Angetrieben werde die Rally vom Eineinhalb-Jahres-Hoch beim Stimmungsbarometer der Einkaufsmanager aus der US-Industrie, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. "Die positive Stimmung, welche Anleger aus dem bewährten Frühindikator ziehen, übertragen diese direkt auf ihre Investmententscheidungen."

Von den gemischten US-Arbeitsmarktdaten ließen sie sich dagegen nicht aus dem Konzept bringen. Der privaten Arbeitsagentur ADP zufolge fiel der Stellenaufbau im August mit 428.000 Job zwar weniger als halb so hoch aus wie erhofft, war aber etwa drei Mal so hoch wie im vorangegangenen Monat. Die ADP-Zahlen geben einen Vorgeschmack auf die offiziellen Daten am Freitag.

Zusätzlichen Rückenwind erhielten die Aktienmärkte von der Aussicht auf zusätzliche Geldspritzen der Notenbanken, sagte Analyst Charalambos Pissouros vom Brokerhaus JFD. Nach den jüngsten Preisrückgängen wachse der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), ihre Bemühungen zu verstärken.

ÖL UND KUPFER TEURER - RÜCKSETZER BEI GOLD


Vor diesem Hintergrund deckten sich Investoren auch mit Rohstoffen ein. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 45,89 Dollar je Barrel (159 Liter) und eine Tonne Kupfer kostete mit 6711,50 Dollar 0,4 Prozent mehr als am Dienstag. Analyst Stephen Brennock vom Brokerhaus PVM mahnte allerdings zur Besonnenheit. "Die Welle des Optimismus, auf der die Anleger reiten, kann jederzeit brechen."

Die Erwartung eines kräftigen Wirtschaftsaufschwungs schmälerte die Attraktivität der "Antikrisen-Währung" Gold, die sich um 0,3 Prozent auf 1964,66 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) verbilligte. Wegen der langfristig lockeren Geldpolitik der Notenbanken und der hohen Nachfrage nach Goldmünzen sei eine Rückeroberung der 2000er Marke aber nur eine Frage der Zeit, prognostizierte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg.

Am Devisenmarkt setzte der Dollar seinen Erholungskurs fort. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg um 0,3 Prozent auf 92,648 Punkte. Wegen der Aussicht auf eine weitere Lockerung der US-Geldpolitik sei dies aber nur ein Zwischenhoch, sagte Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus ActivTrades.

VONOVIA SCHAFFT ES IN DEN EUROSTOXX50


Am deutschen Aktienmarkt rückte Vonovia ins Rampenlicht. Der Immobilienkonzern steigt zum 21. September in den Auswahlindex EuroStoxx50 auf. Die Titel der Firma hievte diese Nachricht auf ein Rekordhoch von 62,46 Euro.

In London gehörte Barratt mit einem Kursplus von acht Prozent zu den Favoriten. Der britische Eigenheimbauer äußerte sich dank umgerechnet 4,2 Milliarden Euro dicker Auftragsbücher "vorsichtig optimistisch" zu den Geschäftsaussichten. Die Zahl der angepeilten Fertigstellungen liege mit 14.500 bis 15.000 über ihrer Prognose von 13.839, kommentierte Analystin Glynis Johnson von der Investmentbank Jefferies. Die Papiere der Barratt-Rivalen Persimmon und Taylor Wimpey gewannen jeweils etwa fünf Prozent.

rtr