Der deutsche Leitindex rückte um 0,3 Prozent auf 9503 Zähler vor - die Aktien der Deutschen Bank und Commerzbank legten jeweils um 3,8 Prozent zu. Anleger reagierten erleichtert auf eine gelockerte Regel zur Verschuldungsquote für europäische Banken. Die Nachsicht der Regulierer sollte die Sorgen um die Verschuldungsquote vor allem bei Barclays und Deutscher Bank lindern, erklärte Kinner Lakhani, Analyst bei der Citi, in einem Kommentar.

Der europäische Bankenindex gehörte mit einem Plus von 1,5 Prozent zu den stärksten Indizes in Europa. Barclays notierten fast drei Prozent fester. Die Notenbankgouverneure und Chefs der Aufsichtsbehörden genehmigten am Wochenende eine weltweit einheitliche Definition für die maximale Verschuldungsquote (Leverage Ratio). Damit sollen europäischen Geldhäusern keinen Nachteil gegenüber der US-Konkurrenz erleiden. Die Lockerung der Regel soll zudem verhindern, dass Banken den Kredithahn zudrehen, um die Verschuldungsquote einzuhalten.

Neben den Finanzwerten waren am Montag auch ThyssenKrupp gefragt: Die Bündelung der bislang eigenständigen Anlagenbau-Unternehmen unter einem Dach weckte Börsianern zufolge bei dem Investoren neue Fantasien - die Aktien kletterten um 3,3 Prozent. Aus technischer Sicht haben die Titel zudem Aufholpotenzial. Allein seit Anfang Dezember haben sie mehr als fünf Prozent an Wert verloren. Auch die Hoffnung auf einen Verkauf des Werks in Brasilien helfe, sagte ein Händler.

INVESTOREN RÄTSELN ÜBER WEITEREN KURS DER FED

Der Dax selbst kam über ein Plus von zeitweise 0,5 Prozent nicht hinaus: Nach den zuletzt enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten rätseln Anleger, ob sich die Notenbank Fed am Monatsende zu einem weiteren Drosseln ihrer Konjunkturhilfen durchringen kann. Die Fed macht ihren geldpolitischen Kurs vor allem von der Situation am Arbeitsmarkt abhängig. Seit Januar hat sie die milliardenschweren Anleihenkäufe bereits um zehn Milliarden auf 75 Milliarden Dollar reduziert.

Im MDax hatten Südzucker klar die Nase. Die Aktien schossen in der Spitze um mehr als neun Prozent nach oben, obwohl das Unternehmen einen rückläufigen Gewinn im dritten Quartal verbucht hat. "Die Reaktion heute ist eine Erholungsrally", sagte ein Händler. "Nach der Gewinnwarnung im November hatten viele mit wesentlich schlechteren Zahlen gerechnet." Im vergangenen Jahr hatten die Südzucker-Aktien mit einem Abschlag von 36,7 Prozent die größten Verluste im Nebenwerteindex verbucht.

Ebenfalls deutlich im Plus lagen Dialog Semiconductor, die sich im TecDax um mehr als sechs Prozent verteuerten. Der Chipentwickler hat im abgelaufenen Jahr so viel umgesetzt wie nie zuvor. Der Erlös stieg um 17 Prozent auf 903 Millionen Dollar.