Ein Wirkstoff gegen Alzheimer gilt als der heilige Gral der Pharmabranche. Wer ein wirksames Mittel auf den Markt bringen kann, wird Milliarden verdienen. Deshalb forschen viele in diesem Bereich. Immer wenn das Potenzial hoch und der Weg dahin mit hohen Hürden verbunden ist, tummeln sich in der Peripherie auch Geschäftemacher. Dass bei Cassava Scien- ces, deren Aktie (WKN: A2P GL8) auch in Deutschland gehandelt wird, nicht alles mit rechten Dingen zugehen würde, glaubt Quintessential Capital Management. Der Hedgefonds hat schon einige Flops entlarvt, zuletzt etwa die italienische Bio-on. Und auch das Urteil zu Cassava ist hart:

"Cassava Sciences wurde vom Management orchestriert, sich auf Kosten der Aktionäre, Patienten und der US-Bundesregierung zu bereichern." Cassava hat nur einen Wirkstoff. Das Präparat Simufilam sei nach Firmenangaben ein krankheitsmodifizierendes Medikament zur Behandlung von Alzheimer. Der Wirkstoff befindet sich in Phase II der klinischen Tests. Mit der Hoffnung auf einen Wirkstoff hat sich der Kurs auf Jahressicht verachtfacht. Das Unternehmen wird an der Börse mit immerhin 1,8 Milliarden Euro bewertet. Laut Quintessential Capital sei die Firma aber wertlos. In der Tat gibt es einige Widersprüche. Viele involvierte Personen sind bereits zuvor durch betrügerische Aktionen aufgefallen. Das Studiendesign für Phase II ist so ausgelegt, dass auch Probanden mit hohen kognitiven Fähigkeiten teilnehmen - hier kann es also keine Verschlechterungen geben. Das zeigt aber nicht, ob das Mittel gegen die Krankheit wirkt. In Phase III der Tests, wenn das überhaupt angestrebt wird, dürfte der Wirkstoff mit hoher Sicherheit scheitern. Dann wird die Aktie nichts wert sein.