Die Autokonzerne bekommen den weltweiten Chipmangel immer deutlicher zu spüren. Der zweitgrößte US-Autohersteller Ford rechnet allein für das zweite Quartal mit dem Ausfall der Hälfte der Produktion, wie das Unternehmen jetzt ankündigte.

Auch auf die deutschen Hersteller VW, Daimler und BMW kommen spürbare Ausfälle zu. "Ich gehe davon aus, dass bei den deutschen Autobauern gut 20 Prozent der für das Gesamtjahr 2021 geplanten Produktion durch den Chipmangel auf der Strecke bleibt", sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber €uro am Sonntag. "Das Dumme ist, dass es 2022 nicht gleich aufgeholt werden kann, denn auch 2022 werden wir die Chip-Epidemie haben." Die Halbleiter-Knappheit werde die Autoproduktion weltweit zurückwerfen, so Dudenhöffer.

Der Autoexperte warf den deutschen Herstellern strategisches Versagen vor. Sie seien für die Misere selbst verantwortlich, denn der höhere Chipbedarf habe sich auch ohne die Corona-Krise seit Längerem abgezeichnet. Den Herstellern fehle jegliche langfristige Einkaufsstrategie.