Der US-Standardwerteindex Dow Jones gewann ein knappes Prozent. Bei Staatsanleihen griffen Investoren ebenfalls wieder zu und drückten die Rendite der zehnjährigen Bundestitel auf 0,218 Prozent. "Die positiven Geschäftszahlen sind nicht nur Einzelfälle", sagte Analyst Pierre Veyret vom Brokerhaus ActivTrades. Sie signalisierten eine robuste Erholung der Konjunktur und drängten Zinserhöhungssorgen in den Hintergrund.

Diese könnten am Donnerstag allerdings wieder zunehmen, wenn die US-Inflationsdaten veröffentlicht werden. "Die Zahlen werden abzuschätzen helfen, ob die Notenbank Fed im März mit einer Zinserhöhung von einem Viertel oder einem halben Prozentpunkt startet", prognostizierten die Analysten der ING Bank. Experten erwarten für Januar einen Anstieg der Teuerungsrate auf 7,3 Prozent. Die Kernrate ohne die stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie sei auf 5,9 Prozent angezogen. Vor diesem Hintergrund notierte der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, 0,2 Prozent tiefer bei 95,44 Punkten.

ALUMINIUM BLEIBT WEGEN ANGEBOTSENGPASS TEUER


Gleichzeitig hielten steigende Rohstoffpreise den Teuerungsdruck hoch. So gewann Aluminium bis zu 2,8 Prozent und war mit 3272 Dollar je Tonne so teuer wie zuletzt vor 13-1/2 Jahren. "In einer Zeit wachsender Nachfrage kann das Angebot nicht mithalten", warnte der unabhängige Analyst Robin Bhar. Das Angebotsdefizit werde sich 2022 auf bis zu 1,6 Millionen Tonnen von rund einer Million Tonnen im vergangenen Jahr ausweiten.

Bei Rohöl spekulierten Investoren ebenfalls auf Angebotsengpässe, sagte Analystin Tina Teng vom Brokerhaus CMC Markets. Diese Erwartung unterstrich der überraschende Rückgang der US-Lagerbestände. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich nach anfänglichen Kursverlusten bis zum Abend um 1,2 Prozent auf 91,84 Dollar je Barrel (159 Liter).

SPEKULATIONEN UM BÖRSENGANG VON AUTOBAUER PORSCHE


Am deutschen Aktienmarkt gehörte Volkswagen mit einem Kursplus von sechs Prozent zu den Favoriten. Börsianer verwiesen auf die Gedankenspiele um einen Börsengang der Sportwagen-Tochter Porsche. Dies gab auch dem VW-Mehrheitsaktionär Porsche SE Auftrieb, dessen Titel 8,2 Prozent gewannen.

An der Wall Street gehörte Chipotle mit einem Kursplus von gut zehn Prozent zu den Favoriten, nachdem die auch in Deutschland aktive Restaurantkette mit 5,58 Dollar je Aktie einen überraschend hohen Quartalsgewinn ausgewiesen hatte. Das ist der größte Kurssprung seit mehr als einem halben Jahr. Das Unternehmen habe sich eine einzigartige Nische in der Branche geschaffen und könne sowohl traditionellen Schnellrestaurants als auch gehobeneren Ketten Kunden abwerben, lobte Analyst Sean Dunlop vom Research-Haus Morningstar.

GlaxoSmithKline erlöste im abgelaufenen Quartal mit umgerechnet 11,3 Milliarden Euro zwar mehr als vorhergesagt. Der operative Gewinn enttäusche aber etwas, monierte Analyst Peter Welford von der Investmentbank Jefferies. Der Ausblick für 2022 liege im Rahmen der Erwartungen. GSK-Aktien gaben daraufhin in London 1,7 Prozent nach.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war


Qiagen mit starkem Jahr - Ausblick besser als befürchtet
Bei Qiagen laufen die Geschäfte in der Pandemie weiter rund. 2021 knackte der Diagnostikspezialist und Labordienstleister erstmals die Umsatzmarke von 2 Milliarden Dollar und legte dabei einen überraschen starken Gewinnsprung hin. Auch der Ausblick für das neue Jahr fällt beim Dax -Konzern besser aus als erwartet. Denn während das wichtige Geschäft mit Corona-Tests stark schwankt, zieht der Umsatz im übrigen Produktportfolio des Unternehmens kräftig an. "Wir sehen uns damit in unserer Wachstumsstrategie bestätigt", sagte Finanzchef Roland Sackers am Mittwoch vor Journalisten.

