Neben dem Anlagenbau hat Danieli auch eine eigene Produktion mit Spezialstahl. Dass das profitabel funktioniert, zeigt sich vor allem im abgelaufenen Krisenjahr. Danieli schrieb in der Stahlproduktion trotz Umsatzrückgang von rund 30 Prozent schwarze Zahlen.

An der Börse war das Unternehmen nie gut gelitten. Zum einen hat Danieli die Hälfte des Kapitals in Sparaktien (vergleichbar mit Vorzugsaktien). Das manifestierte die Mehrheit der Großaktionäre. Weil die Sparaktien mit hohem Abschlag gehandelt werden, war das eine kapitalvernichtende Struktur. Zudem hält Danieli sehr hohe Bargeldbestände, was die Kapitalrendite ebenfalls drückte. Die Appelle von Finanzinvestoren, mit den Barmitteln zumindest Vorzugsaktien zurückzukaufen, blieben ungehört. Doch nun ändert das Unternehmen die Strategie. Danieli hält am 28. Oktober eine Aktionärsversammlung ab. Dabei sollen die Aktionäre beschließen, die Vorzugsaktien zwangsweise in Stammaktien zu wandeln: Das Umtauschverhältnis beträgt 0,65 Stämme für eine Vorzugsaktie.

Dicke Dividende folgt


Nach der Zustimmung zur Umwandlung erhalten die Aktionäre eine dicke Dividende. Neben den 16 Cent für Spar- und 14 Cent für die Stammaktien, werden noch 1,20 Euro je Anteilschein gezahlt.

Die Transaktion ist nicht nur ein Renditebringer, sondern sorgt auch dafür, dass sich die Zahl der ausstehenden Aktien um mehr als 17 Prozent reduzieren wird. Das müsste sich in der Bewertung schon deshalb widerspiegeln, weil Danieli auch sonst einiges zu bieten hat. Im Stahlbereich kommen im November neue Kapazitäten hinzu, die für Wachstum sorgen sollten. Und im Anlagenbau haben die Italiener zuletzt zwei größere Aufträge eingeheimst. Dabei punktet Danieli immer mehr mit der Technologie, die eine erhebliche Reduzierung von Kohlendioxid in der Stahlproduktion ermöglicht. So können etwa erneuerbare Energiequellen bei der Produktion genutzt werden.

Die Aktie eskomptiert wenig. Der Börsenwert beträgt gemessen an einem simulierten vollen Umtausch der Vorzugsaktien rund 940 Millionen Euro. Werden Bargeldbestände berücksichtigt, sinkt der Unternehmenswert Richtung null. Angesichts der Vorsteuererträge von rund 100 Millionen Euro müsste es eigentlich einiges mehr sein. Mittelfristig sollte zumindest der Buchwert von deutlich über 20 Euro erreichbar sein.