von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX im Stunden-Chart





Die Seitwärtsbewegung des Deutschen Aktienindex ist mit der gestrigen Kursentwicklung nun unstrittig zu einer Abwärtsbewegung geworden, die in solcher Intensität und vergleichbarem Tempo zuletzt im September 2014 zu sehen war. Auch damals kamen die Kurse nach einer längeren Seitwärtsbewegung nicht mehr weiter voran, schlagartig kippte die Marktstimmung daraufhin. Die gute Nachricht: An der Untergrenze des langfristigen Aufwärtstrendkanals stabilisierten sich die Notierungen daraufhin schon bald wieder. Auch diesmal ist der südliche Grenzbereich des seit rund fünf Jahren bestehenden Kurskorridors bei etwa 9600 bis 10.150 Zählern die nächste Anlaufzone. Mitten in diesen Bereich fallen zahlreiche markante Wendepunkte aus dem Jahr 2014 um 9900/10.100 Zähler, die eine zusätzliche Unterstützung bilden. Bis hierhin reicht nun das mittelfristige Abwärtspotenzial.

Kurzfristig dagegen dürfte bald das untere Ende der Fahnenstange erreicht sein, denn der Index notiert bereits fast sieben Prozent unter seinem Monatsdurchschnittskurs (siehe blauer Indikator unter dem Tageschart). Extremwerte aus den Vorjahren bei rund 8 Prozent lassen erahnen, dass es bald Zeit für eine Gegenbewegung zurück nach oben wird. Spätestens Kurse um 10.250 werden dadurch - wenn es weiter abwärts geht - zur guten Einstiegsgelegenheit, dies allerdings nur für einen Tag oder zwei. Nach dem Ausbruch aus dem mittelfristigen Seitwärtstrend nach unten und dem zugleich erfolgten Fall unter die in ihrer Prognosekraft nach wie vor relativ zuverlässige 200-Tage-Linie ist das Klima für längerfristige Investitionen in steigende Kurse zunächst schlecht, erst wenn die eingangs genannten Haltemarken erreicht werden, ändert sich dies wieder.

Mutige Anleger nutzen eine Erholung daher zum Aufbau von Short-Positionen, wobei die Kurse kurzfristig nur schwer weiter steigen dürften als bis 10.652. Dieses Ex-Zwischentief aus dem Juli hat sich, einmal durchbrochen, in einen Widerstand verwandelt, der gestern wiederholt zu Abverkäufen genutzt wurde. Geradezu auszuschließen ist dagegen für eine Bärenmarktrally ein Sprung des DAX zurück über die 200-Tage-Linie bei aktuell 10.950, wenn sie überhaupt kurzfristig noch einmal getestet wird.

Doch was tun konservativere Investoren, die nicht auf das schnelle Hin und Her, also auf fallende Notierungen setzen wollen, zumal der langfristige Aufwärtstrend noch intakt ist? Sie warten günstigere Einstiegskurse ab und gehen dann auf Schnäppchenjagd auf der Long-Seite. Das Timing beim Einstiegszeitpunkt und - in einem weiteren Schritt - auch die Auswahl individueller, qualitativ hochwertiger Papiere dürfte in den kommenden Monaten entscheidender denn je für den Anlageerfolg sein. Doch zunächst muss eine nachhaltige Bodenbildung des Marktes erkennbar sein, die sich momentan noch nicht abzeichnet.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



Chart 4 - DAX-Kerzenchart auf Tagesbasis Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände









Trading-Idee kurzfristig (steigend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Long
WKN UZ817W
Emittent UBS
Laufzeit 12/18/15
Basispreis 10,000
Knock-Out-Schwelle 10,000
Hebel 42.7
Kurs in Euro 2.40
Trading-Idee kurzfristig (fallend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Bear
WKN CW0YWN
Emittent Citi
Laufzeit 12/18/15
Basispreis 12,000
Knock-Out-Schwelle 12,000
Hebel 5.8
Kurs in Euro 17.60
Trading-Idee langfristig (steigend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Optionsschein Long
WKN UZ8 CVA
Emittent UBS
Laufzeit 12/18/15
Basispreis 7,600
Knock-Out-Schwelle 7,600
Hebel 3.9
Kurs in Euro 26.40
Trading-Idee langfristig (fallend)
Basiswert DAX
Produktvorstellung Turbo Short
WKN HY8 GMU
Emittent HypoVereinsbank
Laufzeit 9/30/15
Basispreis 15,125
Knock-Out-Schwelle 15,125
Hebel 2.1
Kurs in Euro 48.85




Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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