Die Lage beim DAX ist anhaltend bearisch, denn der Index kann selbst zwischenzeitlich positive Signale nicht entsprechend umsetzen. So kam es zuletzt im Kerzenchart auf Wochenbasis zu einem sogenannten Hammer, ein Kaufsignal also. Davor hatte sich der von seinem 20-Monats-Tief 12.390 Punkte erholende DAX nach einem Schlussspurt den Freitag sogar oberhalb der 13.000er-Marke beendet. Der Start in die neue Woche war dann eine einzige Enttäuschung und heute Vormittag waren bereits wieder Kurse unterhalb von 12.700 Punkten zu beobachten.

Das Hammer-Tief 12.390 Zähler stellt eine Unterstützung dar. Wichtiger aber ist die Fibonacci-Marke 12.270 Punkte, wo die Hälfte der Aufwärtswelle März-2020/November-2021 wieder eingebüßt wäre. Geht es mit dem DAX tiefer, dann würde das Abwärtspotenzial zum Zweijahrestief 11.450 Zähler reichen und bei 11.325 Punkten liegt dann auch das 61,8-Prozent-Fibonacci-Retracement. Kurzfristig würde sich die Lage etwas entspannen, wenn ein dreiwöchiger Abwärtstrend geknackt werden könnte. Dieser verläuft inzwischen um 13.170 Punkte. Noch wesentlich massiver ist die Widerstandszone um 13.550/13.650 Punkte. Auf dem Niveau verlaufen die Gleitenden Durchschnitte der letzten 38 und 55 Börsentage; zudem befindet sich dort das untere Ende einer Notierungslücke und darüber hinaus das erste bedeutende (38,2-Prozent-) Fibonacci-Retracement der Juni-Juli-Abwärtswelle.

Weiter gehalten werden sowohl der bei plus sechs Prozent notierende DAX-CappedPut VX9HX6 (Zusatzpotenzial bis Oktober bis zum 14.500er-Cap: zehn Prozent) als auch der DAX-Inliner (siehe Tabelle). Dieser liegt mit dem Geldkurs 7,78 Euro bei plus acht Prozent und hat bis zum 19. August ein Zusatzpotenzial von 29 Prozent. Die Schwellen liegen bei 11.400 und 15.600 Punkten. Auf einen fixen Stopp wird zunächst weiter verzichtet.

Name DAX-Inliner
WKN SN0U50
Kaufkurs 7,20 €
Aktueller Kurs 7,78 € / 7,98 €
Schwellen 11.400 Pkt. / 15.600 Pkt.
Laufzeit 17.08.22
Stoppkurs -


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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