Der DAX bewegt sich am Dienstag nach dem starken Monatsbeginn wieder etwas mehr in Richtung seines vor drei Wochen erreichten Rekordhochs von 14.169 Punkten.

Vorerst nicht weiter beunruhigend für die Börsen ist die Situation an den Anleihemärkten. Die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen lag zuletzt bei 1,45 Prozent. Sorgen vor steigender Inflation und in der Folge einem Anziehen der Zinsen hatten gerade in der vergangenen Woche die Aktienmärkte teils deutlich ausgebremst.

Die Börsen in Übersee starteten verhalten in den neuen Handelstag. Nach dem jüngsten Kurssprung halten sich US-Anleger mit weiteren Käufen vorerst zurück. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 bröckelten zur Eröffnung am Dienstag um bis zu 0,4 Prozent ab, nachdem sie am Montag bis zu drei Prozent zugelegt hatten.

Gewinner im DAX war am Dienstag die Daimler-Aktie mit einem Plus von 2,4 Prozent. Das Papier des Autobauers kletterte auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Ursache: Am Vortag hatte Daimler die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem Lkw-Hersteller Volvo bekanntgegeben. Beide Seiten arbeiten künftig gemeinsam an der Entwicklung von Brennstoffzellen-Antrieben für schwere Lastwagen.

Schlusslicht im deutschen Leitindex war die RWE-Aktie mit eine Minus von mehr als drei Prozent.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


Kion rechnet mit Rückkehr zu Wachstum - Internethandel bleibt Treiber
Der Gabelstapler-Hersteller Kion will nach einem der Corona-Pandemie geschuldeten Umsatz- und Ergebnisrückgang im vergangenen Jahr 2021 wieder wachsen. Vor allem der boomende E-Commerce treibt das Geschäft mit automatisierten Lagersystemen. Dabei kann das Unternehmen auf volle Auftragsbücher blicken.
Interview mit dem Kion-Chef zum Anhören.

Hellofresh will nach Erfolgsjahr weiter expandieren
Die coronabedingte sehr hohe Nachfrage nach seinen Produkten hat dem Kochboxenversender Hellofresh 2020 ein Rekordjahr beschert. Dabei erfüllte das Berliner Unternehmen seine eigenen Ziele und übertraf die Erwartungen von Analysten. Und auch im laufenden Jahr soll es weiter bergauf gehen, wenn auch deutlich moderater als in den vergangenen zwölf Monaten. Doch nicht alle reagierten begeistert auf die Neuigkeiten vom Dienstagmorgen.
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Teamviewer kauft Augmented-Reality-Firma Upskill in den USA
Der Softwareanbieter Teamviewer ist weiter auf Einkaufstour und baut mit einer Übernahme in den USA den Bereich Augmented Reality für die Industrie aus. Das US-Unternehmen Upskill bietet Echtzeit-Schnittstellen über Datenbrillen und andere mobile Endgeräte, die unter anderem für Facharbeiter und Wartungsteams nützlich sein können, wie Teamviewer am Dienstag in Göppingen mitteilte. "Upskill bringt uns einen guten Zugang zum US-Markt, die Kunden sind vorwiegend Großkunden", sagte Teamviewer-Chef Oliver Steil im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
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Morphosys überrascht sich selbst mit glänzendem Geschäftsjahr
Das Biotechunternehmen Morphosys hat trotz der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr besser abgeschnitten als von ihm selbst erwartet. Die MDax-Firma profitierte von der Umsatzbeteiligung am Schuppenflechtemittel Tremfya des dänischen Partners Janssen, hinzu kamen erste Millionenerlöse mit dem eigenen Krebsmedikament Monjuvi.
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Glücksspielkonzern Flutter wächst in Pandemie kräftig
Der Wettanbieter Flutter Entertainment hat im Corona-Jahr 2020 durch den Boom bei Onlinewetten spürbar Schwung bekommen. "Wir haben von unserer Größe und breiten Aufstellung profitiert", sagte Konzernchef Peter Jackson am Dienstag laut Mitteilung. In allen Regionen gewinne der Konzern weiter an Freizeitwettern hinzu, im vierten Quartal allein habe die Zahl monatlicher Onlinespieler bei über 7,6 Millionen gelegen. Der Umsatz kletterte im Jahr laut vorläufigen Zahlen auf 4,4 Milliarden Britische Pfund (5,1 Mrd Euro) und damit vor allem durch die Fusion mit dem Wettkonzern The Star Group (TSG) auf mehr als das Doppelte. Um die Fusionseffekte bereinigt wuchsen die Geschäfte um 27 Prozent.

