Letztlich schloss der deutsche Leitindex 2,22 Prozent höher auf 15 459,39 Punkte. Der MDax gewann 2,19 Prozent auf 33 134,04 Punkte und auch europaweit und in den USA herrschte nach dem jüngsten Rückschlag Kaufstimmung.

Die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank steht allerdings erst noch bevor. Insbesondere den Aussagen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell wird dann erhöhte Aufmerksamkeit gelten.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war


Finanzinvestoren erhöhen Gebot für Aareal Bank
Die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge beugen sich dem Druck von Investoren und erhöhen ihr Gebot für die Wiesbadener Aareal Bank. Statt 29 Euro wollen sie nun 31 Euro je Aktie bezahlen, wie ihre Zweckgesellschaft Atlantic BidCo am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Der neue Angebotspreis sei endgültig - es werde keine weitere Erhöhung geben, hieß es. Doch mindestens ein Großaktionär hält auch den neuen Preis für viel zu niedrig. Und so verpuffte die verbesserte Offerte an der Börse.

Microsofts Cloud-Geschäft wächst weiter schnell
Das boomende Cloud-Geschäft hält Microsoft weiter auf Wachstumskurs. Im vergangenen Quartal steigerte der Software-Riese seinen Umsatz im Jahresvergleich um ein Fünftel auf 51,7 Milliarden Dollar (45,7 Mrd Euro). Das übertraf die Erwartungen der Analysten, die eher mit rund 50,9 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Unterm Strich verdiente Microsoft in dem Ende Dezember abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal knapp 18,8 Milliarden Dollar - ein Plus von 21 Prozent.

Gericht der EU erklärt Milliardenstrafe gegen Intel für nichtig
Im jahrelangen Rechtsstreit um eine Milliardenstrafe zulasten des Chip-Riesen Intel hat die EU-Kommission eine Niederlage hinnehmen müssen. Weil sie unter anderem Einwände des Unternehmens nicht ausreichend geprüft habe, erklärte das Gericht der EU eine 1,06 Milliarden Euro schwere Wettbewerbsstrafe am Mittwoch zulasten von Intel für nichtig (Rechtssache T-286/09). Dem Unternehmen wurde vorgeworfen, dass es versucht habe, Konkurrenz rechtswidrig aus dem Markt zu drängen. Gegen das Urteil kann noch Einspruch beim EuGH eingelegt werden. Die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager sagte nach der Urteilsverkündung, man müsse den Richterspruch nun genau analysieren.

Wacker Chemie startet mit Schwung ins Jahr 2022
Wacker Chemie ist gut ins neue Jahr gestartet. "Die hohe Nachfrage setzt sich über den Jahreswechsel hinaus fort", sagte Konzernchef Christian Hartel am Mittwoch laut Mitteilung im Zuge der Vorstellung der vorläufigen Zahlen für 2021. Im vergangenen Jahr profitierte das Unternehmen unter anderem vom Bauboom und der voranschreitenden Digitalisierung in vielen Teilen der Welt.

Metro strebt langfristig mehr als 40 Milliarden Euro Umsatz an
Der Großhandelskonzern Metro will nach zwei schwachen Corona-Jahren wieder wachsen und hat sich für die kommenden Jahre ehrgeizige Ziele gesetzt. Nachdem der jahrelange Wandel zum reinen Großhändler nun vollzogen ist, hat sich das Management mit seinem neuen Chef Steffen Greubel eine neue Strategie verpasst, die ganz auf Profikunden aus der Gastronomie und Hotellerie zugeschnitten wird. Das Belieferungs - sowie das Onlinegeschäft sollen stark ausgebaut werden, wie Metro auf seinem Kapitalmarkttag am Mittwoch in Düsseldorf ankündigte. Sie sollen die Treiber sein, mit denen der Konzern bis 2030 die Umsatzmarke von 40 Milliarden Euro knacken will.

Vestas erwartet kaum Wachstum - zuletzt schwache Aktie steigt dennoch
Der dänische Windkraft-Anlagenbauer Vestas rechnet auch 2022 mit Problemen in seinen Lieferketten und damit einhergehenden Zusatzkosten. Der Umsatz dürfte im laufenden Jahr 15 bis 16,5 Milliarden Euro erreichen, teilte der Nordex-Konkurrent überraschend bei der Vorlage von Eckdaten zum abgelaufenen Geschäftsjahr am Mittwoch in Aarhus mit. Vom Umsatz sollen 0 bis 4 Prozent als bereinigtes operatives Ergebnis (bereinigtes Ebit) bei Vestas hängen bleiben. Die Prognose sei jedoch mit größerer Unsicherheit behaftet als üblich, hieß es.

