Zuletzt belastete die Meldung, dass die USA ein Importverbot für Rohöl aus Russland erlassen haben. Die Ölpreise heizte dies noch weiter an.

Der Dax stieg im frühen Geschäft um mehr als 2 Prozent nach oben, drehte im weiteren Verlauf aber kurz darauf ins Minus und pendelte in der Folgezeit mit stärkeren Schwankungen um den Vortagesschluss. Letztlich sank der deutsche Leitindex um 0,02 Prozent auf 12 831,51 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen schloss 0,61 Prozent tiefer bei 28 170,96 Zählern.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


Uniper schreibt Nord-Stream-2-Darlehen voll ab - Ausblick bestätigt
DÜSSELDORF - Der Energiekonzern Uniper hält trotz einer Milliardenabschreibung an seinem Ausblick für 2022 fest. Angesichts des volatilen Umfelds werde der Konzern die Entwicklungen aber weiter genau verfolgen, hieß es in einer am späten Montagabend verbreiteten Mitteilung. Das Darlehen für die vom russischen Energiekonzern Gazprom mitfinanzierte Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 von 987 Millionen Euro inklusive Zinsen werde vollständig abgeschrieben, hieß es weiter. Die Uniper-Aktie legte am Dienstagvormittag zeitweise über sechs Prozent zu und stand gegen Mittag bei 18,91 Euro.

Zulieferer Schaeffler wagt wegen Ukraine-Krieg keine Prognose
HERZOGENAURACH - Nach einem trotz der Corona-Auswirkungen erfolgreichen Jahr 2021 segelt der fränkische Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler wirtschaftlich in unsicheren Gewässern. Der Vorstand habe sich entschieden, die Prognose für das Jahr 2022 wegen des Krieges in der Ukraine auszusetzen, sagte der Vorsitzende des Führungsgremiums, Klaus Rosenfeld, am Dienstag am Firmensitz in Herzogenaurach. "So ein Krieg, so eine Situation, hat mit Sicherheit negative Effekte", sagte Rosenfeld. "Nach Corona ist das der nächste signifikante Schock, den es zu überstehen gilt." Die genauen Auswirkungen seien aber noch nicht absehbar.

China: Autoabsatz steigt erstmals seit Mai 2021
PEKING - In China hat der Autoabsatz im Februar erstmals seit Mai 2021 wieder angezogen. Die Zahl der an Endkunden verkauften Fahrzeuge sei im Jahresvergleich um 4,7 Prozent auf knapp 1,3 Millionen Stück gestiegen, teilte der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Dienstag in Peking mit. In den vergangenen Monaten war der Absatz vor allem wegen der Lieferprobleme infolge von Chipengpässen zum Teil zweistellig gefallen.

Vorläufiger Bestellstopp für Hybridmodelle von Volkswagen
WOLFSBURG - Anhaltende Probleme in der Chipversorgung und bei weiteren Zulieferungen zwingen VW zu einem vorläufigen Bestellstopp für mehrere Modelle mit Hybridantrieb. Dies geht aus Informationen aus Händlerkreisen hervor. Zudem wird die "aktuell dramatische Situation in der Ukraine" genannt - von dort beziehen auch andere Autohersteller Einkäufe etwa für Kabel und Kabelsysteme. Am Mittwoch sollen "alle derzeit verfügbaren" Plug-in-Hybridversionen des Golf, Tiguan, Passat, Arteon und Tourag nun vorerst zum letzten Mal von den Kunden geordert werden können. Auch für diese Exemplare könne aber eine Auslieferung im laufenden Jahr nicht mehr garantiert werden.

Google kauft IT-Sicherheitsfirma Mandiant
RESTON - Die IT-Sicherheitsfirma Mandiant, die in den USA oft bei großen Cyberangriffen eingeschaltet wird, soll Teil von Google werden. Mandiant werde bei dem Deal mit rund 5,4 Milliarden US-Dollar (rund 5 Mrd Euro) bewertet, wie die Unternehmen am Dienstag mitteilten. Google zeigt sich mit dem Preis von 23 Dollar zu einem Aufschlag von mehr als 50 Prozent auf den Kurs der vergangenen Tage bereit.

