Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, fiel dagegen auf ein Zwei-Monats-Tief von 95,533 Zählern.

Die US-Verbraucherpreise stiegen wie erwartet im Dezember um sieben Prozent zum Vorjahreszeitraum. "Die gute Nachricht ist: In den kommenden Monaten wird die US-Inflationsrate in den Rückwärtsgang gehen", sagte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. Da die Preise 2021 bereits kräftig gestiegen seien, falle die Veränderung zum aktuellen Niveau kleiner aus.

Vor diesem Hintergrund griffen Investoren auch bei Staatsanleihen wieder zu. Dies drückte die Renditen der zehnjährigen Bonds aus den USA und Deutschland auf plus 1,72 beziehungsweise minus 0,067 Prozent.

Mut mache Börsianern zudem die Nominierungsanhörung von Jerome Powell vor dem US-Senat, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. "Der Fed-Chef bestätigte zwar erneut, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die Inflation in den Griff bekommen zu wollen, dabei aber dann vielleicht doch nicht so schnell vorzugehen, wie noch aus dem Sitzungsprotokoll zu Beginn des Jahres von den Anlegern herausgelesen wurde."

NICKEL AUF 10-JAHRES-HOCH


Am Rohstoffmarkt setzte Nickel seinen Höhenflug fort. Das Industriemetall legte zeitweise 4,4 Prozent zu und war mit 22.745 Dollar je Tonne so teuer wie zuletzt vor mehr als zehn Jahren. Die Lagerbestände haben sich in den vergangenen fünf Monaten halbiert und sind so niedrig wie zuletzt vor rund zwei Jahren. Grund hierfür sei der Elektroauto-Boom, sagt Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann. "Denn Batterien mit einem hohen Nickelanteil werden nach wie vor von den Autoherstellern präferiert."

Im Windschatten erreichte das für Lebensmitteldosen benötigte Zinn ein Rekordhoch von 41.490 Dollar je Tonne. Kupfer stieg um 2,4 Prozent auf 9948 Dollar. Vor diesem Hintergrund erreichte der Index für die europäische Bergbau-Branche zeitweise ein Elf-Jahres-Hoch von 654,03 Punkten.

Dank der schwindenden Angst vor einem Rückschlag für die Weltwirtschaft durch die Omikron-Variante des Coronavirus deckten sich Investoren auch mit Rohöl ein. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um ein knappes Prozent auf 84,37 Dollar je Barrel (159 Liter). "Omikron ist jetzt die Geschichte von gestern", sagte Luca Paolini, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters Pictet.

TEAMVIEWER UND JUST EAT TAKEAWAY ÜBERZEUGEN MIT ZAHLEN


Am deutschen Aktienmarkt sorgte Teamviewer mit einem Kursplus von zeitweise rund 17 Prozent für Aufsehen. Damit steuerten die Titel auf den größten Tagesgewinn der Firmengeschichte zu. Das Quartalsergebnis der Softwarefirma habe zwar die Erwartungen übertroffen, schrieb DZ Bank-Analyst Armin Kremser. "Andererseits sehen wir die positive Entwicklung nicht als wirkliche Überraschung an, da der Vorstand nach der Gewinnwarnung den neuen Ausblick extrem konservativ gestaltet hatte."

Trotz eines schwächelnden Wachstums reagierten Anleger mit Käufen auf die Zahlen Just Eat Takeaway. Die Papiere der "Lieferando"-Mutter gewannen in Amsterdam gut vier Prozent. Die bekräftigten Ziele für 2022 machten aber Mut, sagte Analyst Giles Thorne von der Investmentbank Jefferies.

rtr