Nach neuen Daten zur Teuerung in Deutschland konnte sich der Dax im Plus behaupten, auch wenn es im Verlauf einmal mehr Schwankungen gab. Diese gelten seit Tagen als Zeichen erhöhter Nervosität der Anleger.

In der Spitze hatte der Dax knapp 1,6 Prozent gewonnen, im Tagestief drohte er aber auch ins Minus abzurutschen. Begünstigt von einem Sprung in der Schlussauktion schloss der Leitindex 0,99 Prozent höher bei 15 471,20 Punkten. Parallel blieb ein Rückschlag an der Wall Street zunächst nach der späten Rally vom Freitagabend aus, die der Dax zu Wochenbeginn erst noch nachholte. Den Monat beendete der Dax allerdings 2,6 Prozent tiefer. Der MDax endete am Montag 0,75 Prozent höher bei 33 321,73 Zählern.

Was die Inflation in Europa betrifft, wird der Druck auf die Europäische Zentralbank größer. Im Januar schwächte sich die Teuerung in Deutschland im Jahresvergleich leicht ab, aber längst nicht in dem Maß, wie es Volkswirte erwartet hatten. Nach dem Beispiel der USA, wo sich eine Serie bald beginnender Zinserhöhungen anbahnt, fürchten Anleger mittlerweile auch in Europa geldpolitische Straffungen./

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


Adtran bei Adva-Übernahme erfolgreich - Adva-Aktie legt deutlich zu
Der US-Konzern Adtran hat sich mit der gesenkten Annahmeschwelle für die Übernahme des Telekomausrüsters Adva Optical den Erfolg gesichert. An der Börse kam dies gut an. Der Aktienkurs von Adva Optical schoss am Montag im frühen Handel um 15 Prozent nach oben. Zuletzt legte er um fast 15 Prozent auf 14,60 Euro zu. Die Aktie des Telekomausrüsters steuert damit wieder auf das 20-Jahres-Hoch zu, das sie im vergangenen August bei 15,48 Euro erreicht hatte.

Kreise: Boeing stellt Frachtversion der 777X vor - Großauftrag von Qatar Airways
Der Flugzeugbauer Boeing will Insidern zufolge an diesem Montag eine Frachtversion seines modernisierten Großraumjets 777X ankündigen. Die arabische Fluggesellschaft Qatar Airways werde in diesem Zuge einen Vertrag über 50 Maschinen unterschreiben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Sonntagabend und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Der europäische Boeing-Rivale Airbus liegt derweil mit Qatar Airways im Streit. Dabei geht es um Mängel an der Oberfläche des Passagierjets A350, von dem Airbus bis 2025 ebenfalls eine Frachtversion auf den Markt bringen will.

Ryanair-Kunden buchen kurzfristig - Sommerangebot über Vorkrisen-Niveau
Europas größter Billigflieger Ryanair spürt infolge der Omikron-Welle weiterhin eine Zurückhaltung bei den Ticketbuchungen. Die Kunden kauften ihre Tickets nach wie vor sehr kurzfristig, teilte das Unternehmen am Montag in Dublin mit. Ryanair will die Nachfrage im laufenden Quartal daher mit deutlichen Preissenkungen ankurbeln. Für den Sommer plant Konzernchef Michael O'Leary jedoch sogar mehr Flüge als vor der Corona-Krise: Die angebotene Sitzplatzkapazität liege derzeit 14 Prozent höher als im Sommer 2019.

Softwarehersteller Atoss wird optimistischer - Aktie steigt zweistellig
Nach dem Rekordumsatz 2021 hat der Softwareanbieter Atoss seine Prognosen für das laufende Jahr und darüber hinaus angehoben - wenn auch nur minimal. Dank einer starken Auftragslage und guten Wachstumsaussichten rechnet der Vorstand mit einem Umsatz von 110 Millionen Euro, wie das im SDax notierte Unternehmen am Montag in München mitteilte. Zuvor hatte Atoss 106 Millionen angepeilt. Seine Prognose für die Marge gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von "jedenfalls" 25 Prozent wurde bestätigt. Die mittelfristige Prognose hebt der Konzern um je einen Prozentpunkt auf ein jährliches Umsatzplus von 13 bis 17 Prozent bis 2025. An der Börse legten die Atoss-Papiere kräftig zu.

IPO/'FT': LetterOne will Börsengang von Wintershall Dea derzeit verhindern
Die Beteiligungsgesellschaft LetterOne des russischen Milliardärs Michail Fridman will einem Pressebericht zufolge derzeit einen Börsengang von Wintershall Dea durch seinen deutschen Partner BASF blockieren. Grund sei unter anderem die Marktstimmung gegenüber Vermögenswerten in Russland, wo das Unternehmen einen Teil seiner Gas- und Ölproduktion tätigt. Dies würde "sehr wahrscheinlich zu einer Bewertung führen, die das Potenzial des Unternehmens nicht widerspiegelt", schreibt die "Financial Times" am Montag.

Stabilus mit Umsatzplus zum Jahresstart - Zwei Milliarden Euro bis 2030 geplant
Der Automobil- und Industriezulieferer Stabilus ist mit Umsatzzuwächsen in das neue Geschäftsjahr gestartet. Im ersten Quartal (per Ende Dezember) legten die Erlöse um 3,5 Prozent auf 243,7 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Montag in Luxemburg mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) nahm dagegen von 32,3 Millionen auf 29,3 Millionen Euro ab. Hier verzeichnete das Unternehmen höhere Kosten, so etwa für Rohstoffe. Unter dem Strich verdiente Stabilus mit 18 Millionen Euro dank positiver Währungseffekte mehr als ein Jahr zuvor als 14,3 Millionen verbucht wurden.

Dic Asset will Immobilienholding VIB Vermögen übernehmen
Das Immobilienunternehmen Dic Asset will die Mehrheit an der Immobilienholding VIB Vermögen übernehmen. Das SDax-Unternehmen will den VIB-Aktionären je Anteilsschein 51 Euro anbieten, wie es am Montag in Frankfurt mitteilte. Geplant ist keine Komplettübernahme, sondern nur ein Teilangebot. Nach dem Vollzug will Dic Asset rund 51 Prozent der VIB-Aktien halten. Derzeit besitzt das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits rund 10,05 Prozent an der VIB und ist damit laut Mitteilung der größte bekannte Einzelaktionär des Unternehmens aus Neuburg an der Donau.

Musikfiguren-Hersteller Tonies übertrifft Umsatzprognose - Marge negativ
Der für seine Kinder-Musikfiguren bekannte Lautsprecher-Hersteller Tonies hat nach seiner Expansion in die USA 2021 mit einem Umsatzsprung abgeschlossen. Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Erlös gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 37 Prozent auf 185 Millionen Euro und lag damit über der konzerneigenen Prognose, wie Tonies am Montag in Luxemburg mitteilte. Aufgrund der Lieferkettenprobleme werde die Marge bezogen auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) aber vermutlich im negativen mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich liegen. Im frühen Handel auf der Plattform Tradegate gewannen die Aktien des Unternehmens 6 Prozent.

rtr/dpa-AFX/