Shell will kein russisches Erdöl und Gas mehr kaufen
LONDON - Der Ölkonzern Shell will künftig kein Erdöl und Gas mehr aus Russland kaufen. Man wolle mit sofortiger Wirkung aufhören, russisches Erdöl auf dem Spotmarkt, also kurzfristig, zu kaufen und bestehende Verträge nicht erneuern, teilte der Konzern mit Sitz in London am Dienstag mit. Außerdem sollen alle Tankstellen in Russland geschlossen und andere Geschäftsaktivitäten dort aufgegeben werden, auch dieser Prozess soll direkt eingeleitet werden.

ITB/Reisebranche: Ukraine-Krieg zusätzliche Herausforderung neben Corona
BERLIN - Die Tourismusbranche ist nach zwei schwierigen Corona-Jahren auf Erholungskurs, sieht sich durch den Ukraine-Krieg aber vor zusätzlichen Herausforderungen. "Der Krieg und die internationalen Reaktionen darauf werden Folgen für unser aller Leben haben, für die Wirtschaft und unsere internationale Industrie", sagte DRV-Präsident Nobert Fiebig am Dienstag bei der Eröffnung der Internationalen Reisemesse ITB, die auch in diesem Jahr wegen der Pandemie online stattfindet (8.3. bis 10.3).

Global Fashion Group weitet Verlust aus - Aktienkurs legt kräftig zu
LUXEMBURG - Der Online-Modehändler Global Fashion Group (GFG) hat 2021 in Teilen besser abgeschlossen als prognostiziert, allerdings auch den Verlust ausgeweitet. Zudem gab das Management um die beiden Firmenchefs Christoph Barchewitz und Patrick Schmidt keinen Ausblick für das laufende Jahr. Anleger reagierten positiv auf die Vorlage der Zahlen am Dienstag: Der Aktienkurs stieg zeitweise um über 20 Prozent, nachdem er am Vortag noch kräftig gesunken war.

Moderna verzichtet dauerhaft auf Patentschutz in 92 Ländern
FRANKFURT - Der US-Konzern Moderna verzichtet in 92 Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen dauerhaft auf den Patentschutz seines Corona-Impfstoffes. Man werde die Patente in diesen Ländern "nie" durchsetzen, kündigte der Hersteller am Dienstag an. Voraussetzung sei, dass diese Impfstoffe ausschließlich zur Verwendung in diesen Ländern hergestellt werden. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" darüber berichtet. Es handelt sich um Länder, in denen Gavi, die Impfallianz aus Regierungen, Firmen, Stiftungen und UN-Organisationen, das Covax-Programm durchführt.

Auch Continental beendet vorerst Produktion und Handel in Russland
HANNOVER/KALUGA - Nach anderen Unternehmen aus der Auto- und Maschinenbaubranche hat sich auch Continental zu einem vorläufigen Stopp seiner Produktion und Geschäfte in Russland entschlossen. Dabei geht es vor allem um das Werk Kaluga, in dem Reifen sowie Teile für die Industriesparte Contitech entstehen. "Wir haben entschieden, vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Ukraine und der damit verbundenen aktuellen Verwerfungen die Produktion vorerst auszusetzen", hieß es am Dienstag auf Anfrage aus der Konzernzentrale in Hannover. Das gelte ab sofort. Außerdem sei das komplette Im- und Exportgeschäft mit der Russischen Föderation zunächst beendet.

