Im Dezember wurde den Gläubigern ein Entschuldungsmodell vorgestellt, das noch nicht von den Insolvenzgerichten akzeptiert wurde. Zweifelsfrei ist, dass am Ende ­Casino auf die eine oder andere Art für die Mutter geradestehen muss. Die Aktie ist deshalb weiterhin nicht investierbar. Casino ist eine bedeutende Supermarktkette in Frankreich und über die Beteiligungen GPA und Exito in Brasilien und Kolumbien vertreten. Auch dort wird eine komplexe Struktur aus Zwischenholdings verwendet. Casino hat in den vergangenen Jahren keinen freien Cashflow erwirtschaftet.

Aktuelle Meldungen zu einer schwachen Entwicklung des Heimatmarkts Frankreich zeigen die Misere auf. Laut Entschuldungsplan muss Casino eine hohe Dividende zahlen, die Rallye als 51-prozentiger Anteilseigner nutzen wird, um die Gläubiger zu befriedigen. Um den Plan zu erfüllen, müsste Casino 2023 mehr als 2,4 Milliarden Euro auskehren. Angesichts eines Börsenwerts von gerade mal vier Milliarden Euro bedeutet das den Ausverkauf. Gut möglich, dass die Insolvenzrichter diesem Plan nicht zustimmen werden. Dann werden die Gläubiger die Sicherheiten, die Casino-Aktien, verwerten. Sinkt der Kurs, kommt auch die Refinanzierung von Casino in die Bredouille. Konzernweit steht der Händler auch mit gut zehn Milliarden Euro in der Kreide.