So hat die Bank of England (BoE) als erste Notenbank der G-7-Staaten seit der Pandemie die Leitsätze angezogen. Die US-Notenbank Fed stellt für 2022 drei Zinserhöhungen in Aussicht. Vorsichtiger agiert dagegen die Europäische Zentralbank (EZB), die bislang nur ihr Anleihekaufprogramm auslaufen lässt. Sollte sich der Inflationsdruck aber in der Eurozone weiter erhöhen, könnten auch die Währungshüter auf dem alten Kontinent zum Handeln gezwungen werden.

Alles in allem führt der Weg der Notenbanken raus aus dem jahrelangen Krisenmodus. Die straffere Geldpolitik führt zu steigenden Renditen. So rechnen die UBS-Strategen damit, dass sich die Zinsen der zehnjährigen US-Staatsanleihen bis Ende 2022 auf zwei Prozent erhöhen werden. Aktuell liegen diese bei 1,4 Prozent. Von den höheren Renditen dürften vor allem die Finanzwerte profitieren. Deutsche- Bank-Vorstand James von Moltke hob bei der Vorstellung der Zahlen zum dritten Quartal bereits das günstigere Zinsumfeld heraus: "Das hilft uns auch im nächsten Jahr", so der Finanzchef. Wie schnell die Sektorvertreter auf eine sich verändernde Zinslandschaft reagieren, zeigte sich bei der jüngsten Leitzinserhöhung der BoE: Der Euro Stoxx Banks Index sprang um ein Prozent nach oben.

Aber nicht nur anziehende Renditen sprechen für die Finanzwerte. Auch das Emissions- und Beratungsgeschäft sowie die Bereiche Vermögensverwaltung und Investmentbanking blühen auf. So fiel das M & A-Beratungsgeschäft der Deutschen Bank im vierten Quartal "extrem stark" aus. Auch für 2022 zeigt sich das Institut optimistisch. Die französische BNP Paribas profitiert indes von einem starken Anstieg im Aktienhandel. So schnellten allein im dritten Quartal die Erträge in diesem Bereich um 79,3 Prozent in die Höhe. Die Bank befindet sich diesbezüglich auf Expansionskurs. Im März übernahm das Institut die Kontrolle über die Aktienbrokerage- Einheit Exane und erklärte, es wolle zu einem der führenden Aktienhäuser in Europa werden. Dazu passt, dass BNP das Hedgefonds-Geschäft der Credit Suisse auf sich zieht, nachdem sich die Schweizer aus diesem Bereich verabschieden wollen.

Starkes Momentum


Die aufgeführten Banken sind allesamt Teil des Euro Stoxx Banks Index. Die insgesamt 22 Mitglieder des Barometers profitierten zuletzt von dem Mix aus anziehender Wirtschaft, steigenden Zinsen und florierendem Kapitalmarkt. So weist der Index auf Jahressicht ein Plus von rund 30 Prozent auf. Mit einem Bonuszertifikat lässt sich gepuffert auf weiter steigende Kurse setzen.