von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Intraday-Chart





Das jüngste Zwischenhoch bei 10.512 Zählern ist keine zwei Wochen alt, und schon notiert der Deutsche Aktienindex wieder fast 1000 Punkte tiefer - so sieht mangelndes Vertrauen aus. Die Mehrzahl der Marktteilnehmer hat die jüngste Zwischenerholung nur genutzt, um noch zu möglichst guten Kursen aussteigen zu können. Jetzt stellt sich die Frage, wie viele Schnäppchenjäger bei einer erneuten Annäherung an das August-Tief bei 9338 Zählern ein weiteres Mal zugreifen wollen. Nur wenn es so viele sind, dass der DAX wieder sichtbar nach oben abprallt, besteht noch die Chance dass die kommenden Wochen und Monate zumindest von einer Seitwärts- und nicht von einer Abwärtsbewegung geprägt sind. Doch allzu viele Hoffnungen sollten Anleger sich nicht machen, auch wenn zumindest eine Atempause möglich wird.

Immerhin ist der untere Rand des statistischen Normalbereichs erreicht, nur rund ein Prozent aller Schwankungen verlassen diesen Kurskorridor (grün im Stundenchart markiert). Doch das bedeutet leider nicht, dass es in den kommenden Tagen nicht weiter abwärts geht - der Korridor umschließt einen gleitenden Durchschnitt des Index, und dieser fällt ebenfalls - nur eben langsamer, so dass die Abwärtsbewegung nun etwas abbremsen könnte. Kommt es jedoch zu einem weiteren Ausverkauf, der mit einer Restwahrscheinlichkeit möglich ist, ist die 9338er-Marke ein vorläufiges Kursziel. Mittelfristig sind dann Verluste bis 8900/9160 das Mindeste, mit dem gerechnet werden muss. Hier lagen im Vorjahr einige Wendepunkte. Entwickelt sich die laufende Korrektur zu einem Abwärtstrend mit weiteren Crash-Elementen, hilft die Erinnerung an die letzte vergleichbare Entwicklung im Jahr 2011, als der Markt sich um gut 25 Prozent von seinem 200-Tage-Durchschnittskurs nach unten absetzte. Übertragen auf die heutige Situation wäre dadurch Spielraum bis unter die 7800er-Marke, davor ist noch mit der 8100/8150 ein Bereich mit markanten Wendepunkten (2000er- und 2007er-Hoch) im Chart erkennbar, der sicher nicht ungebremst nach Süden durchquert werden wird.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.



Chart 4 - DAX-Spezialchart Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände





























































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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