Beschlossen sei dies aber noch nicht. Es werde im Rahmen der derzeit laufenden Strategieüberpfügng auch überlegt, ob möglicherweise noch mehr Filialen geschlossen werden müssten, sagte einer der Insider. Die Commerzbank lehnte einen Kommentar dazu ab.

Die Bank, die wegen der niedrigen Leitzinsen und des harten Wettbewerbs seit Jahren mit sinkenden Erträgen kämpft, will im Herbst eine neue Strategie vorstellen. Das "Handelsblatt" hatte zuerst über die Pläne zu den Filialschließungen geschrieben. Laut "Manager Magazin" ist ein mögliches Szenario, die Zahl der Geschäftsstellen auf 600 bis 650 zu reduzieren. Die Deutsche Bank hat in den vergangenen Jahren ebenfalls Standorte geschlossen, sie zählt derzeit noch rund 530 Geschäftsstellen.

Der Bund als Großaktionär der Commerzbank sucht derzeit nach einem Berater, der die Strategie der Commerzbank analysieren und eine Empfehlung geben soll, wie er künftig mit seiner gut 15-prozentigen Beteiligung umgehen soll. Der Staat war in der Finanzkrise vor zehn Jahren bei dem Frankfurter Institut eingestiegen. Um sich ohne Verlust von seinem Anteil zu trennen, müsste der Bund etwa 26 Euro je Aktie erhalten - fünf mal so viel, wie die Titel gerade wert sind.

Im zweiten Quartal war der operative Gewinn der Commerzbank um ein Viertel auf 298 Millionen Euro eingebrochen, weil unter anderem die Risikovorsorge für faule Kredite gestiegen war. Ein Sorgenkind ist die Firmenkundensparte, in der die Erträge zurückgehen. Im Frühjahr hatte die Commerzbank mit der Deutschen Bank eine Fusion ausgelotet, die Gespräche wurden aber abgebrochen.

rtr