Für gute Stimmung hat am Donnerstag zudem der schwächere Euro gesorgt. Die Gemeinschaftswährung fiel 1,1867 US-Dollar. Noch am Dienstag hatte der Euro bei 1,2070 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1825 Dollar fest. "Dem Dax kommt zudem die weitere Euro-Schwäche zugute", sagte Analyst Mike van Dulken vom Handelshaus Accendo Markets.

Grund für die Euro-Schwäche war der stärkere Dollar. Ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, demzufolge die ultra-lockere Geldpolitik der EZB noch länger bestehen bleiben dürfte, setzte die Gemeinschaftswährung weiter unter Druck - sie fiel um zeitweise ein halbes Prozent. "Die Kursreaktion des Euro zeigt, wie empfänglich der Markt für solche Nachrichten ist", sagte Helaba-Analystin Viola Julien.

Der Nebenwerteindex MDax schloss mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 24.674,11 Punkten. Der Technologieindex TecDax stieg um 1,5 Prozent auf 2.292,62 Zähler. Der Kleinwerteindex SDax kletterte um 0,8 Prozent auf 11.398,85 Punkte.

Auch an der Wallstreet starteten die US-Börsen freundlicher in den Handel. Positive Wirtschaftsdaten sorgten für gute Stimmung. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg im frühen Handel um 0,14 Prozent auf 21.923,28 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500 notierte 0,36 Prozent im Plus bei 2.466,50 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq 100 stieg um ein halbes Prozent auf 5.965,05 Punkte.

Aufwind bekamen die US-Aktienmärkte auch durch die Aussicht auf weiterhin niedrige Zinsen. Überraschend deutlich stiegen die Einkommen der privaten Haushalte, während die Teuerung nur moderat zulegte. "Die heutigen Inflationsdaten sind erneut schwach ausgefallen. Aufgrund dieser Entwicklung erwarten wir keinen Zinsschritt der Fed im Dezember", schrieb Christiane von Berg von der Landesbank Helaba.

Auf Unternehmensseite stand am Donnerstag die Einzelhandelsbranche mit den Geschäftszahlen im Fokus.

Dax im Monat August im Minus



Die Furcht von Anlegern vor einer Verschärfung des Nordkorea-Konflikts hat dem Dax im August Verluste gebracht. Es war der dritte Monat in Folge, den der Leitindex im Minus abschloss. Das ist die längste Serie seit eineinhalb Jahren.

Lange Gesichter gab es vor allem bei den Anlegern des Medienkonzerns ProsiebenSat.1, dessen Aktien im August knapp 17 Prozent an Wert einbüßten. Die Münchener kämpfen mit sinkenden Einnahmen, weil vor allem die jungen Zuschauer immer mehr ins Internet zu Streaming-Diensten wie Netflix abwandern.

Steil bergauf ging es dagegen für die Lufthansa, die Aktien stiegen im August um 16 Prozent. Anleger spekulieren darauf, dass die Fluggesellschaft beim Verkauf von Geschäftsteilen der insolventen Air Berlin zum Zug kommt.

Mit Material von Reuters