von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Intraday-Chart







Am Dienstag ist der DAX zunächst eingebrochen, erholte sich jedoch bis zum Feierabend wieder fast auf das Ausgangsniveau vom Morgen. Diese scharfe Kehrtwende zurück nach oben ist unter Analysten als positives Zeichen bekannt, im Kerzenchart des Marktes, der Eröffnungs-, Hoch-, Tief- und Schlusskurse eines Tages gleichzeitig abbildet, führt dies zur Ausbildung der populären "Hammer"-Formation, die auf Grund ihrer Ähnlichkeit zu dem gleichnamigen Werkzeug so bezeichnet wird.

Das untere Ende des Kursmusters stellt oft eine Unterstützung dar, häufig fällt es auch mit einer bereits vorhandenen Haltezone zusammen - aktuell ist dies ebenfalls zu beobachten, da das Hammer-Tief mit 10.173 Punkten nahe am Dezember-Tief bei 10.122 Punkten liegt und zusammen mit diesem nun eine Stabilisierungszone begründet. Diese hat zugleich einen Frühwarn-Effekt: Fällt der Markt deutlich unter dieses Areal, wäre die positive Aussagekraft des Kursmusters sofort annulliert. Solange dies jedoch nicht der Fall ist, kann sich eine Bodenbildung entwickeln im Zuge derer die ersten Widerstände auf der Oberseite angesteuert werden.

Die erste Hürde liegt bei 10.425/10.450 - ein Areal, in dem seit Mitte Dezember mehrere Wendepunkte (sowohl obere als auch untere) zustande gekommen sind. Kann es zurück erobert werden, ist anschließend bis zunächst an den Monatsdurchschnittskurs um 10.600 Punkte Luft, wo gleichzeitig weitere Wendepunkte im fein aufgelösten Fünf-Minuten-Intradaychart erkennbar sind. Nur in einem idealtypischen Verlauf ist dann noch ein weiterer Spurt bis in den Bereich 10.840/10.860 denkbar, hier liegen zwei markante obere Wendepunkte aus dem Vormonat. Um diese Hürden auch noch zu überspringen müsste der generelle Trend von seitwärts/abwärts wieder zu aufwärts drehen - das ist derzeit noch eher unwahrscheinlich.

Dahingegen besteht das Risiko, dass es zu einem Ausbruch unter 10.122 Zähler kommt, wobei dann frühestens wieder um 9900 Punkte eine Stabilisierung möglich wird. Da der Markt jedoch bereits an der erstgenannten Unterstützung rund viereinhalb Prozent von seinem Monatsdurchschnittskurs nach unten abweicht, ist zumindest eine Atempause im Abwärtstrend vorläufig das wahrscheinlichere Szenario. Denn eine Differenz des Index zu seinem Mittelpreis über diesen Prozentwert hinaus war im vergangenen Jahr nur in drei Fällen zu beobachten.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie





Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.



Chart 3 - Wochen- oder Monatschart





Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.



Chart 4 - DAX-Spezialchart

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Unterstützungen und Widerstände






























































Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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