Deshalb solle über ein verbindliches Ziel für die Elektromobilität in Europa und damit auch in Deutschland gesprochen werden. Das Umweltministerium hatte sich bereits offen für eine E-Auto-Quote gezeigt, die die Hersteller in den Verkehr bringen müssten. Die EU-Kommission erklärte, man wolle schadstoffarme Autos fördern, eine Quoten-Regelung sei aber nicht geplant.

Das "Handelsblatt" hatte zuvor berichtet, in der EU-Kommission werde über eine verbindliche Quote für emissionsarme Fahrzeuge wie Elektroautos in Europa ab 2025 nachgedacht. Eine konkrete Mindestabsatzquote könnte neben schärferen Grenzwerten für CO2 bereits Teil eines Maßnahmenpakets zur klimaschonenden Mobilität werden, das die Kommission Ende bis zum Jahresende vorlegen werde, berichtete die Zeitung unter Berufung auf EU-Kreise. Die deutschen Autohersteller lehnen eine solche Quote ab.

Ein Sprecher der EU-Kommission erklärte, Quoten für E-Autos seien nicht vorgesehen, da man keine Technologie diskriminieren wollen. Das Bundesverkehrsministerium äußerte sich ähnlich: Man wolle sich nicht festlegen, welche Antriebsart die Zukunft prägen könnte. "Deshalb plädieren wir an dieser Stelle für Technologieoffenheit", betonte ein Sprecher. "Wir wollen, dass Deutschland ein Automobil-Land bleibt."

Derzeit werden Elektro-Autos in Deutschland über eine Kaufprämie gefördert, die aber keinen großen Schub ausgelöst hat. Weit unter 100.000 Autos mit E-Antrieb sind in Deutschland unterwegs. Die Bundesregierung hatte daher schon zu Beginn des Jahres ihr Ziel kassiert, bis 2020 eine Million E-Autos auf die Straßen zu bringen. Das Umweltministerium hat auch deswegen Sympathie für eine Quote, weil damit die Klimaziele für den Verkehr leichter erreicht werden können. Wegen des Verkehrswachstums und des Trends zu immer stärker motorisierten Fahrzeugen hat der Sektor im Vergleich zu 1990 bisher kein Klimagas eingespart.

In dem für die deutschen Autohersteller wichtigen Markt China will die Regierung den E-Anteil auch mit einer Quote nach oben treiben. Bei den deutschen Autobauern lösten diese Pläne massive Sorgen aus. Inzwischen ist davon die Rede, dass die Quote 2019 gelten soll und damit ein Jahr später als zunächst geplant.