Heidelberger Druckmaschinen optimistischer - Aktie an SDax-Spitze
Der Maschinenbauer Heidelberger Druck bleibt trotz der angespannten Lieferketten auf Erholungskurs. Dabei hilft auch der fortgesetzte Konzernumbau. Der Auftragsbestand lag zum Ende des dritten Geschäftsquartals per Ende Dezember über dem Niveau von vor der Pandemie, teilte das SDax-Unternehmen am Mittwoch in Heidelberg mit. Das Unternehmen erhöhte die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2021/2022 (bis Ende März) von mindestens zwei auf nun mindestens 2,1 Milliarden Euro. Die operative Ergebnismarge (Ebitda-Marge) wird weiterhin in einer Bandbreite von 7 bis 7,5 Prozent erwartet, der Gewinn soll nach Steuern leicht positiv ausfallen.

Zahlungsabwickler Adyen legt beim Wachstum zu - Aktie springt an
Der niederländische Zahlungsdienstleister Adyen hat sein Wachstumstempo dank anziehender Onlinezahlungen im zweiten Halbjahr noch beschleunigt. Umsatz und Ergebnis legten stark zu, weil mehr und mehr Transaktionen über die Plattform der Firma laufen, vor allem im Netz, aber zunehmend auch vor Ort im Ladengeschäft. Vorstandschef Pieter van der Does plant für das Unternehmen auch in den kommenden Jahren vor allem Wachstum aus eigener Kraft. Die zuletzt stark gebeutelte Aktie legte in Amsterdam nach den Ergebnissen deutlich zu.

Hoher Verlust bei Siemens Energy - Windkrafttochter bleibt Problem
Die anhaltenden Probleme bei der Windkraft-Tochter haben Siemens Energy einen kräftigen Verlust beschert. Unter dem Strich verlor der Konzern im ersten Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember 240 Millionen Euro, wie er am Mittwoch mitteilte. Vor einem Jahr hatte Energy im gleichen Zeitraum noch 99 Millionen Euro Gewinn gemacht. Grund für das Minus sind vor allem hohe Verluste bei der spanischen Tochter Siemens Gamesa durch Probleme mit Windkraft-Projekten an Land.

Kreise: US-Hedgefonds Cerberus senkt Anteil an Deutscher Bank weiter
Der US-Finanzinvestor Cerberus nutzt den jüngsten Kursanstieg bei den Bankaktien Kreisen zufolge für den weiteren Abbau seines Anteils an der Deutschen Bank . Nach dem Verkauf von 21 Millionen Aktien Anfang Januar platziert Cerberus nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Dienstagabend weitere 15 Millionen Anteile an der größten deutschen Bank. Die Beteiligung dürfte dabei von zuletzt knapp zwei Prozent auf etwas mehr als ein Prozent sinken. Die Aktien werden dabei für 14,15 Euro das Stück angeboten. Der Erlös der Transaktion dürfte somit bei etwas mehr als 200 Millionen Euro liegen.

Ströer will oberes Ende seiner Ergebnis-Prognose für 2021 schaffen
Der Außenwerber Ströer wird nach einem Umsatzsprung bei seiner digitalen Außenwerbung (Digital Out-Of-Home; DOOH) im Schlussquartal konkreter bei seiner Ergebnis-Prognose. Der Vorstand erwarte nun für das abgeschlossene Jahr "Ergebnisse am oberen Ende unseres kommunizierten Ausblicks", teilte das Unternehmen am Mittwoch in Köln mit. Bislang rechnete das Management mit einem bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) zwischen 490 und 510 Millionen Euro und einem Umsatz von rund 1,6 Milliarden Euro. Nach dem Bekanntwerden der Nachricht stieg die Ströer-Aktie um fast 5 Prozent und lag damit an der Spitze im MDax . Zuletzt notierte sie noch rund 3,9 Prozent höher bei 68,05 Euro.

