An der rekordverwöhnten Wall Street gingen Dow Jones & Co vorbörslich ebenfalls in die Knie. Für weitere Kursgewinne fehlten die notwendigen Impulse, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi.

Während die Wirtschaft in den USA sich zuletzt deutlich erholte, schrumpfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt wegen der Coronavirus-Beschränkungen zum Jahresauftakt um 1,7 Prozent und damit stärker als erwartet. "Bislang war es der Industrie möglich, die Verluste im Dienstleistungssektor aufzufangen", sagte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. "Damit war nun aber Schluss." Grund hierfür sei unter anderem der Chip-Mangel, der den Automobilbau ausbremse.

Am Rohöl-Markt prägten Corona-Sorgen die Stimmung. Wegen explodierender Infektionen in Indien verbilligte sich die Sorte Brent aus der Nordsee um 1,8 Prozent auf 67,32 Dollar je Barrel (159 Liter). "Die Erholung der Nachfrage verläuft ungleichmäßig und der Anstieg der Fälle in Indien ist eine Mahnung, dass ein Test der Marke von 70 Dollar verfrüht wäre", kommentierten die Analysten des Research-Hauses Energy Aspects.

MTU UND ASTRAZENECA IM AUFWIND - BARCLAYS UND BNP IM MINUS


Mit einem Plus von fast sechs Prozent war MTU Spitzenreiter im Dax. Der Triebwerks-Hersteller habe in einem Pandemie-bedingt schwierigen Umfeld ein solides Quartalsergebnis vorgelegt, sagte Analyst Joachim Kotze vom Research-Haus Morningstar. Er traue dem Unternehmen die Ausweitung seiner Marktanteile zu.

In London stiegen Investoren bei AstraZeneca ein und verhalfen den Papieren des Impfstoff-Herstellers zu einem Kursplus von 4,4 Prozent. Der Pharmakonzern habe mehr verdient als erwartet, lediglich der operative Gewinn habe etwas enttäuscht, kommentierte Analyst Peter Welford von der Investmentbank Jefferies.

Den Titeln von Barclays drohte dagegen mit einem Minus von bis zu 7,5 Prozent der größte Tagesverlust seit einem Jahr, obwohl das britische Bankhaus seinen Gewinn vervielfachte. Börsianer monierten die überraschend hohen Kosten. Aus dem gleichen Grund konnte auch BNP Paribas überraschend starke Geschäftszahlen nicht in Kursgewinne ummünzen. Die Titel des Geldhauses fielen in Paris um 1,5 Prozent.

SYNLAB UND DARKTRACE MIT GELUNGENEM BÖRSENEINSTAND


Bei ihrem Börsendebut kletterten die Papiere von Synlab bis auf 20,08 Euro und damit über ihren Ausgabepreis von 18 Euro. Die Papiere der Laborkette waren bei der 772 Millionen Euro schweren Emission am unteren Rand der Angebotsspanne zugeteilt worden.

Noch besser lief es für Darktrace in London. Die Titel des Spezialisten für Cyber-Sicherheit stiegen auf bis zu 360 Pence. Das war ein Plus von 44 Prozent zum Ausgabepreis von 250 Pence. Die Emission war umgerechnet bis zu 190 Millionen Euro schwer.

rtr