Gute Firmenbilanzen haben den DAX am Montag gestützt. So lieferten etwa Bechtle und HSBC überzeugende Zahlen. Die Bank habe Rückstellungen für faule Kredite aufgelöst, erklärte Analyst Ian Gordon vom Vermögensverwalter Investec. Der Gewinn liege somit über den Markterwartungen, kommentierte er weiter. Die Aktie legte rund 0,8 Prozent zu.

Der Gewinn des IT-Dienstleisters Bechtle stieg stärker als gedacht. Der Kurs des Papiers stieg um fünf Prozent.

Der Ölpreis hat sich am Montag verteuert. So stieg der Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee in der Spitze um 1,1 Prozent. Mit 86,51 US-Dollar je Barrel markierte die Ölsorte ein Drei-Jahres-Hoch. "Jedes Mal, wenn der Ölpreis steigt, kehrt die Angst vor Stagflation zurück", sagte Andrea Cicione, Chef-Anlagestratege des Research-Hauses TS Lombard. Die sogenannte Stagflation bezeichnet eine steigende Inflation bei stagnierender Wirtschaft. Die Angst vor einer schwächelnden Konjunktur hätte die Anleger verunsichert und sie hätten größere Käufe gescheut, teilte die Nachrichtenagentur Reuters mit.

Der Ifo-Index ging erneut zurück. Der Barometer trifft eine Aussage über die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen. Die Produktionsschwierigkeiten und die Energieknappheit hätten weiterhin Auswirkungen auf die Wirtschaft, erklärte Chefvolkswirt der Dekabank Ulrich Kater.

Die Türkische Lira fiel auf ein neues Rekordtief. Die unerwartet starke Zinssensung der türkischen Zentralbank belastete den Kurs der Währung. Außerdem bremste die verbale Attacke von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan auf verschiedene Botschafter die Währung. Die Entwicklung könnte die wirtschaftlichen Verhältnisse der Türkei weiter verschlechtern, erklärten Analysten der LBBW.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


EQT und H&F gehen für Zooplus-Übernahme Partnerschaft ein
Im Übernahmekampf um den Online-Tierbedarfshändler Zooplus haben sich die Investoren EQT und Hellman & Friedman ("H&F") zusammengetan und ihr Angebot um 10 Euro auf 480 Euro je Aktie erhöht. Zum Zwecke einer Finanzierung wollten sie eine Partnerschaft eingehen, teilten die Bieter am Montag in London und München mit. Damit schlagen beide Investoren einen neuen Kurs ein, hatten sich beide bislang doch nach und nach überboten. Zooplus, das mit der neuen Offerte nach eigenen Angaben auf eine Bewertung von rund 3,7 Milliarden Euro kommt, unterstützt diese. Im frühen Handel auf der Plattform Tradegate stieg der Kurs auf 480 Euro. Das ist etwas mehr als der Xetra-Schlusskurs vom Freitag.

Paypal: Verfolgen derzeit nicht den Kauf von Pinterest
Der Bezahldienst Paypal hat nach Berichten über Kaufgespräche mit der Fotoplattform Pinterest mitgeteilt, dass man derzeit keine Übernahme der Firma anstrebe. Die Stellungnahme am Montag bestand nur aus einem Satz und ließ offen, ob die Verhandlungen von der plötzlichen Aufmerksamkeit gestört wurden oder die Medieninformationen nicht zutrafen. Die Paypal-Aktie legte am Montagmorgen auf der Handelsplattform Tradegate deutlich zu.

Softwareanbieter Atoss Software wächst wieder schneller
Die Nachfrage nach Personalplanungssoftware lässt den Softwareanbieter Atoss Software weiter wachsen. Im dritten Quartal legte das im SDax notierte Unternehmen auch wieder einen Zahn zu und baute sein Geschäft schneller aus als noch im Vorquartal. Das Management um Konzernchef Andreas Obereder sieht bei der Zahlenvorlage am Montag zudem eine "ausgezeichnete Auftragslage" und bestätigte seine Jahresprognosen. Die Aktie verlor am Morgen in einem etwas schwächeren Umfeld für Technologieaktien ein halbes Prozent auf 183,20 Euro.

IT-Dienstleister Bechtle schneidet weiter gut ab
Der IT-Dienstleister Bechtle hat im dritten Quartal überraschend gut abgeschnitten. Vor Steuern sei der Gewinn laut vorläufigen Zahlen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 21 Prozent auf etwa 87 Millionen Euro gestiegen, teilte der MDax-Konzern am Montag in Neckarsulm mit. Der Anstieg resultiere weitgehend aus dem operativen Geschäft und liege deutlich über den Erwartungen, hieß es vom Unternehmen. Der Umsatz zog den Angaben zufolge um gut 8 Prozent auf 1,49 Milliarden Euro an. Die Vorsteuermarge lag demnach bei 5,8 Prozent. Die Aktie setzte ihre jüngste Rally am Montag fort.

Autovermieter Hertz bestellt 100 000 Teslas
Der US-Autovermieter Hertz steckt mit einer Großbestellung bei Tesla Milliarden in den Ausbau seiner Elektro-Autoflotte. Wegen des starken Interesses der Menschen an Elektroautos solle die größte E-Auto-Mietflotte in Nordamerika aufgebaut werden, teilte der Rivale von Sixt am Montag in Estero im US-Bundesstaat Florida mit. Um den Plan zu realisieren, seien 100 000 Tesla bis Ende 2022 bestellt worden. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg darüber berichtet und dabei ein Volumen von rund 4,2 Milliarden US-Dollar (3,6 Mrd Euro) genannt. Die Tesla-Aktien stiegen im vorbörslichen US-Handel um mehr als vier Prozent auf ein Rekordhoch von 948 US-Dollar.

Verkauf der Krisenbank Monte dei Paschi an Unicredit geplatzt
Italiens Regierung ist mit dem Verkauf der Krisenbank Monte dei Paschi an die Großbank Unicredit gescheitert. Trotz Bemühungen beider Seiten würden die Verhandlungen nicht fortgeführt, teilte das Wirtschafts- und Finanzministerium zusammen mit Unicredit am Sonntag mit. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge konnten sich beide Seiten nicht über eine weitere Kapitalspritze für Monte dei Paschi einigen. Zudem sei der Verkauf an der Frage gescheitert, welche Geschäftsteile auf Unicredit übertragen werden sollen, schrieb Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

rtr/dpa-AFX/fh