'Dreamliner'-Probleme reißen Boeing überraschend tief ins Minus
Die Corona-Krise und Probleme beim Langstreckenjet 787 "Dreamliner" haben dem US-Flugzeugbauer Boeing 2021 einen weiteren Milliardenverlust eingebrockt. Mit 4,3 Milliarden US-Dollar (3,8 Mrd Euro) fiel das Minus aber fast zwei Drittel niedriger aus als ein Jahr zuvor, wie der Airbus-Rivale am Mittwoch in Chicago mitteilte. Obwohl der Umsatz nach dem ersten Corona-Jahr nun um sieben Prozent auf 62,3 Milliarden Dollar stieg, schnitt das Unternehmen deutlich schlechter ab als von Analysten im Schnitt erwartet. Die Aktien legten im vorbörslichen US-Handel dennoch um mehr als ein Prozent zu.

AT&T übertrifft Prognose bei Streamingdiensten HBO und HBO Max
Ein deutlich stärkeres Interesse an seinen Streamingdiensten hat dem US-Telekom-Konzern AT&T beim Erreichen seiner Jahresziele geholfen. Weltweit gebe es mittlerweile 73,8 Millionen Abonnenten von HBO und HBO Max, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Dallas (US-Bundesstaat Texas) mit. Das ist rund ein Viertel mehr Kunden als im vergangenen Jahr und deutlich mehr als das, was der Vorstand um Konzernchef John Stankey für möglich gehalten hatte. Die Sparte WarnerMedia soll an den Erfolg anknüpfen und im laufenden Jahr einen Umsatz von 37 bis 39 Milliarden US-Dollar (32,7 bis 34,5 Mrd Euro) erreichen, nach rund 35,6 Milliarden Dollar 2021.

Airbus-Hubschraubersparte erholt sich von der Krise
Beim Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hat sich das Geschäft mit Hubschraubern 2021 ein gutes Stück von der Corona-Krise erholt. Die Zahl der Auslieferungen stieg im Vergleich zum Vorjahr von 300 auf 338 Hubschrauber, wie die Sparte Airbus Helicopters am Mittwoch im französischen Marignane mitteilte. Das waren auch mehr als die 332 Maschinen aus dem Vorkrisenjahr 2019. Auch bei den Bestellungen fiel die Erholung deutlich aus. Nach Abzug von Stornierungen kamen Aufträge über 414 Hubschrauber herein - im Vorjahr waren es nur 268.

Spielzeug-Prinzessinnen von Disney kehren zu Mattel zurück
Die Lizenz für Disney-Prinzessinnen aus Filmen wie "Die Eiskönigin" ist für Spielzeughersteller sehr lukrativ - nun hat sie sich der US-Branchenriese Mattel zurückgeholt. Das gab das Unternehmen am Mittwoch bekannt. Die erste neue Kollektion der beliebten Spielzeug-Prinzessinnen soll demnach 2023 auf den Markt kommen. Das Abkommen mit Disney umfasse die weltweiten Lizenzrechte. Der "Barbie"-Hersteller Mattel hatte diese 2016 an den US-Erzrivalen Hasbro verloren, was zu deutlichen Geschäftseinbußen führte. Mattels Aktien legten vorbörslich zeitweise um rund acht Prozent zu. Hasbro äußerte sich zur Neuvergabe der Disney-Lizenz zunächst nicht.

Acea: Zum sechsten Mal in Folge weniger Nutzfahrzeuge in der EU neu zugelassen
Vor allem mangels Interesse bei Vans ist die Zahl der neu zugelassenen Nutzfahrzeuge in der Europäischen Union erneut zurückgegangen. Im Dezember sank sie verglichen mit dem Vorjahresmonat um 8,4 Prozent auf 155 963 Exemplare, wie der europäische Branchenverband Acea am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Die Zahlen waren den sechsten Monat in Folge rückläufig. Vor allem Spanien musste mit knapp einem Drittel weniger Neuzulassungen Federn lassen.

Inflationsausgleich und höhere Zulagen für Eurowings-Personal
Bei der Lufthansa-Tochter Eurowings werden die Gehälter des in Deutschland angestellten Kabinenpersonals an die Verbraucherpreise gekoppelt. Die Gewerkschaft Verdi und das Unternehmen vereinbarten in einem am Mittwoch veröffentlichten Tarifvertrag zwei Gehaltsstufen, die der jeweils vorhergehenden Inflationsentwicklung entsprechen.

rtr/dpa-AFX