von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Intraday-Chart







Der DAX bewegt sich derzeit mit einem außergewöhnlich hohen Geschwindigkeit: Der in den vergangenen Tagen ausgebildete Verkaufsbereich um 10.100/10.120 führte erst am Mittwoch zu einem dynamischen Umschwung der Kurse zurück nach unten - doch schon einen Tag später war der starke Unterstützungsbereich um knapp unter der 9600er-Marke erreicht, an dem der Markt nun wieder eindrucksvoll einen Boden bildete. Es entwickelte sich gestern dort ein so genannter "Hammer" im Kerzenchart des Index (erkennbar auf Seite 4 dieser Analyse). Dieses Kursmuster entsteht, wenn die Notierungen an einem Handelstag zunächst stark einbrechen, dann aber eine 180-Grad-Wende vollziehen und wieder nahe am Ausgangsniveau des Tages schließen, wie am Donnerstag der Fall.

Der Kerzenchart zeigt die Handelsspanne eines Tages, wobei der Abstand zwischen dem ersten und letzten Kurs als Viereck dargestellt wird, durch dies der Abstand zwischen höchsten und tiefsten Kurs als senkrechte Linie führt. Der Hammer gilt unter Analysten als zuverlässiges Signal für eine Bodenbildung, das auch statistisch mit Trefferquoten jenseits der 60-Prozent-Marke belegt ist.

Auch aus anderen Perspektiven lässt sich auf einen weiteren Stabilisierungsversuch hoffen. Im Tageschart (Seite 2 der Analyse) ist erkennbar, dass der DAX zuvor außerordentlich stark gefallen und mehr als sechs Prozent unter seinen Monatsdurchschnittskurs abgewichen war. In der Vergangenheit war dies oft ein Indiz für eine zumindest vorüber gehende Atempause im Abwärtstrend.

Im Ein-Stunden-Intradaychart (aktuelle Seite), der die jüngere Vergangenheit in hoher Auflösung zeigt, ist die Untergrenze des inneren, von uns berechneten Prognose-Korridors erreicht (dunkelgrüne Fläche), der rund 90 Prozent aller Kursschwankungen umfasst. Auch der untere Rand eines Abwärtstrendkanals verläuft dort, er war ebenfalls bereits Anlass für eine Richtungsumkehr zurück nach oben. Hier lässt sich auch das erste Kursziel besser erkennen, dass an der 10.120er-Marke liegt. Mehrere obere Wendepunkte liegen an dieser Stelle, die das Mindestpotenzial für eine Bodenbildung darstellt. Eine größere Erholung in Richtung des Monatsdurchschnitts bei 10.300 und an die Obergrenze des Abwärtstrendkanals bei derzeit rund 10.500/10.550 sind im Laufe der kommenden Woche möglich, wenn die Stabilisierung des Marktes diesmal etwas länger anhält als beim letzten Versuch, und das Tempo der Kursbewegungen weiter so hoch bleibt.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie





Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.



Chart 3 - Wochen- oder Monatschart





Für langfristig denkende Anleger sind Wochen- oder Monatscharts am wichtigsten. Sie blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigen die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.



Chart 4 - DAX-Spezialchart

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände






























































Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

www.index-radar.de