Eine neue Variante des Coronavirus sorgt für Verunsicherung. Wie ansteckend und gefährlich Omikron ist, ist derzeit noch unklar - und damit auch, wie die Auswirkungen der Mutation auf die globale Konjunktur ausfallen werden. Einige Länder, darunter Japan und Israel, haben bereits mit Reisebeschränkungen reagiert. Man darf jedenfalls davon ausgehen, dass die führenden Notenbanken mit entsprechenden geldpolitischen Maßnahmen reagieren werden, sollten sich die wirtschaftlichen Perspektiven stark eintrüben.

Unterdessen leidet Deutschlands Industrie weiter unter Materialmangel. Nach einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts kämpften im November 74,4 Prozent der befragten Unternehmen mit Problemen bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen - gegenüber dem Oktober ist das ein Anstieg von vier Prozentpunkten. Besonders betroffen von den Lieferschwierigkeiten sind unter anderem die Automobilhersteller sowie Anlagen- und Maschinenbauer.

In den nächsten Monaten warten einige Herausforderungen auf die heimische Wirtschaft. Da die Infektionslage in Teilen des Landes außer Kontrolle ist und viele Krankenhäuser am Limit sind, drohen weitere Einschränkungen und neue Lockdowns. Das schlägt den Verbrauchern auf die Stimmung. Im November trübte sich das Konsumklima bereits ein. Der von der Marktforschungsgesellschaft GfK ermittelte Index sank um 2,6 auf minus 1,6 Zähler und damit auf den niedrigsten Stand seit einem halben Jahr. Auch die hohe Inflationsrate von über vier Prozent dämpft im Vorweihnachtsgeschäft die Kauflaune. Vor diesem Hintergrund sehen Experten für Deutschlands Wirtschaft in den Wintermonaten Stagnation oder bestenfalls geringes Wachstum. Während die Konjunktur in der Eurozone in diesem Jahr um rund fünf Prozent zulegen dürfte, erwartet etwa die Allianz-Ökonomin Katharina Utermöhl für Deutschland im laufenden Jahr ein Plus von 2,7 Prozent.