Für gute Stimmung am deutschen Aktienmarkt hat am Dienstag die Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China gesorgt. Peking ließ verlauten, sich um Verhandlungen zu bemühen.

Der Dax machte einen großen Teil der Verluste seit Donnerstag voriger Woche wieder wett. In den vergangenen Tagen hatten die Ankündigung der USA, Zölle auf chinesische Produkte zu erheben, und Gegenmaßnahmen aus China, die Börsen belastet. "Die Märkte waren in der vergangenen Woche schon vom Schlimmsten ausgegangen. Jetzt sehen wir eine Bewegung, in der die Pessimisten ordentlich zurückrudern müssen", sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Brokerhaus CMC Markets der Nachrichtenagentur Reuters.

An der Wall Street starteten die US-Börsen ebenfalls freundlicher in den Handel. Der US-Standardwerte-Index Dow Jones notiert zur Stunde mit 0,4 Prozent im Plus bei 24.310,09 Punkten. Am Montag hatte der amerikanische Eliteindex rund drei Prozent gewonnen - so viel wie seit August 2015 nicht mehr. "Wir erwarten, dass sich die Rally von gestern fortsetzen wird", sagte Marktanalyst Peter Cardillo von First Standard Financial.

Auf Unternehmensseite stand die Deutsche Bank im Fokus. Die britische "Times" hatte über einen möglichen Chefwechsel berichtet. Das Verhältnis zwischen CEO John Cryan und Aufsichtsratschef Paul Achleitner sei zerbrochen. Achleitner habe hinter den Kulissen mittlerweile mit der Suche nach einem Ersatz begonnen.

Für die Aktie des größten deutschen Geldhauses ging es um zeitweise bis zu 3,5 Prozent nach oben. Das Plus schmolz bis zum Nachmittag auf rund ein Prozent. "Auf der einen Seite herrscht Erleichterung darüber, dass das Thema Cryan-Nachfolge bei der Deutschen Bank nun offenbar endlich angepackt wird. Auf der anderen Seite stellen sich Anleger jetzt die Frage, wer kommt", kommentierte Analyst Heino Ruland von Ruland Research.

Von der Hoffnung auf ein Ende des Handelskonfliktes profitierten die Papiere aus der Automobilbranche. Die Kurse von BMW, Daimler und VW kletterten um jeweils mehr als zwei Prozent nach oben.

Am Devisenmarkt ging es für den Eurokurs nach enttäuschenden Konjunkturdaten nach unten. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am späten Nachmittag 1,24 US-Dollar - einen halben Cent weniger als noch am Morgen.