Die LKW- und Bustochter Daimler Truck hat am Freitag ihr Börsendebüt gegeben. Nach 125 Jahren im Daimler-Konzern entsteht nun eine eigenständige Gesellschaft. Anteilseigner des Daimler-Mutterkonzerns haben für je zwei Daimler-Aktien eine Aktie von Daimler Truck eingebucht bekommen. Der erste festgestellte Kurs des Papiers von Daimler Truck lag bei 28 Euro (Xetra). Zwischenzeitlich stieg der Preis der Aktie auf über 30 Euro.

Die Konzernmutter bleibt vorerst mit 35 Prozent an der ehemaligen LKW- und Bussparte beteiligt. Der Wert der beiden unabhängigen Gesellschaften könnte in Summe höher sein als der Konzern bisher. Bloomberg Intelligence Analyst Michael Dean schätzte den Wert der LKW-Sparte auf 27 bis 31 Milliarden Euro. Analyst Frank Schwope von der NordLB erwartet zudem eine verbesserte Reaktionsfähigkeit der Teilkonzerne im jeweiligen Markt. Es könnten außerdem neue Allianzen eingegangen werden, erklärt Schwope. Die beiden Unternehmen hätten nun vor, ihr volles Potential zu entfalten und einen Mehrwert für die jeweilige Seite zu schaffen, erklärt Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG. Im ersten Quartal 2022 möchte sich die Nutzfahrzeug-Gesellschaft zudem für den Aufstieg in den DAX qualifizieren.

Fokus auf nachhaltigen Transport


Daimler Truck möchte sich künftig noch stärker auf den emissionsfreien Transport fokussieren. Neben der Elektromobilität setzen die Stuttgarter auch auf Brennstoffzellen. 2030 könnten 60 Prozent aller verkauften Nutzfahrzeuge von Daimler Truck mit Batterie oder Brennstoffzellen betrieben sein.

Geschäftsausblick


Wie schon 2021 erwartet der LKW-Bauer auch in 2022 Probleme aufgrund von Halbleiter-Engpässen. Die finanzielle Startposition beschreibt Jochen Goetz, CFO von Daimler Truck, dennoch als gut. Die Bilanz sei felsenfest, so Goetz. Die Gewinnziele für 2025 sind ebenso ambitioniert. Im Industriegeschäft soll bei normalen Marktbedingungen demnach eine operative Marge von acht bis neun Prozent erwirtschaftet werden. Zudem möchte das Unternehmen bis 2023 seine Fixkosten um 15 Prozent im Vergleich zu 2019 senken.