Seit dem Jahresbeginn ringt der Dax nun schon mit den 11 600 Zählern. Erst vor zwei Tagen gelang es ihm, sich vorübergehend etwas deutlicher in Richtung 11 700 Punkten abzusetzen. Anschließend war der Index wieder auf Tauchstation gegangen. Noch suche der Aktienmarkt nach der Trump-Rally seine Richtung und es sei zu befürchten, dass dieser Zustand bis zur Vereidigung des künftigen US-Präsidenten anhalte, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets.

Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen stieg zuletzt ebenfalls um 0,56 Prozent auf 22 427,33 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDAX gewann 0,36 Prozent auf 1836,02 Punkte. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) gewann rund 0,8 Prozent dazu.

BANKEN VORNE - BLICK NACH AMERIKA

Der Bankensektor entwickelte sich freundlich. Mit einem Plus von zuletzt 1,14 Prozent war er in Europa der beste in der Stoxx-600-Branchenübersicht. An der Dax-Spitze legten die Papiere der Deutschen Bank (Deutsche Bank) um 2,72 Prozent zu. Die Titel der Commerzbank verteuerten sich um 1,34 Prozent. Dabei richteten die Anleger am Nachmittag die Blicke vor allem nach Amerika, wo die US-Banken JPMorgan (JPMorgan ChaseCo) und Bank of America mit ihren jüngsten Geschäftszahlen zu überzeugen wussten.

Die US-Notenbank Fed dürfte in diesem Jahr den Leitzins weiter anheben, sodass Aktien von Banken weiter Zulauf bekommen sollten, sagte Händler Markus Huber von City of London Markets. Zudem seien viele Fonds im Bankensektor noch unterinvestiert.

Die Aktien des TV-Senders ProSiebenSat.1 profitierten von einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs, reduzierten ihren kräftigen Gewinn zuletzt aber auf nur noch 0,70 Prozent. Die im vergangenen Jahr unterdurchschnittliche Kursentwicklung sei übertrieben ausgefallen, hieß es von den Analysten. Insgesamt hatte sich die US-Investmentbank positiv geäußert zum gesamten Mediensektor. Für die Anteilsscheine des Rivalen RTL ging es im MDax um fast 2 Prozent hoch.

FUCHS PETROLUB ZIEHEN DEUTLICH AN

Die Anteile von Fuchs Petrolub (FUCHS PETROLUB SE Vz) bauten ihren Gewinn am Nachmittag nach der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen für das abgelaufene Jahr auf rund 3 Prozent aus. 2016 seien bei Umsatz und Ergebnis Spitzenwerte erreicht worden, hatte der im MDax notierte Schmierstoffhersteller mitgeteilt.

Im TecDax ging es für die Anteile des Halbleiterzulieferers Siltronic um 2,35 Prozent runter auf 46,395 Euro, womit sie sich von ihrem am Vortag erreichten Rekordhoch von 49,275 Euro wieder entfernten. Seit dem letzten Sommer konnten sich die Titel im günstigen Branchenumfeld mehr als verdreifachen. Übernahmespekulationen hatten zusätzlich beflügelt. Nun aber nahm die Commerzbank mit der Streichung ihrer Kaufempfehlung den Siltronic-Aktien etwas Wind aus den Segeln. Die gute Nachfrage nach Wafern sei bereits im Kurs enthalten und das Chance/Risiko-Verhältnis nicht mehr ganz so attraktiv, hieß es.

Tief im Minus mit mehr als dreieinhalb 3 Prozent notierten im MDax auch die Aktien des Modeherstellers HUGO BOSS. Die US-Bank Citigroup hatte ihr Kaufvotum gestrichen und die Titel auf "Neutral" abgestuft./ajx/fbr

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---