Die zunehmende Politisierung der Notenbanken bereite ihm genauso Sorgen wie die immer größeren Erwartungen, die an die Zentralbanken gerichtet würden. Damit drohe eine gefährliche Überforderung. "Wir sind nicht allmächtig."

Weidmann kritisierte auch die Nothilfen für die griechischen Banken. "Dass Banken ohne Marktzugang Kredite gewährt werden, die damit Anleihen des eigenen Staates finanzieren, der selbst ohne Marktzugang ist, finde ich mit Blick auf das Verbot der monetären Staatsfinanzierung nicht in Ordnung". Das Anleihekaufprogramm der EZB sieht Weidmann weiter kritisch. Dadurch würden die Notenbanken des Eurosystems zum größten Gläubiger der Staaten. Die Verquickung von Geld- und Fiskalpolitik nehme weiter zu. Dadurch könne der politische Druck auf die Notenbanken bei künftigen geldpolitischen Entscheidungen steigen.

Reuters