Auch der Konzernumbau kommt voran, und die Restrukturierungskosten gehen zurück. Den Aktionären schließlich winkt eine Dividende von 20 Cent je Aktie - es ist erst die zweite Ausschüttung seit Beginn der Finanzkrise 2008.

Insgesamt liegen die Ergebnisse auf Linie der Erwartungen, und auch der Ausblick erscheint positiv, was wohl auch die Kursreaktion am Morgen erklärt: die Aktie lag um 3,5 Prozent im Plus. Und das, obwohl die Erträge gerade im vierten Quartal etwas schwächelten. Und die Bank nun auch ihr mittelfristiges Ziel einer Rendite auf das eingesetzte Kapital von sechs Prozent gekappt hat, nachdem sie bereits im November ihr ursprüngliches Ertragsziel für 2020 gekappt hatte.Das zeigt erneut, dass im Geschäftsmodell der Commerzbank eine nicht zu unterschätzende Gefahr lauert: Jede weitere Eintrübung der Konjunktur könnte vor allem im Firmenkundengeschäft einschlagen und den Aktienkurs belasten.

Die eigentliche Kurstreiber bleiben aber die anhaltenden Fusionsspekulationen. Dabei wäre ein Zusammenschluss mit der Deutschen Bank zum jetzigen Zeitpunkt ein gefährliches Abenteuer. Die erneute Restrukturierung und Integration würde personelle und finanzielle Ressourcene binden, die die Bank derzeit für das operative Geschäft dringend nötig hat. Auszuschließen ist es aber auch nicht, dass sich hier noch Konstellationen mit anderen Geldhäusern ergeben.

Unter dem Strich ist die Commerzbank-Aktie vor allem im Vergleich zur Deutschen Bank das aussichtsreichere Investment - wenn es denn unbedingt ein deutsches Geldhaus sein muss, in das man investieren will. Vor allem die anhaltenden Fusionsspekulationen könnten den Commerzbank-Kurs weiter beflügeln.

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Ziel: 8,50 Euro
Stopp: 5,50 Euro