Autovermieter Sixt wagt wegen Corona-Unsicherheit noch keine Prognose
Der Autovermieter Sixt traut sich nach dem schwierigen und von der Corona-Krise stark beeinträchtigten Jahr derzeit noch keine Prognose für 2021 zu. Aufgrund der hohen Unsicherheiten könne aktuell noch kein Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gegeben werden, teilte das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am Dienstag in Pullach bei München bei der Vorlage vorläufiger Jahreszahlen mit.

Danone vor Chefwechsel - Faber demnächst nur noch Verwaltungsratspräsident
Danone steuert auf eine Änderung an der Unternehmensspitze zu. Der Verwaltungsrat habe den Vorschlag von Emmanuel Faber angenommen, die Funktionen des Vorstandsvorsitzenden und des Verwaltungsratspräsidenten künftig zu trennen, teilte der französische Lebensmittelkonzern am Montagabend in Paris mit. Derzeit bekleidet der Manager beide Positionen. Die Ämtertrennung trete in Kraft, wenn ein neuer Vorstandschef gefunden worden sei. Mit dessen Amtsantritt werde sich Faber auf seine Rolle an der Spitze des Verwaltungsrats konzentrieren.

Verlust bei Baukonzern Bauer niedriger als erwartet
Der Maschinenbauer und Tiefbaukonzern Bauer hat sein zweites Krisenjahr in Folge besser überstanden als befürchtet. 2020 belief sich der Nettoverlust auf acht Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag in einer Ad-hoc-Meldung mitteilte. 2019 hatte Bauer 36,6 Millionen Euro Verlust geschrieben und für 2020 zuletzt ein Minus von "weniger als 20 Millionen Euro" in Aussicht gestellt. Vor allem das Jahresende lief demnach besser als erwartet. Der Umsatz lag bei 1,4 Milliarden Euro.

Zoom erwartet weitere Zuwächse
Der Videokonferenz-Dienst Zoom rechnet nach dem explosiven Wachstum in der Corona-Krise auch für dieses Jahr mit einem rasantem Wachstum. Für das angebrochene Geschäftsjahr peilt die Firma ein Umsatzplus von mindestens 42 Prozent an. Anleger feierten die frischen Quartalszahlen und die Prognose mit einem Kurssprung von zeitweise gut elf Prozent im nachbörslichen Handel am Montag. Im Ende Januar abgeschlossenen vergangenen Geschäftsjahr sprang der Umsatz von 623 Millionen auf 2,65 Milliarden Dollar (2,19 Mrd Euro) hoch. Die große Frage ist danach, ob Zoom noch weiter wachsen kann - oder im Corona-Boom sein Marktpotenzial weitgehend ausgeschöpft hat.
Unser Chartcheck zur Zoom-Aktie.

IT-Dienstleister Cancom will Dividende erhöhen - Aktie steigt
Der IT-Dienstleister Cancom will die Dividende wegen gut laufender Geschäfte erhöhen. Der Vorstand schlägt für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Vergütung in Höhe von 0,75 Euro pro Aktie vor, wie Cancom am Montag in München mitteilte. 2020 erhielten die Aktionäre noch 0,50 Euro je Anteilschein. Analysten hatten nur eine geringfügige Erhöhung erwartet. Die Münchener hatten im abgelaufenen Jahr mehr verdient als erwartet. Die Aktie legte nachbörslich auf Tradegate um knapp ein Prozent zu.

rtr/dpa-AFX/ak