"Auch die Goldverlagerung aus Paris werden wir noch in diesem Jahr abschließen", stellte Thiele in Aussicht. Damit liegt die Bundesbank drei Jahre vor ihrem ursprünglichen Zeitplan.

Die Bundesbank hatte 2013 angekündigt, dass ab 2020 die Hälfte ihres Goldes in eigenen Tresoren in Frankfurt am Main gelagert werden soll. Schrittweise sollten dazu 300 Tonnen Gold aus New York und 374 Tonnen aus Paris verlagert werden. Frankfurt ist bereits mit fast 1619 Tonnen Gold vor New York mit 1236 Tonnen die größte Lagerstelle. Inzwischen befinden sich bereits 48 Prozent des Goldschatzes in den hochgesicherten Lagerkammern in der Mainmetropole. Deutschland besitzt mit rund 3378 Tonnen des Edelmetalls den zweitgrößten Goldschatz der Welt nach den USA. Er hat derzeit einen Wert von rund 120 Milliarden Euro - das sind 68 Prozent der deutschen Währungsreserven.

Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten spielt beim Lagerkonzept der Bundesbank keine Rolle. Über Trump sei zwar viel diskutiert worden, auch in der Notenbank, sagte Thiele. Trump habe aber keine Debatte über die Lagerstätten ausgelöst. Die Bundesbank vertraue der Fed. Auch künftig will sie einen erheblichen Teil ihres Goldschatzes bei der Federal Reserve Bank in New York lagern. Ebenso ändert laut Thiele der geplante EU-Austritt Großbritanniens nichts an der Goldlagerung. In London befinden sich 432 Tonnen des deutschen Goldes und damit 12,8 Prozent des Goldschatzes. London ist der größte Goldhandelsplatz der Welt. "Auch durch den Brexit wird sich die Funktion des Goldhandelsplatzes London nicht ändern," sagte Thiele.