Prozent auf knapp 20 Milliarden Euro schrumpfte, wuchs das Onlinegeschäft um 53 Prozent auf mehr als vier Milliarden. Konzernchef Kasper Rorsted hat klare Ziele ausgegeben: Der Umsatz mit dem eigenen Onlinehandel soll bis 2025 auf acht bis neun Milliarden Euro verdoppelt werden. Der Umsatzanteil aus dem Direktvertrieb - dazu gehören auch die vor allem in China wichtigen eigenen Läden - soll auf etwa 50 Prozent des Gesamtumsatzes steigen. 80 Prozent des bis 2025 angestrebten Umsatzanstiegs sollen aus dem Direktvertrieb kommen.

Die Pandemie könnte für Adidas auf lange Sicht also wie ein Fitnessprogramm wirken.

 


INVESTOR-INFO

Macquarie Valueinvest GLOBAL

Gegen den Strom

Langfristige Wertsteigerungen mit geringerem Verlustrisiko - das ist das Ziel des Aktienfonds Macquarie ValueInvest Global. Die Manager suchen unterbewertete Aktien, sind in der Umsetzung der Strategie aber flexibel. Dadurch hat sich der Fonds in den Vorjahren besser entwickelt als viele andere Value-Fonds. Stark gewichtet waren zuletzt Konsumgüterhersteller wie Danone und Gesundheitskonzerne wie Roche. US-Aktien sind im Portfolio unterdurchschnittlich vertreten.

Robeco BP Global Premium Eq.

Verbesserte Dynamik

Weil die Börsen lange von teuren Techs dominiert wurden, hatten es Value-Fonds schwer. Mit der zu erwartenden Konjunkturerholung dürfen die Schnäppchenjäger aber auf ein Comeback hoffen. Zu ihnen zählt der Robeco BP Global Premium Equities. Ein Investmentkriterium dort ist eine sich verbessernde Geschäftsdynamik der Unternehmen. Unter den Top-Positionen zuletzt: Rückversicherer Everest Re, Citigroup und Sony.

ThreadN. GlobAl Eq. Income

Schnäppchen-Sucher

Weltweit in Dividendentitel investiert der Threadneedle Global Equity Income. Fondsmanager Jonathan Crown sucht nach unterbewerteten Aktien, die auch langfristig Potenzial haben. Etwas mehr als 40 Prozent des Portfolios waren zuletzt in US-Aktien investiert. Aus Deutschland befindet sich die Deutsche Telekom unter den größten Positionen. Bei der hier ausgewählten Fondstranche werden Dividenden reinvestiert.

Volkswagen Vz.

Aufbruch in die Zukunft

Volkswagen wird an der Börse noch immer wie ein Autokonzern bewertetet. Das bedeutet: einstellige Zahlen beim Kurs-Gewinn-Verhältnis. Erfolge in der E-Mobilität und beim autonomen Fahren würden deutlich höhere Bewertungskennziffern rechtfertigen. Ein zusätzlicher Hebel liegt im möglichen Teilbörsengang der Marke Porsche, mit dem VW Geld für Investitionen hereinholen könnte. Jetzt kommt es darauf an, dass der Konzern seinen Ankündigungen Taten folgen lässt.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 270,00 Euro
Stoppkurs: 179,00 Euro

RWE

Mit Ökostrom auf Kurs

Die Auswirkungen der eisigen Temperaturen in Texas belasten auch RWE: etwa durch zugefrorene Erdgasleitungen, Vereisungen von Solar- und Windparks. Im Segment Solar/Onshore erwartet RWE deshalb mit 50 bis 250 Millionen Euro für 2021 deutlich weniger Gewinn, als zuvor in Aussicht gestellt. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien ist RWE im Plan. Bis 2022 sollen fünf Milliarden Euro investiert werden. Mit zusätzlichen drei Gigawatt soll die Kapazität bis auf dann 13 Gigawatt steigen. Die Verschuldung sinkt.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 40,00 Euro
Stoppkurs: 25,00 Euro

SAP

Viel Potenzial in der Cloud

Das Programm "Rise with SAP" soll den Umzug in die Cloud beschleunigen. Ein Beispiel: Von 16.000 Firmen, die sich S4/Hana, die Cloud-Version von SAP wichtigster Software ERP, gegönnt haben, nutzen erst 2000 das Programm in der Cloud. Damit die Cloud auch im Börsenwert des globalen Primus für Firmensoftware berücksichtigt wird, muss noch viel passieren. SAP hat 400.000 Kunden. 2021 soll die Cloud fast 40 Prozent von mehr als 23 Milliarden Euro Umsatz liefern.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 130,00 Euro
Stoppkurs: 80,00 Euro

Nokia

Wichtige Allianzen

Nokia hat Allianzen mit den Cloud-Schwergewichten Amazon, Microsoft und Google geschlossen, um 5G-Lösungen für Firmennetze zu entwickeln. Das ist ein Signal für Comeback-Potenzial. "Wo wir dabei sind, wollen wir um jeden Preis gewinnen", sagt Chef Lundmark. Mit mehr als 21 Milliarden Euro Umsatz hat Nokia ein breites Portfolio und fokussiert sich auf aussichtsreiche Segmente. Ab 2022 werden jährlich prozentual zweistellige Gewinnzuwächse erwartet.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 4,20 Euro
Stoppkurs: 2,70 Euro

Evonik

Dividende hat Priorität

Das Corona-Jahr hat Evonik ohne größere Schäden überstanden. Der Umsatz schrumpfte um sieben Prozent auf 12,2 Milliarden Euro, das bereinigte Konzernergebnis um 29 Prozent auf 640 Millionen. Das reicht, um bei einer Ausschüttungsquote von 84 Prozent wie im Vorjahr 1,15 Euro Dividende je Aktie zu zahlen. Diese hat bei Evonik hohen Stellenwert. Die RAG-Stiftung, mit 59 Prozent der Großaktionär, ist auf eine zuverlässige Ausschüttung angewiesen.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 36,00 Euro
Stoppkurs: 22,00 Euro

Adidas

Klarer Trendgewinner

Die Pandemie bremst weiter das Geschäft des Sportartikelherstellers. Als globaler Konzern profitieren die Franken aber von der gut laufenden Wirtschaft in China. Das dürfte dafür sorgen, dass sich die Finanzkennziffern des Konzerns deutlich verbessern. Adidas selbst kalkuliert für die Jahre 2021 bis 2025 mit Nettogewinnsteigerungen von durchschnittlich 16 bis 18 Prozent. Der Konzern profitiert von langfristigen Trends, insbesondere dem starken Wachstum der Schwellenländer.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 330,00 Euro
Stoppkurs: 210,00 Euro