Asylstreit in Deutschland und weiter eskalierendem weltweiten Handelskonflikt hat den deutschen Leitindex am Montag wenig interessiert. Noch am Freitag hatte sich der DAX dank der Hoffnung auf ein Ende des Streits er Unionsparteien CDU und CSU erholt. Sonntag Abend eskalierte der unionsinterne Streit weiter durch eine relativierte Rücktrittsankündigung von CSU-Chef und Innenminister Horst Seehofer. Ein Kompromiss zwischen den beiden Schwesterparteien sei nicht in Sicht. Die Spitzen von CSU, CSU und SPD wollen sich am Montagabend im Koalitionsausschuss beraten. Anvisiert sei 22.00 Uhr, heißt es in Koalitionskreisen.

An der Wall Street beeinflusst weiterhin der Handelsstreit der USA mit China und Europa sowie seinen Nachbarn Kanada und Mexiko. Der Start ins neue Quartal sei alles andere als schön, sagte Peter Cardillo, Marktanalyst beim Broker First Standard Financial in New York. Zölle und Vergeltungsmaßnahmen belasteten die weltweiten Märkte. Durch den Unabhängigkeitsfeiertag am Mittwoch, den 4.Juli, werden die Umsätze relativ mau ausfallen, da viele Anleger dies für Kurzurlaube nutzen. Doch es gab auch gute Laune unter den Anlegern: Der Elektoauto-Pionier Tesla hat es geschafft, 5000 Fahrzeuge des Hoffnungsträgers Model 3 binnen einer Woche zu bauen. Die Aktie erhielt einen Aufschwung von mehr als fünf Prozent. Zur Stunde notiert der amerikanische Leitindex Dow Jones mit 0,5 Prozent im Minus bei 24.158,44 Punkten.

Auf deutscher Unternehmensseite stach heute die Ceconomy-Aktie hervor. Bereits Mitte Juni hatte das Unternehmen die Anleger über die Absicht einer Kapitalerhöhung informiert. Nun steht es fest: Der Eigentümer von MediaMarkt und Saturn gibt rund 326 Millionen neue Stammaktien aus. Dies entspricht rund zehn Prozent des bisherigen Grundkapitals. Das Bezugsrecht der Bestandsaktionäre ist dabei ausgeschlossen. Das Aktienpaket geht komplett an Freenet. Die Kapitalerhöhung soll im August abgeschlossen sein. Die Aktie stieg daraufhin um knapp zehn Prozent. Der Freenet-Titel sackte indes im TecDax um zeitweise fast 4 Prozent auf 21,80 Euro ab und erreichte damit den tiefsten Stand seit November 2014.

Die Thyssenkrupp-Aktie stand am Montag auch im Fokus der Börsianer und zählte mit zeitweise einem Prozent im Minus zu den schwächeren Werten im DAX. Die am Freitagabend besiegelte Zusammenlegung des europäischen Stahlgeschäfts mit dem des indischen Konkurrenten Tata gab keinen Auftrieb. Allerdings zeigten Rohstoffwerte am Montag auch europaweit die größten Verluste.