Bei Staatsanleihen griffen Investoren ebenfalls wieder zu und drückten die Rendite der zehnjährigen Bundestitel auf 0,228 Prozent. "Die positiven Geschäftszahlen sind nicht nur Einzelfälle", sagte Analyst Pierre Veyret vom Brokerhaus ActivTrades. Sie signalisierten eine robuste Erholung der Konjunktur und drängten Zinserhöhungssorgen in den Hintergrund.

Diese könnten am Donnerstag allerdings wieder zunehmen, wenn die US-Inflationsdaten veröffentlicht werden. "Die Zahlen werden abzuschätzen helfen, ob die Notenbank Fed im März mit einer Zinserhöhung von einem Viertel oder einem halben Prozentpunkt startet", prognostizierten die Analysten der ING Bank. Experten erwarten für Januar einen Anstieg der Teuerungsrate auf 7,3 Prozent. Die Kernrate ohne die stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie sei auf 5,9 Prozent angezogen. Vor diesem Hintergrund notierte der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, kaum verändert bei 95,453 Punkten.

ALUMINIUM BLEIBT WEGEN ANGEBOTSENGPASS TEUER


Unterdessen blieb der Preis für Aluminium mit 3212 Dollar je Tonne auf Tuchfühlung mit seinem 13-1/20-Jahres-Hoch vom Dienstag. "In einer Zeit wachsender Nachfrage kann das Angebot nicht mithalten", warnte der unabhängige Analyst Robin Bhar. Das Angebotsdefizit werde sich 2022 auf bis zu 1,6 Millionen Tonnen von rund einer Million Tonnen im vergangenen Jahr ausweiten.

Der Ölpreis gab dagegen wegen Spekulationen auf eine baldige Rückkehr iranischen Öls auf den Weltmarkt erneut nach. "Sollte dies tatsächlich der Fall sein, wären die vorherigen Sorgen vor Angebotsknappheit unbegründet", sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. "Der Iran könnte kurzfristig bis zu zwei Millionen Barrel Rohöl pro Tag zusätzlich an den Markt bringen." Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 90,60 Dollar je Barrel (159 Liter).

SPEKULATIONEN UM BÖRSENGANG VON AUTOBAUER PORSCHE


Am deutschen Aktienmarkt gehörte Volkswagen mit einem Kursplus von sieben Prozent zu den Favoriten. Börsianer verwiesen auf die Gedankenspiele um einen Börsengang der Sportwagen-Tochter Porsche. Dies gab auch dem VW-Mehrheitsaktionär Porsche SE Auftrieb, dessen Titel acht Prozent gewannen.

So stark wie noch nie ging es für die Aktien von Adyen aufwärts. Sie gewannen in Amsterdam zeitweise mehr als zwölf Prozent, nachdem der Zahlungsdienstleister einen Gewinnsprung bekanntgegeben hatte.

In Kopenhagen steuerten die Papiere von Pandora mit einem Zuwachs von zeitweise mehr als acht Prozent auf den größten Tagesgewinn seit eineinhalb Jahren zu. Die für ihre "Charms"-Anhäger bekannte Schmuckfirma stellte nach einem Rekordumsatz von umgerechnet 3,143 Milliarden Euro für 2022 ein Wachstum von drei bis sechs Prozent in Aussicht und hob die Ziele für 2023 an. Wichtiger sei, dass sich das US-Geschäft voraussichtlich besser entwickeln werde als der dortige Gesamtmarkt, kommentierten die Analysten der Bank JPMorgan.

GlaxoSmithKline erlöste im abgelaufenen Quartal mit umgerechnet 11,3 Milliarden Euro ebenfalls mehr als vorhergesagt. Der operative Gewinn enttäusche aber etwas, monierte Analyst Peter Welford von der Investmentbank Jefferies. Der Ausblick für 2022 liege im Rahmen der Erwartungen. GSK-Aktien gaben daraufhin 1,3 Prozent nach.

rtr