Der DAX kam am Dienstag kaum vom Fleck: Investoren hatten sich am Dienstag mit Engagements zurückgehalten. Mit Spannung wird die Anhörung des US-Notenbankchefs Jerome Powell, am Dienstag den 22.06.2021 um 20 Uhr, erwartet. Die Renditen der zehnjährigen Anleihen aus den USA und bewegten sich wenig. Laut vorab veröffentlichten Auszügen der Powell Rede sei der der Preisdruck nur vorrübergehend. Die Risiken durch die Corona-Krise seien noch nicht vom Tisch, dennoch erhole sich die Wirtschaft kräftig.

Für den Rohstoffmarkt ging es aufwärts. Die Anleger hoffen auf eine anziehende Nachfrage für die Ölsorte Brent aus der Nordsee. Der Preis stieg kurzzeitig auf 75,30 Dollar je Barrel- der höchste Stand seit zwei Jahren. Kurz nach dem Mehrjahreshoch nahmen Investoren Gewinne mit.

Bitcoin war weiterhin unter Druck. Für die Cyberdevise ging es 7,5 Prozent bergab auf einen Kurs von 30.132 Dollar. "Das rigide Vorgehen der chinesischen Regierung gegen die Kryptowährungsindustrie und den Handel mit Cyber-Devisen habe Anleger verschreckt", sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Die Beliebtheit von Bitcoin und Co wachse zeitgleich unter Profi-Anlegern, erklärte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses Avatrade.

Auf Unternehmensseite stand wiederholt Bayer im Fokus. Gegen den Pharmakonzern wurde erneut Klage aufgrund des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat eingereicht. Das Mittel sei krebserregend. Mit über einem Prozent im Minus war Bayer das Schlusslicht im DAX.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


Drägerwerk hebt Prognose an - Corona-Pandemie sorgt für Rückenwind
Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Konzern Drägerwerk stellt seinen Aktionären für 2021 nach bislang guten Geschäften einen geringeren Umsatzrückgang in Aussicht als bisher befürchtet. Die Corona-Pandemie stütze die Nachfrage, begründete Drägerwerk den optimistischeren Ausblick in einer Mitteilung vom Montagabend. Der Auftragseingang habe die Erwartungen übertroffen, der Bedarf an Produkten zur Behandlung an Covid-19 erkrankter Patienten halte länger an als ursprünglich erwartet. Die Aktie legte am Dienstagvormittag um rund 2,7 Prozent zu. Seit Jahresbeginn verteuerte sich das Papier damit um fast ein Viertel.

EU kauft weitere 150 Millionen Impfdosen von Moderna
Die EU-Kommission kauft weitere 150 Millionen Dosen Corona-Impfstoff vom US-Hersteller Moderna. Eine entsprechende Option aus einem Vertrag vom Februar wurde jetzt gezogen, wie ein Kommissionssprecher am Dienstag mitteilte. Die Lieferung soll im dritten Quartal beginnen und sich bis ins Jahr 2022 hineinziehen.

EU-Wettbewerbshüter nehmen sich Werbegeschäft von Google vor
Die EU-Kommission hat das bisher weitreichendste Wettbewerbsverfahren zum Werbegeschäft von Google gestartet - der Geldmaschine des Internet-Konzerns. Dabei geht es zentral um die Frage, ob Google sich bei Anzeigendiensten gegenüber Rivalen bevorteilt und dadurch den Wettbewerb verzerrt habe.

Schlägt Halbleiter-Krise noch härter zu? - Lage 'extrem volatil'
Der Mangel an wichtigen Elektronik-Chips könnte die Autobranche noch mehr unter Druck setzen - über das genaue Ausmaß herrscht aber Unsicherheit. Die Lage rund um fehlende Halbleiterteile sei weiter "extrem volatil", hieß es am Dienstag bei Volkswagen. Wie stark die Lieferkrise bis zum Jahresende durchschlägt, lasse sich nicht verlässlich voraussagen. Im Laufe des ersten Quartals hatte der Wolfsburger Hersteller bereits gut 100 000 eingeplante Fahrzeuge nicht fertigen können. Laut einem Bericht des Wirtschaftsportals "Business Insider" sollen nun interne Schätzungen kursieren, nach denen man womöglich über 800 000 Einheiten weniger produzieren werde.

Varta liefert Batterien an Porsche - Aktie legt zu
Der Batteriekonzern Varta hat den Sportwagenbauer Porsche als Kunden für Hochleistungsbatterien gewonnen. Varta beliefert die VW-Tochter künftig mit der so genannten V4Drive-Batterie, wie ein Sprecher des MDax-Konzerns dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) auf Anfrage sagte. Zu Details habe sich das Unternehmen nicht äußern wollen. Porsche habe weder bestätigt noch dementiert.

BMW will Herstellungskosten je Auto bis 2025 um ein Viertel senken
Der Autobauer BMW bleibt angesichts Corona-Pandemie und teurerer Rohstoffe auf Sparkurs. "Wir werden bis 2025 die Produktionskosten pro Fahrzeug um 25 Prozent senken - gemessen an dem Niveau von 2019", sagte Produktionschef Milan Nedeljkovic dem "Handelsblatt" (Dienstag). Dabei helfen soll Software zur besseren Planung von Herstellungsprozessen, eine schlankere Logistik sowie eine bessere Auslastung der bestehenden Werke.

rtr/dpa-AFX/lb