Cynk hat ein lustiges Geschäftsmodell. Das Unternehmen betreibt die Webseite site.introbiz.com. Wer bereit ist, 50 Dollar pro Datensatz zu bezahlen, bekommt dann angeblich E-Mail-Adressen oder Telefonnummern von Prominenten, darunter auch die Kontaktdaten von Hollywoodstars wie Tom Cruise oder Nicole Kidmann. Wer das glaubt, ist wohl entweder etwas weltfremd oder schlicht dämlich.

Aber so genau wollten es offenbar auch viele Investoren gar nicht wissen. Monatelang dümpelte die im weitgehend unregulierten außerbörslichen Handel (OTC) notierte Cynk-Aktie bei sechs Cents vor sich hin. Doch Mitte Juni ging das Unternehmen unversehens als soziales Netzwerk durch und aus dem Pennystock wurde ein Überflieger: Binnen kaum zwei Wochen machte der Wert über 30.000 Prozent. In der Spitze wurde das Unternehmen mit sechs Milliarden Dollar bewertet - bei einem Umsatz von zuletzt 1,5 Millionen Dollar und einem einzigen Mitarbeiter. Dabei ist der ist bislang noch nicht mal auffindbar. Zwar gibt es eine Firmenadresse in einem Apartmenthaus in Belize City. Aber das zugehörige Apartment existiert laut Medienberichten gar nicht.

Bei der US-Börsenaufsicht kommt das alles nicht so gut an. Aufgeschreckt von immer neuen Presseberichten, hat die SEC dem Treiben am Freitag nun ein vorläufiges Ende gesetzt. Wegen "Zweifeln an der Vollständigkeit und Korrektheit der eingereichten Information und des Verdachts der Kursmanipulation" werde die Cynk-Aktie bis zum 24. Juli 00:00 Uhr vom Handel ausgesetzt, teilte die Behörde gewohnt schmucklos mit. Ob es danach für das Papier weitergeht, ist derzeit völlig offen. Wenn nicht alles täuscht, wird aus dem Highflyer wohl ein Rohrkrepierer, Totalverlust nicht ausgeschlossen.