Auch der 10-prozentige Rückgang der deutschen Exporte im Juli drücke auf die Stimmung, hieß es. Immerhin handle es sich um den stärksten Einbruch seit dem Jahr 2009.

Der DAX sank am späten Vormittag um 0,27 Prozent auf 10 646,09 Punkte. Damit läuft es für den deutschen Leitindex auf eine leicht negative Wochenbilanz hinaus. Am Donnerstag war der DAX zeitweise bis auf 10 570 Punkte eingeknickt. Letztlich verdaute der Markt aber einen Großteil seiner Enttäuschung darüber, dass die Notenbanker anders als erwartet ihre Geldpolitik nicht noch weiter gelockert haben. So blieb ein Minus von rund einem Dreiviertelprozent auf 10 675 Punkte.

Der MDAX, der die mittelgroßen Unternehmen repräsentiert, fiel am Freitag um 0,52 Prozent auf 21 562,63 Punkte. Für den Technologiewerte-Index TecDAX ging es um 0,30 Prozent auf 1753,38 Zähler nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,15 Prozent.

COMMERZBANK FEST NACH BERICHT ÜBER UMBAU

Unter den Einzelwerten standen Bankaktien im Anlegerfokus. Papiere der Deutschen Bank stiegen nach einem Pressebericht um mehr als 5 Prozent und waren damit Dax-Spitzenreiter. Demnach stehe die Bank kurz davor, gegen eine Milliardenbuße ihren mutmaßlich größten, noch ausstehenden Rechtsstreit mit den US-Behörden aus dem Weg zu räumen.

Aktien der Commerzbank verbuchten ein Plus von 1,49 Prozent. Der neue Bankchef Martin Zielke erwägt einem "Handelsblatt"-Bericht zufolge die Aufspaltung des Firmenkundengeschäfts. Zudem solle das Investmentbanking weiter verkleinert werden. Beide Schritte würden zu einem erheblichen Stellenabbau führen. Eine Sprecherin der Bank wollte den Bericht nicht kommentieren.

Die Bayer-Papiere waren hingegen mit einem Minus von gut 1 Prozent weit unten im Dax-Tableau zu finden. Medienberichten zufolge kommt der Pharma- und Chemiekonzern nach der jüngsten Angebotserhöhung bei den Gesprächen mit seinem Übernahmeziel Monsanto schnell voran. Eine Einigung sei bereits in der kommenden Woche möglich, hieß es. Zudem prüfe Bayer den Verkauf seines Dermatologie-Geschäfts.

SCHAEFFLER ERWÄGT ZUKÄUFE

Schaeffler-Titel sind am Freitagvormittag auf den höchsten Stand seit Juni geklettert und notierten zuletzt 2,22 Prozent höher. Der Automobilzulieferer kommt beim Schuldenabbau besser voran als zunächst gedacht und kann sich nun wieder Übernahmen vorstellen. Nach der 2008 versuchten Übernahme des Konkurrenten Conti drückte die Franken ein Schuldenberg von gut zwölf Milliarden Euro, der sich nun auf 3,2 Milliarden Euro reduzierte.

Nach einer leichten Zwischenerholung am Vortag ging es für die Papiere von Steinhoff mit minus 1,39 Prozent wieder merklich abwärts. Analysten von Exane BNP Paribas und von Morgan Stanley schraubten ihre Kursziele für die Titel des Möbel- und Einzelhandelskonzerns Steinhoff zurück.

Fast ganz unten im MDax rangierten hingegen die Titel von Brenntag mit einem Verlust von 2,13 Prozent. Die Analysten der britischen Investmentbank HSBC stuften die Aktie auf "Reduce" ab und senkten das Kursziel von 45 auf 43 Euro. Sie sehen für den Marktführer im weltweiten Chemikalienhandel im kommenden Jahr einige Gewinnrisiken.

FRANKFURT (dpa-AFX)