K+S will Gewinn auch 2022 kräftig steigern
K+S traut sich dank hoher Düngerpreise im neuen Jahr einen weiteren Gewinnsprung zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte 2022 auf 1,6 bis 1,9 Milliarden Euro zulegen, wie die Hessen am Mittwoch in Kassel mitteilten. Das ist laut dem Unternehmen mehr als Analysten aktuell im Durchschnitt erwarten und wäre zudem im besten Fall rund doppelt so viel, wie laut bereits bekannter Eckdaten im vergangenen Jahr erzielt wurde. Allerdings haben noch nicht alle Analysten ihre Schätzungen an die bereits bekannten Eckdaten für 2021 angepasst. Die Aktien bauten ihre Gewinne am Mittwochmittag aus.

Jenoptik mit deutlichem Umsatz- und Gewinnplus - Aktie legt kräftig zu
Der Technologiekonzern Jenoptik hat 2021 wegen einer Übernahme und des Booms in der Chipbranche deutlich mehr umgesetzt und verdient. "Jenoptik ist es gelungen, mit Blick auf Umsatz und Profitabilität auch das Jahr 2021 zu einem Rekordjahr zu machen", sagte Unternehmenschef Stefan Traeger bei Vorlage von vorläufigen Zahlen am Mittwoch in Jena. Für das laufende Jahr peilt das Unternehmen ein weiteres profitables Wachstum an. Optimistisch mache den Vorstand der gute Auftragseingang im Schlussquartal, der hohe Auftragsbestand sowie der anhaltend vielversprechende Verlauf in den photonischen Kerngeschäften, teilte das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen in Jena mit.

Reederei Maersk rechnet mit Normalisierung der Schifffahrt
Das Geschäft der Reederei A.P. Moller-Maersk wird im laufenden Jahr wohl von einer Entspannung der globalen Lieferketten ausgebremst werden. Während viele Branchen und Unternehmen dankbar sind, wenn die Engpässe im weltweiten Warenhandel ein Ende haben, ist das für die Reedereien nicht nur eine gute Nachricht. Die Maersk-Führung erwartet für 2022 ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) von rund 19 Milliarden US-Dollar (16,6 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch in Kopenhagen mitteilte. Das wäre etwas weniger als die 19,8 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2021. Die Neuigkeiten setzten den Kurs der Maersk-Aktie zunächst unter Druck, doch anschließend drehte er ins Plus und notierte zuletzt rund 2,9 Prozent höher.

Toyota steigert trotz Chipmangel Gewinn - Umsatzprognose gesenkt
Der japanische VW -Rivale Toyota hat trotz der globalen Halbleiter-Engpässe den Gewinn in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres kräftig gesteigert. Die Umsatzprognose fürs gesamte Jahr senkte er jedoch leicht. Wie der Autobauer am Mittwoch bekanntgab, fiel in den drei Quartalen bis Ende Dezember ein Nettogewinn von 2,32 Billionen Yen (17,4 Milliarden Euro) an. Das ist ein kräftiges Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 57,8 Prozent. Für das bis 31. März laufende Geschäftsjahr rechnet Toyota jedoch mit einem etwas geringeren Umsatz von 29,5 Billionen Yen statt zuvor erwarteter 30 Billionen Yen. Das wäre allerdings trotzdem noch ein Anstieg zum Vorjahr von 8,4 Prozent.

Gewerbeimmobilien-Spezialist Dic Asset verdient operativ deutlich mehr
Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Dic Asset hat im abgelaufenen Jahr von höheren Mieteinnahmen profitiert. Der operative Gewinn gemessen an der in der Immobilienbranche etablierten Kenngröße Funds from Operations (FFO) zog 2021 im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 107,2 Millionen Euro an, wie das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Im laufenden Jahr rechnet Dic Asset mit einem operativen Gewinn von 115 bis 119 Millionen Euro - das wäre ein Plus von bis zu elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hier sind noch mögliche Zukäufe nicht mit eingerechnet.

rtr/dpa-AFX/