Innerhalb einer Woche kletterte der Dax um mehr als 500 Punkte. Gewinnmitnahmen haben diese Bergfahrt nun erst einmal beendet. Die heutige Zinserhöhung der Bank of England hat den deutschen Aktienmarkt allerdings nicht beeinflusst, da der Zinsschritt im Vorfeld erwartet worden war. So erhöhte die britische Notenbank ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 0,50 Prozent. Dies stellte die erste Zinserhöhung seit rund zehn Jahren dar. Einige Analysten und Marktstrategen gaben sich hinsichtlich des deutschen Aktienmarktes zuletzt skeptisch und haben darauf hingewiesen, dass die Dax-Rally mittlerweile "heißgelaufen" und daher eine Abkühlung nicht unwahrscheinlich sei.

An der Wall Street sind die Anleger am Donnerstag tendenziell vorsichtiger geworden. Vor der Entscheidung des US-Präsidenten zur Nachfolgenominierung der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen hielt sich das Kaufinteresse in Grenzen. Außerdem standen die Quartalszahlen etlicher Unternehmen im Fokus, die am Markt auf ein unterschiedliches Echo stießen. Der marktbreite S&P 500 rutschte im Sitzungsverlauf um 0,09 Prozent auf 2.577 Punkte leicht ab, während beim Dow Jones Industrial ein kleines Plus von 0,11 Prozent auf 23.462 Zähler zu beobachten war. Signifikant bergab ging es mit dem Index für Technologiewerte Nasdaq 100, der um 0,45 Prozent auf 6.221 Punkte zurückfiel.

Auch der Nebenwerteindex MDax wies am Donnerstag leicht negative Vorzeichen aus und rutschte zum Handelsschluss um 0,11 Prozent auf 26.830,89 Punkte ab. Etwas höher fiel das Minus beim Technologieindex TecDax aus. Er verlor 0,46 Prozent und schloss auf 2.559,63 Zähler. Beim Kleinwerteindex SDax war am Donnerstag lediglich ein marginaler Tagesverlust von 0,06 Prozent auf 12.036,00 Punkte registriert worden.

Gegen den allgemeinen Markttrend erzielte die Aktie der Deutschen Bank unter sämtlichen Dax-Werten mit plus 3,28 Prozent den höchsten Tagesgewinn. Maßgeblich verantwortlich hierfür war eine Telefonkonferenz des Branchenprimus. So hofft das Finanzinstitut, dass Banken im zweiten Halbjahr 2018 sogenannte Senior-Preferred Bonds emittieren dürfen. Von dieser Anleihenart erhofft sich das Management eine Reduzierung der Finanzierungskosten.