Am Nachmittag konnte der DAX noch moderate Gewinne verbuchen, zum Wochenschluss drehte das Börsenbarometer dann allerdings ins Minus. Zuvor waren Futures und Optionen auf die deutschen Aktien-Indizes ausgelaufen. Gegen Handelsschluss laufen dann noch die Optionen und Futures auf einzelne Aktien aus.

"Der DAX versucht sich über dem Kursniveau von 13.700 Punkten zu halten", erklärte Börsenexperte Andreas Lipkow. Am Vormittag war der deutsche Leitindex mit in der Spitze 13.774 Zählern wieder dicht dran am Rekordhoch von 13.795 Punkten aus dem Februar. Es scheint derzeit nur eine Frage der Zeit zu sein, bis er darüber klettert. Nach dem jüngst starken Lauf zeichnet sich auf Wochensicht ein Plus von 4,6 Prozent ab.

Zum Wochenschluss waren vor allem die Zykliker unter den Aktien vorne. So stand die Siemens-Aktie mit einem Plus von gut 1,5 Prozent an der DAX-Spitze. Schlusslicht mit einem Abschlag von 1,6 Prozent war die Deutsche Wohnen-Aktie.

Was am Freitag an der Börse außerdem wichtig war


Bestellboom in Corona-Krise beschert Fedex Gewinnsprung
Der florierende Paketversand in der Corona-Krise hat dem Post-Rivalen Fedex im jüngsten Geschäftsquartal zu deutlich mehr Umsatz und Gewinn verholfen. In den drei Monaten bis Ende November legten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 20 Prozent auf 20,6 Milliarden Dollar (16,8 Mrd Euro) zu, wie Fedex am Donnerstag nach US-Börsenschluss in Memphis mitteilte.

Regierungspräsidium: Curevac erhält Erlaubnis für Massenproduktion
Der Impfstoffhersteller Curevac darf an seinem Standort Tübingen in Massenproduktion seines Impfstoffs gehen. Wie das Regierungspräsidium Tübingen am Freitag mitteilte, wurde eine notwendige Erlaubnis jetzt erteilt. "In der aktuellen Situation hat die Unterstützung der Unternehmen in der Erforschung und Entwicklung von Wirkstoffen gegen das Coronavirus größte Priorität", sagte Regierungspräsident Klaus Tappeser. "Wir schaffen für diese Firmen den zuverlässigen rechtlichen Rahmen so schnell, wie es unter Wahrung der strengen Verfahrensvorschriften möglich ist."

Philips will Patientenmanagement mit Milliarden-Zukauf ausbauen
Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips verstärkt sein Geschäft für die Überwachung und Betreuung von Herzpatienten durch eine milliardenschwere Übernahme. Die US-Firma Biotelemetry soll für 72 US-Dollar je Aktie übernommen werden, teilte Philips am Freitag in Amsterdam mit. Zu diesem Angebotspreis werde Biotelemetry mit gut 2,8 Milliarden US-Dollar (2,3 Mrd Euro) bewertet.

'FT': Großbank Lloyds streicht Mitarbeitern wegen Corona-Krise die Boni
Die britische Großbank Lloyds streicht wegen des Gewinneinbruchs in der Corona-Krise laut einem Pressebericht die Boni für ihre Mitarbeiter. Das Geldhaus werde keinen Gewinn in der Höhe erreichen, die für die Beteiligung der Beschäftigten am Konzernerfolg vorgesehen sei, zitierte die "Financial Times" (FT) am Freitag aus einem Schreiben des für Personal und Immobilien zuständigen Bankmanagers Matt Sinnott. Er habe diese Botschaft am Donnerstag an die Belegschaft gesandt.

Teamviewer sieht sich für weitere Übernahmen gut gerüstet
Der Spezialist für Software zur Fernwartung und für Videokonferenzen Teamviewer setzt bei der Expansion weiter auf Übernahmen. Nach der Stärkung des Bereichs Augmented Reality durch den Kauf von Ubimax sieht Konzernchef Oliver Steil das Unternehmen im Interview mit der "Börsen-Zeitung" (Freitag) erst einmal mit Blick auf Kunden im Bereich Fertigung und Logistik gut verankert. "Wir investieren signifikant in eigene Entwicklung. Ich will aber nicht ausschließen, dass wir im nächsten Jahr die eine oder andere Akquisition angehen, um unsere Plattform an den Rändern zu erweitern", sagte der Manager.

Kreise: Siemens erwägt Verkauf der Logistiksparte
Der Industriekonzern Siemens prüft Insidern zufolge einen Verkauf seines Logistikgeschäfts. Das Unternehmen diskutiere mit Beratern Optionen für den Bereich für Sortiertechnik für Briefe, Pakete, Gepäck und Luftfracht, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagabend unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet. Auf Tradegate zeigte die Aktie sich wenig bewegt.

Daimler-Absatz in China wächst zweistellig
Daimler hat in diesem Jahr in China trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich mehr Mercedes-Autos verkauft als im Vorjahr. "Wir werden in diesem Jahr zweistellig wachsen", sagte China-Vorstand Hubertus Troska am Freitag in Peking. Die Zahl der 2019 verkauften Fahrzeuge - rund 693 000 Stück - habe man schon Ende November übertroffen. Auch die Produktion in China wächst laut Troska weiter. 2019 seien rund 560 000 Autos lokal produziert worden, in diesem Jahr würden es am Ende mehr als 600 000 sein. Hinzu kommen noch Importfahrzeuge wie die S-Klasse, die sich in China stark verkauft, aber nur in Deutschland produziert wird.

Nach Machtkampf: Brillenkonzern EssilorLuxottica bekommt neue Chefs
Nach einem Machtkampf beim Brillenkonzern EssilorLuxottica machen die bisherigen Chefs Platz für zwei neue Leute an der Spitze. Nachdem Co-Chef Hubert Sagnières entschieden habe, keine direkte Führungsfunktion mehr einnehmen zu wollen, habe sich auch Konzernchef Leonardo Del Vecchio zum Rücktritt entschieden, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend in Paris mit. So soll das bei der Fusion verabredete Kräftegleichgewicht zwischen dem italienischen und dem französischen Teil des Konzerns gewahrt werden.

1&1-Streit mit Telefonica um Vorleistungspreise geht wohl weiter
Der Streit um Vorleistungspreise zwischen 1&1 Drillisch und Telefonica Deutschland dürfte wohl auch nach einem finalen Schiedsgutachten weitergehen. So halten beide Konzerne nach dem Urteil an ihrer Sichtweise fest. Am Vormittag steht die Aktie von 1&1 vier Prozent höher, die Aktie von Telefonica Deutschland gewinnt knapp zwei Prozent.

IG Metall legt mit Warnstreik Conti-Werk lahm
Mit einem 24-Stunden-Warnstreik hat die IG Metall das Continental-Werk im südhessischen Babenhausen lahmgelegt. Der in der Nacht zum Freitag begonnene Protest gegen den Abbau von 2600 der rund 3400 Arbeitsplätze am Standort stelle einen vorläufigen Höhepunkt dar, erklärte Bezirksleiter Jörg Köhlinger. Das Unternehmen solle sich über die Feiertage ernsthaft mit den Forderungen der Beschäftigten auseinandersetzen. "Spätestens zu Beginn des neuen Jahres brauchen wir Bewegung am Verhandlungstisch, um eine weitere Eskalation des Konflikts abzuwenden."

rtr/dpa-AFX/ak