"Es gibt keine Pläne, die Investitionen zurückzuschrauben", sagte der französische Ölmanager Maurice Dijols am Donnerstagabend in Wien. Er kontrolliert über mehrere Gesellschaften 87,07 Prozent des ehemals im Kleinwerteindex SDax gelisteten Unternehmens, das in Russland und Kasachstan für Großkunden wie Lukoil oder Rosneft Ölfelder anbohrt.

Um das Geschäft wie angekündigt zu erweitern, nimmt Dijols auch Zukäufe ins Visier. Dabei könnte dem Unternehmen das schwierige Umfeld für die Ölindustrie sogar in die Hände spielen. "Mit Blick auf den Markt und die Verschuldung könnte es einige Gelegenheiten geben, Firmen zu kaufen", sagte er. Eine festgelegte Strategie sei das aber nicht, schränkte er ein. Künftig solle CAToil nicht nur in Russland und Kasachstan tätig sein, sondern seinen russischen Kunden auch in andere Märkte folgen.

Der Franzose, der in London lebt und lange Zeit für den Öldienstleister Schlumberger in Russland tätig war, will CAToil künftig als Aufsichtsratvorsitzender kontrollieren. Das Gremium solle auf einer Hauptversammlung Ende Februar neu besetzt werden und dann rasch ein internationales Managementteam einsetzen. Der alte Vorstand hatte nach einem Tauziehen zwischen Dijols und den früheren Eigentümern geschlossen seinen Rücktritt erklärt.

Dijols hatte Ende Oktober in einer umstrittenen Transaktion ein Aktienpaket von 47,7 Prozent in seinen Bestand gebracht und daraufhin weitere rund 40 Prozent über ein Pflichtübernahmeangebot gekauft. Eingefädelt habe er seinen Einstieg mit Hilfe einer Kaufoption, die ihm der deutsche Wirtschaftsprüfer Walter Höft als einer der früheren Eigentümer im vergangenen Jahr eingeräumt habe, sagte Dijols. Für diese Option habe er nichts bezahlt. Das Pflichtübernahmeangebot habe er mit Hilfe eines Kredits finanziert.

Reuters