Anleger im DAX haben am Mittwoch vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed die Füße still gehalten. Am Markt gilt es als ausgemachte Sache, dass die Währungshüter um Chef Jerome Powell die Zinsen um einen Viertel Prozentpunk senken. Im Fokus dürften daher seine Aussagen zu seiner weiteren Geldpolitik stehen. "Was weitere Zinssenkungen betrifft, könnte es allerdings zu einer Enttäuschung für die Investoren kommen", warnte Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader. Denn in den Handelsgesprächen zwischen den Vereinigten Staaten und China gebe es bedeutende Fortschritte. Der Markt rechne im März 2020 mit dem nächsten Zinsschritt, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners.

Mehrere DAX-Konzerne öffneten am Mittwoch die Bücher für das abgelaufene Quartal. Bei der Deutschen Bank fiel der Nettoverlust deutlich höher aus als erwartet. "Wieder einmal überwiegend enttäuschende Zahlen von Deutsche Bank", sagte ein Händler. Zwar sehe sich die Bank bei ihren Kostenzielen auf Kurs, erläuterten die Experten von Credit Suisse. "Wir sehen die Entwicklung des bereinigten Ergebnisses vor Steuern aber immer noch als enttäuschend an." Die Aktie verlor fast acht Prozent - der größte Tagesverlust seit anderthalb Jahren. Unsere Einschätzung zur Deutsche Bank-Aktie finden Sie hier.

Die Bayer-Aktie hingegen legte trotz der Glyphosat-Klagewelle knapp drei Prozent zu. Analysten lobten die soliden Zahlen für das dritte Quartal. Unsere Einschätzung zur Bayer-Aktie finden Sie hier.

Was am Mittwoch an der Börse sonst noch wichtig war

Probleme beim Kabinen-Einbau: Airbus kappt Auslieferungsziel für 2019
Der europäische Flugzeugbauer Airbus streicht wegen Problemen beim Bau des Mittelstreckenjets A321neo seine Auslieferungspläne zusammen. Statt 880 bis 890 Verkehrsflugzeugen dürften im laufenden Jahr nur rund 860 Maschinen den Weg zu den Airlines finden, kündigte Vorstandschef Guillaume Faury am Mittwoch in Toulouse an. Von der Krise seines US-Rivalen Boeing kann Airbus nur beschränkt profitieren - denn der Produktionsausbau hält mit der Nachfrage nicht Schritt.

Neue Auto-Hochzeit in Europa? Fiat Chrysler spricht mit PSA
Der italienisch-amerikanische Hersteller Fiat Chrysler (FCA) spricht mit dem französischem Opel-Mutterkonzern PSA über die Bildung eines globalen Autogiganten. Falls eine Abmachung gelinge, würde der weltweit viertgrößte Hersteller entstehen, hieß es am Mittwoch aus dem französischen Wirtschafts-und Finanzministerium.

Volkswagen-Konzern bleibt wegen Marktschwäche vorsichtig
Der weltgrößte Autobauer Volkswagen bleibt nach einem deutlichen Gewinnanstieg in den ersten neun Monaten weiter vorsichtig bei der Finanzprognose. Zugleich werden die Wolfsburger bei den Absatzaussichten nach dem bisherigen Jahresverlauf etwas pessimistischer. Doch vor allem die Offensive mit teureren SUV-Modellen verleiht der Bilanz des Dax-Konzerns Schwung, Umsatz und Gewinne wuchsen im dritten Quartal kräftig. Vor einem Jahr hatte insbesondere die Kernmarke VW Pkw im Zuge der Wirren um den Abgas- und Verbrauchstest WLTP schwach abgeschnitten und besserte sich nun spürbar.

Pharmakonzern GlaxoSmithKline schlägt Erwartungen und hebt Ziele wieder an
Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline kurbelt seine Jahresziele nach erneut gestiegenen Ergebnissen noch einmal an. Statt von einem bis zu fünfprozentigen Rückgang beim bereinigten Gewinn je Aktie ist nun in etwa von einer Stagnation die Rede. Die Briten haben die Erwartungen von Analysten im dritten Quartal in vielfacher Hinsicht wieder übertroffen. Die Aktie legte am frühen Nachmittag um 2,8 Prozent zu.

Bausoftwarehersteller RIB Software wächst rasant - Gewinn sackt ab
Der Bausoftwarehersteller RIB Software wächst weiter rasant. Im dritten Quartal profitierte das SDax-Unternehmen erneut von seinem starken Cloudgeschäft und verzeichnete einen Umsatzanstieg um 81,5 Prozent auf 59 Millionen Euro, wie RIB Software am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 17,1 Prozent auf 14,4 Millionen Euro. Allerdings sackte der auf die Aktionäre entfallende Überschuss um fast 30 Prozent ab. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 4,3 Millionen Euro hängen, nachdem hier im Vorjahr noch 6 Millionen zu Buche gestanden hatten.

GE mit Milliardenverlust - 737-Max-Probleme und Zölle belasten
Der kriselnde US-Industriekonzern General Electric (GE) steckt weiter tief in den roten Zahlen fest. Im dritten Quartal fiel im fortgeführten Geschäft ein Verlust von 1,3 Milliarden Dollar (1,2 Mrd Euro) an, wie der Siemens-Rivale am Mittwoch in Boston mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte das Minus wegen hoher Sonderlasten sogar enorme 23 Milliarden Dollar betragen.

Finanzierungsdienstleister Grenke verdient unter dem Strich mehr
Der Finanzierungsdienstleister Grenke hat im dritten Quartal von seinem wachsenden Neugeschäft im Leasing und Forderungsmanagement profitiert. Der Überschuss stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,4 Prozent auf 34,7 Millionen Euro, wie der MDax-Konzern am Mittwoch bei der Vorlage ausführlicher Zahlen mitteilte.

dpa-AFX/rtr/fh