Der Börsengang von Bullish markiert einen weiteren Meilenstein für die Kryptobranche. Die Aktie konnte sich an der NYSE in der Spitze verdreifachen.
Mit einem Paukenschlag hat die Kryptowährungsbörse Bullish ($BLSH) heute ihr Debüt an der New York Stock Exchange (NYSE) gefeiert – und dabei die Wall Street in Staunen versetzt.
Unter der Führung von CEO Tom Farley, dem früheren Präsidenten der NYSE, und mit prominenter Unterstützung von Investoren wie Peter Thiel, Cathie Wood und BlackRock gelang ein Börsengang, der Symbolkraft besitzt: Die Schnittstelle zwischen Krypto-Ökosystem und etablierten Finanzmärkten ist endgültig geöffnet.
Überzeichnet, übertroffen – und überflügelt
Ursprünglich wollte Bullish 629 Millionen Dollar erlösen. Am Ende wurden es 1,1 Milliarden Dollar – der Angebotspreis von 37 US-Dollar lag bereits über der Spanne. Doch das war nur der Anfang: Gleich zum Handelsstart sprang die Aktie auf 90 US-Dollar, notierte schnell über der 100-Dollar-Marke, um ein bisheriges Rekordhoch bei 118 Dollar aufstellen – mehr als eine Verdreifachung gegenüber dem Ausgabekurs. Am Ende schloss die Bullish-Aktie bei 68 Dollar und damit 83 Prozent über dem Ausgabekurs.
Die Nachfrage war überwältigend: Der IPO war 20-fach überzeichnet, und bemerkenswerte 20 Prozent der Anteile gingen an Privatanleger – ein Signal, dass Bullish nicht nur institutionelle, sondern auch breite Retail-Investoren erreichen will. Das Echo der Kapitalmärkte? Ein Mix aus Euphorie und FOMO – und der Erinnerung an vergangene Hypes, die nicht selten in Korrekturen endeten.
Vom Start-up zum Schwergewicht im Bitcoin- und Ether-Handel
Bullish ist kein unbeschriebenes Blatt. Als Spin-off von Block.one gegründet, wuchs die Plattform in wenigen Jahren zu einer Top-5-Börse für Bitcoin- und Ether-Spot-Handel heran. Allein im ersten Quartal 2025 lag das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen bei über 2,5 Milliarden Dollar. Insgesamt hat Bullish seit Gründung mehr als 1,25 Billionen US-Dollar an Transaktionen abgewickelt.
Zusätzliche Reichweite sicherte sich das Unternehmen 2023 mit der Übernahme der Krypto-Nachrichtenplattform CoinDesk. Damit verschaffte sich Bullish nicht nur eine mediale Stimme, sondern auch ein Ökosystem, das Handel, Information und Community verknüpft – ein strategischer Vorteil im Wettbewerb mit Schwergewichten wie Binance, Coinbase und Kraken.
Rückenwind durch den Krypto-Boom 2025
Der fulminante IPO kommt in einer Phase, in der die Kryptobranche wieder stark anzieht. Der Bitcoin-Preis liegt mit über 123.000 US-Dollar auf Rekordniveau, befeuert durch die Einführung von Spot-Bitcoin-ETFs und die von Präsident Trump unterzeichneten Krypto-Gesetze (GENIUS, CLARITY, Anti-CBDC). Bereits im Juni sorgte der Börsengang von Circle mit einem Kursplus von fast 290 Prozent für große Schlagzeilen. Nun reiht sich Bullish ein – flankiert von weiteren IPO-Plänen, etwa von Gemini.
Für institutionelle Investoren ist das regulatorische Umfeld so attraktiv wie seit Jahren nicht mehr. Die „Crypto Week“ im Juli markierte einen legislativen Wendepunkt, der Kryptowährungen im Mainstream verankern könnte.
Zwischen Euphorie und Realitätsschock
Doch nicht alle Marktbeobachter sehen nur Sonnenschein. Auf der Social-Media-Plattform X warnten Trader vor Gewinnmitnahmen nach der Eröffnungsrallye und erinnerten daran, dass IPOs zu hohen Einstiegspreisen schnell „Bagholder“ zurücklassen können. Der erste Handelstag sei zwar spektakulär, aber kein Garant für eine lineare Erfolgsgeschichte.
Analysten verweisen jedoch darauf, dass Bullish über exzellente Startvoraussetzungen verfügt: ein erfahrenes Management, kapitalkräftige und strategisch vernetzte Investoren, eine etablierte Handelsinfrastruktur – und ein Momentum, das von der institutionellen Krypto-Adaption getragen wird.
Mit dem IPO hat Bullish nicht nur Kapital eingesammelt, sondern auch ein Signal gesendet: Kryptowährungen sind an der Wall Street angekommen. Der fulminante Start könnte der Auftakt für eine neue Generation börsennotierter Krypto-Unternehmen sein. Doch wie immer in diesem volatilen Marktsegment gilt: Euphorie ist kein Ersatz für Risikomanagement. Wer langfristig auf Bullish setzt, muss auch kurzfristige Ausschläge aushalten können – in beide Richtungen.
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