Die Wall Street hatte am Freitag fester geschlossen und dürfte weiter steigen. Zudem erholten sich die asiatischen Aktienmärkte, nachdem sich der Handelsstreit zwischen den USA und China übers Wochenende zumindest nicht noch weiter verschärft hatte. "Es ist aber noch immer die Angst vorhanden, dass US-Präsident Donald Trump die zweite Runde des Handelsstreits einläutet", warnte Analyst Milan Cutkovic vom Broker Axitrader.

Zudem bleibe der Dax charttechnisch angeschlagen, hieß es von anderen Experten. Gestützt werde er aber durch die Nachwirkungen des guten US-Arbeitsmarktberichts vom Freitag sowie die Hoffnung auf eine starke Berichtssaison in den Vereinigten Staaten, so Cutkovic.

Besser hielten sich die deutschen Nebenwerte-Indizes: Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen rückte am Montag um 0,37 Prozent auf 26 053,46 Punkte vor und der Technologiewerte-Index TecDAX gewann 0,87 Prozent auf 2787,13 Zähler. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) stand zuletzt ein Plus von 0,20 Prozent auf 3455,51 Punkte zu Buche.

Im Dax führte Volkswagen (Volkswagen (VW) vz) mit minus 1,88 Prozent die Verliererliste an. Hier bremsten weitere Probleme durch die neuen Regeln für Abgastests: Bei dem Autobauer dürfte die Durststrecke durch tausendfache Nachprüfungen und gestoppte Bänder wegen der neuen Regeln deutlich länger dauern als zunächst gedacht.

Dagegen verteuerten sich die seit Jahresbeginn schwachen Lufthansa-Papiere (Lufthansa) als Index-Spitzenreiter um 2,54 Prozent. Händler lobten die Entwicklung der Fluggastzahlen von Konkurrent Air France-KLM im Juni und sahen sie als gutes Zeichen für die Branche.

Bei den Technologiewerten erholten sich Aixtron (AIXTRON SE) um satte 9,69 Prozent. Ein Händler sprach von einer Gegenbewegung auf die vorangegangenen hohen Kursverluste des Halbleiterausrüsters.

Im SDAX der geringer kapitalisierten Werte zogen die Aktien von Hapaq-Lloyd dank Übernahmefantasien um 2,42 Prozent an. Händler verwiesen auf einen Medienbericht, demzufolge der französische Konkurrent CMA die Reederei wegen eines möglichen Zusammenschlusses angesprochen habe. Klöckner & Co (KlöcknerCo (KlöCo)) schoben sich mit plus 3,39 Prozent noch weiter nach vorn. Wegen der besser als erwarteten Entwicklung der Marktpreise für Stahl- und Metallprodukte ist der Stahlhändler nun für den operativen Gewinn (Ebitda) im zweiten Quartal deutlich zuversichtlicher als bisher, wie vorläufige Eckdaten belegten.

Derweil ließ die Angst vor enttäuschenden Quartalszahlen die Aktien von Südzucker um weitere 0,91 Prozent sinken. Schon in der vergangenen Woche hatte der britische Einzelhandelskonzern AB Foods (Associated British Foods) bei den ohnehin schwachen Südzucker-Papieren angesichts eines enttäuschenden Zuckergeschäfts für Verkaufsdruck gesorgt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,17 Prozent am Freitag auf 0,18 Prozent. Der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) fiel um 0,05 Prozent auf 141,43 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,13 Prozent auf 162,57 Punkte. Der Euro stieg auf 1,1780 US-Dollar. Am Freitag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs für die Gemeinschaftswährung auf 1,1724 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8530 Euro gekostet./gl/fba

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---