Zu den größten Verlierern zählte hierbei SQM mit einem Minus von zwölf Prozent. Den Aktien des der Lithium-Förderers drohte der größte Tagesverlust seit fast zwei Jahren. Die Landeswährung geriet ebenfalls unter Druck. Im Gegenzug stieg der Dollar um vier Prozent auf ein Zwei-Jahres-Hoch von 875,40 Pesos.

Der linksgerichtete, ehemalige Studentenführer Gabriel Boric hatte am Wochenende die chilenischen Präsidentschaftswahlen gewonnen. Seine Anhänger erwarten eine Abkehr vom liberalen Wirtschaftsmodel, dessen Grundlagen der Ex-Diktator Augusto Pinochet in den 1980er Jahren gelegt hatte. In seiner Siegesrede betonte Boric, die Wirtschaft schützen und sich steuerpolitisch verantwortungsvoll verhalten zu wollen.

Allerdings will der neue Staatschef unter anderem einen staatlichen Lithium-Konzern schaffen. Bislang wird das Geschäft mit diesem unter anderem für Elektroauto-Batterien benötigten Rohstoff von den Bergbaufirmen SQM und Albemarle beherrscht. Albemarle-Titel rutschten im vorbörslichen US-Geschäft um 4,3 Prozent ab. Der ebenfalls an der Wall Street notierte, börsengehandelte iShares-Fonds (ETF) auf chilenische Firmen stürzte um fast acht Prozent ab. "Sobald sich der Staub gelegt hat, werden sich Kaufgelegenheiten ergeben", schrieben die Analysten des Research-Hauses BCA. Das Parlament werde extreme Entscheidungen sicher blockieren.

rtr