von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Stunden-Chart





Am Markt herrscht um 10.800/10.900 Zähler ein Kräftegleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Doch ist das Glas dadurch halb voll, oder halb leer? Einerseits ist erfreulich, dass nach wie vor der - nur in Aufwärtstrends zu beobachtende - Effekt einer Stabilisierung des Index an der viel beachteten 200-Tage-Durchschnittslinie eintritt. Dies zeigt, dass zahlreiche Schnäppchenjäger nach dem im April markierten Allzeithoch bei 12.390 nur auf günstigere Kurse gewartet haben, um einzusteigen - ein häufig zu beobachtendes Szenario. Ein Sturz des Marktes ins Bodenlose wird durch diese anhaltende Nachfrage verhindert, das bisherige Ausmaß dieser Korrekturbewegung von knapp 13 Prozent ist üblich und als langfristig gesund für den Markt anzusehen.

Doch es lassen sich natürlich auch Schönheitsfehler finden: Anders als bei vorherigen Kontakten mit der 200-Tage-Linie, beispielsweise im Juli, ist der DAX diesmal nicht relativ schnell und schwungvoll wieder nach oben abgeprallt, sondern kommt im Gegenteil nicht mehr vom Fleck. Daran lässt sich erkennen, dass auch die Verkäuferseite nach wie vor sehr präsent ist, und sich ein neuer Trend erst finden muss.

Es wird angesichts dieser Entwicklung immer wahrscheinlicher, dass die Kurse in eine längere Tradingrange übergehen, im Zuge derer die aktuell noch steigende 200-Tage-Linie seitwärts abzudrehen beginnt, wobei die Notierungen dann nur noch um diesem Mittelwert hin und her schwingen. Dann ist nur noch mit ausgewählten Aktien Geld zu verdienen, der Aufwärtstrend des Gesamtmarktes wäre vorbei - zumindest bis der Index an die Untergrenze des bis 2011 zurück verfolgbaren Aufwärtstrendkanals bei 9600 bis 10.150 Punkte fällt. Spätestens hier wäre dann wieder mit einem starken Anstieg der Nachfrage zu rechnen. Kurzfristig ist dagegen schon bei rund 10.700 Zähler Schluss, dort hat sich der DAX um mehr als fünf Prozent von seinem Monatsmittelkurs nach unten abgesetzt. Messungen aus der Vergangenheit zeigen, dass diese Abweichung vom kurzfristigen Trend nach Süden nur in äußerst seltenen Extremfällen größer ausfällt. Damit ist der Markt nach unten vorläufig verhältnismäßig gut abgesichert. Wer auf schnelle Gewinne von wenigen Prozentpunkten spekuliert und bereit ist mit Hebel zu traden, kann hier auch vorsichtig auf Schnäppchenjagd gehen.

Leider sind die Grenzen nach oben ebenfalls recht scharf gezogen. Der Bereich um 11.160 erweist sich seit einer Woche als Verkaufszone, ist jedoch im Idealfall keine starke Hürde. Spätestens jedoch bei 11.280/11.345 dürften zahlreiche Wendepunkte aus der jüngeren Vergangenheit Marktteilnehmer erneut zu stärkeren Verkäufen motivieren, zumal dort auch der Monatsdurchschnittskurs die Wahrscheinlichkeit einer charttechnischen Barriere erhöht. Erst wenn sich darüber hinaus immer noch Käufer finden, dreht der kurzfristige Trend wieder von seitwärts zu aufwärts. Damit rechnen wir in den kommenden Tagen aber nicht und raten dazu, Gewinne aus Spekulationen auf steigende Kurse allerspätestens an dieser Schwelle mitzunehmen. Auf fallende Notierungen sollte dagegen erst gesetzt werden, wenn das Vormonatstief bei 10.652 deutlich unterschritten wird, idealerweise sogar auf Tagesschlusskursbasis. Dann ist Luft bis mindestens an die zuvor erwähnte 10.150er-Marke.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



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Unterstützungen und Widerstände







Trading-Idee kurzfristig (steigend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Long
WKN UZ817W
Emittent UBS
Laufzeit 12/18/15
Basispreis 10,000
Knock-Out-Schwelle 10,000
Hebel 13.2
Kurs in Euro 8.20
Trading-Idee kurzfristig (fallend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN CW0YWN
Emittent Citi
Laufzeit 12/18/15
Basispreis 12,000
Knock-Out-Schwelle 12,000
Hebel 9.2
Kurs in Euro 11.80
Trading-Idee langfristig (steigend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Optionsschein Long
WKN UZ8 CVA
Emittent UBS
Laufzeit 12/18/15
Basispreis 7,600
Knock-Out-Schwelle 7,600
Hebel 3.4
Kurs in Euro 32.20
Trading-Idee langfristig (fallend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Short
WKN HY8 GMU
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 9/30/15
Basispreis 15,125
Knock-Out-Schwelle 15,125
Hebel 2.5
Kurs in Euro 43.05