Gazprom: Gaslieferungen durch Ukraine auf hohem Niveau
MOSKAU - Ungeachtet des Kriegs laufen die russischen Gaslieferungen durch die Ukraine nach Angaben des Energiekonzerns Gazprom weiter auf hohem Niveau. Die durchgeleitete Menge liege wie vertraglich vereinbart bei 109 Millionen Kubikmetern pro 24 Stunden, teilte Gazprom am Dienstag in Moskau mit. Insgesamt sei eine jährliche Menge von 40 Milliarden Kubikmetern vereinbart. Die europäischen Käufer hätten ihre Bestellungen seit Inkrafttreten der Sanktionen gegen Russland deutlich hochgefahren, sagte Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow der Agentur Interfax zufolge.

Danone sieht niedrigere Marge - Marken-Portfolio soll besser aufgestellt werden
PARIS - Der Lebensmittelkonzern Danone rechnet im laufenden Jahr mit einer schwächeren operativen Gewinnmarge. Dabei will Danone sein Portfolio an Marken durch Zukäufe oder Verkäufe von Unternehmensteilen aktiver gestalten. Für das laufende Jahr wird eine operative Marge von über 12 Prozent angepeilt, wie der im EuroStoxx 50 notierte Konzern am Dienstag anlässlich seines Kapitalmarkttages in Paris mitteilte. In den vergangenen sechs Jahren schaffte Danone eine um Sondereffekte bereinigte operative Marge in der Bandbreite von 13,7 und bis 15,2 Prozent. Wobei der schwächste Wert im Jahr 2021 vorgelegt wurde.

Atomkonzerne verweisen auf hohe Hürden für Laufzeitverlängerung
BERLIN - Die wegen des Ukraine-Kriegs befürchteten Engpässe beim Gas- und Kohleimport lassen sich nach Einschätzung der deutschen Atomkonzerne kaum schnell durch längere Laufzeiten der Kernkraftwerke ausgleichen. Eine Sprecherin von PreussenElektra, eine Eon-Tochterfirma , wies darauf hin, dass die Lieferung neuer Brennstäbe lange dauern würde. "Nach einer ersten Abschätzung gehen wir davon aus, dass frische Brennelemente in gut 1,5 Jahren zur Verfügung stehen könnten", sagte sie der "Rheinischen Post" (Dienstag). Zudem müssten sich die Konzerne dann wohl neue Uran-Lieferanten suchen. "In den letzten Betriebsjahren unserer Kraftwerke haben wir das für die Brennelemente benötigte Uran aus Kasachstan und Russland sowie in geringen Mengen aus Kanada bezogen."

Umschlag der Seehäfen zeigt Bedeutung der Energieimporte aus Russland
WIESBADEN/HAMBURG - Die große Abhängigkeit Deutschlands von Energieimporten aus Russland zeigt sich auch in den Warenströmen, die in den deutschen Seehäfen umgeschlagen werden. Demnach ist Russland, was die Tonnage angeht, sogar der bislang wichtigste Handelspartner der Häfen. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag berichtete, wurden in den Häfen rund 24,1 Millionen Tonnen Güter im Russlandverkehr umgeschlagen - der größte Teil entfiel mit 21,5 Millionen Tonnen auf Importe. Von denen wiederum machten Energieeinfuhren den weitaus größten Teil aus: 10,8 Millionen Tonnen entfielen auf fossile Energieträger, weitere 5,4 Millionen Tonnen auf Kokerei- und Mineralölerzeugnisse. Exporte auf dem Seeweg gen Russland spielen mit 2,6 Millionen Tonnen dagegen eine untergeordnete Rolle.

Krieg treibt Spritpreis über zwei Euro - Nächster Sprung in Sicht
MÜNCHEN - Der Ukraine-Krieg hat die Spritpreise erstmals über die Schwelle von zwei Euro steigen lassen. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Montags kostete Superbenzin 2,008 Euro je Liter der Sorte E10, bei Diesel waren es 2,032 Euro, wie der ADAC am Dienstag in München mitteilte. Und damit ist wohl noch nicht das Ende erreicht: Der nächste kräftige Anstieg zeichnete sich am Dienstag bereits ab.

dpa-AFX