Innerhalb der vergangenen fünf Wochen summierten sich diese Anträge auf staatliche Stütze auf 26 Millionen. Zum Vergleich: In den Aufschwungzeiten nach den Erschütterungen der Weltfinanzkrise waren seit Herbst 2010 rund 22 Millionen Jobs aufgebaut worden, bevor die Corona-Pandemie die Wirtschaft in Schockstarre versetzte.

Experten befürchten, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt noch weiter verdüstern wird. "Mit einem weiteren Anstieg ist zu rechnen, so dass Rezessionssorgen bestehen bleiben", sagte Ökonom Patrick Boldt von der Helaba. Im März wurden bereits 701.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft abgebaut, bevor die große Welle an Anträgen auf Arbeitslosenhilfe in der zweiten Monatshälfte ins Rollen kam. Viele Ökonomen gehen davon aus, dass die zuletzt noch nahe der Vollbeschäftigung angesiedelte Arbeitslosenquote im Zuge der Entlassungswelle massiv in die Höhe schnellen wird.

Die Coronavirus-Pandemie hat der US-Konjunktur laut der Notenbank (Fed) in den vergangenen Wochen quer durch das Land einen schweren Schlag versetzt. Die Wirtschaftsaktivitäten seien "scharf und abrupt in allen Regionen" eingebrochen, teilte die Fed in ihrem jüngst veröffentlichten Konjunkturbericht (Beige Book) mit. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell haben bereits billionenschwere geldpolitische Stützungsprogramme aufgelegt. Damit wollen sie in der Krise den Kreditfluss in der Wirtschaft am Laufen halten und Finanzierungsengpässe von Firmen und Haushalten verhindern. Ihren Leitzins hat die Fed mittlerweile auf die Spanne von null bis 0,25 Prozent gesenkt.

Der Präsident des Fed-Bezirks von New York, John Williams, geht davon aus, dass es einige Jahre dauern könnte, bis sich die US-Wirtschaft von dem Corona-Schock erholt haben wird. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet aktuell damit, dass die US-Wirtschaft wegen der Virus-Krise in diesem Jahr um 5,9 Prozent schrumpfen wird.

rtr