Der Dax setzte am Mittwoch die Erholung vom Vortag fort, er schloss mit plus 0,43 Prozent auf 16 010,32 Punkte wieder über der 16 000er Marke. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel legte mit 0,68 Prozent auf 34 885,33 Zähler noch etwas stärker zu.

Das Inflationshoch dürfte nun allmählich erreicht sein, sagte Helaba-Volkswirt Ulrich Wortberg. Und Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank meinte: "Die gute Nachricht ist: In den kommenden Monaten wird die US-Inflationsrate in den Rückwärtsgang gehen, auch ohne Zutun der US-Notenbank." Dafür sorge allein schon der kleiner werdende Basiseffekt bei den Energiepreisen. "Es ist also nicht die Frage, ob die Inflationsraten fallen, sondern auf welchen Niveaus sie sich einpendeln werden."

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war


Teamviewer macht wieder etwas Hoffnung - Aktie zieht an
Der angeschlagene Softwareanbieter Teamviewer hat das von schweren Rückschlägen geprägte Jahr 2021 mit einer leicht positiven Note beendet. Dank Kosteneinsparungen im Schlussquartal verdiente das MDax-Unternehmen operativ etwas mehr als zuletzt in Aussicht gestellt, wie es am Mittwoch in Göppingen auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Zwar kam die Nachfrage auch im Schlussquartal nicht deutlich besser in Schwung als in den beiden schwachen Vorquartalen, angesichts der zuletzt deutlich eingedampften Erwartungen und des jüngsten Kursverfalls legte die Aktie aber spürbar zu. Einige Börsianer spekulierten darauf, dass Teamviewer demnächst beginnen könnte, Kapital an die Anleger zurückzugeben.

Lieferkettenprobleme und Rückstellungen verhageln Philips das Quartal
Der Medizintechnikkonzern Philips kämpft weiter mit den weltweiten Lieferkettenproblemen. Hinzu kommen steigende finanzielle Belastungen durch einen Produktrückruf. Nach einem schwachen Schlussquartal kann der Konkurrent von Siemens Healthineers deshalb selbst seine zuletzt gesenkte Jahresprognose nicht mehr erfüllen. An der Börse sorgte dies für lange Gesichter, die Aktie stand am Mittwochmorgen abgeschlagen am Ende des EuroStoxx 50.

Chipmangel drückt VW-Verkäufe 2021 - aber E-Modelle deutlich im Plus
Die Chipkrise und weitere Zulieferprobleme haben die Verkäufe von Volkswagen im zweiten Corona-Jahr 2021 noch einmal spürbar abrutschen lassen. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, sanken die Auslieferungen der Kernmarke VW Pkw um 8,1 Prozent. Auch für die gesamte Gruppe ging es erneut abwärts (minus 4,5 Prozent). Die Wolfsburger wurden knapp 4,9 Millionen Fahrzeuge aus ihrer Hauptsparte los, konzernweit waren es rund 8,9 Millionen.

US-Zerschlagungsklage gegen Facebook vor Gericht zugelassen
Könnte Facebook vor Gericht gezwungen werden, die Milliarden-Zukäufe WhatsApp und Instagram wieder abzustoßen? Die US-Regierung hat auf jeden Fall den ersten Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel geschafft. Ihre zunächst abgelehnte Wettbewerbsklage ist mit Nachbesserungen doch noch vor Gericht in Washington angenommen worden. Der Richter betonte zugleich, dass damit aber noch völlig offen sei, wer sich am Ende in dem Verfahren durchsetze werde. Es dürfte sich über Jahre hinziehen.

Chinesischer Autoverband CAAM rechnet auch 2022 mit Wachstum
Der Automarkt in China dürfte nach den Erwartungen des Herstellerverbands im Land auch in diesem Jahr zulegen. Im vergangenen Jahr stieg der Absatz der Hersteller an die Händler in der Volksrepublik insgesamt um 3,8 Prozent auf 26,3 Millionen Fahrzeuge, wie die Lobbyorganisation CAAM (Chinese Association of Automobile Manufacturers) am Mittwoch in Peking mitteilte. Der CAAM misst sowohl Pkw-Verkäufe als auch die von schweren Nutzfahrzeugen. 2021 zog der Absatz von Fahrzeugen im Land in den ersten Jahresmonaten wegen des Lockdowns im Frühjahr 2020 stark an, das Wachstum kam aber in der zweiten Jahreshälfte wegen des Mangels an Elektronikchips ins Stocken.

Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway verfehlt bei Bestellungen Erwartung
Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway muss sich mit einem langsameren Wachstum als erhofft begnügen. Die Zahl aller Bestellungen war zwar im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf knapp 274 Millionen Euro gestiegen, wie der Delivery-Hero-Konkurrent am Mittwoch in Amsterdam mitteilte. Experten hatten allerdings mit einem stärkeren Anstieg gerechnet. Im Vorquartal lag das Plus zudem noch bei einem Viertel.

rtr/dpa-AFX