* UKRAINE - In der Ukraine ist der russischen Armee am fünften Tag schwerer Kämpfe kein entscheidender Durchbruch gelungen. Auch erstmalige Gespräche für eine Feuerpause wurden am Montag ohne greifbares Ergebnis vertagt. Die Zivilbevölkerung wird immer mehr in Mitleidenschaft gezogen: Nach UN-Angaben sind über eine halbe Million Menschen auf der Flucht. Die Ukraine warf der russischen Armee vor, zunehmend auch Wohngebiete zu bombardieren, was die Regierung in Moskau zurückwies.

* UKRAINE - Neu aufgenommene Satellitenbilder zeigen einen russischen Militärkonvoi nördlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Der Konvoi erstrecke sich über etwa 64 Kilometer und ist damit deutlich länger, als die zunächst berichteten 27 Kilometer, erklärt das in den USA ansässigen Unternehmen Maxar Technologies zu den Aufnahmen. Weiter seien zusätzliche Bodentruppen und Kampfhubschraubereinheiten im südlichen Belarus weniger als 32 Kilometer nördlich der ukrainischen Grenze gesichtet worden.

* UKRAINE/VAKUUM-BOMBE - Nach Darstellung der ukrainischen Botschafterin in den Vereinigten Staaten hat Russland am Montag bei seinem Vordringen in die Ukraine eine sogenannte Vakuum-Bombe eingesetzt. "Sie haben heute eine Vakuumbombe eingesetzt, was nach der Genfer Konvention verboten ist", sagt Botschafterin Oksana Markarova vor dem US-Kongress. "Die Verwüstung, die Russland der Ukraine zufügen will, ist groß". Eine Aerosolbombe, umgangssprachlich Vakuum-Bombe genannt, verwendet Sauerstoff aus der Umgebungsluft, um eine Hochtemperaturexplosion zu erzeugen, die in der Regel im Anschluss an die Druckwelle eine wesentlich längere Sogwirkung auslöst als ein herkömmlicher Sprengstoff. Eine russische Stellungnahme lag zunächst nicht vor.

* UKRAINE/USA - US-Außenminister Antony Blinken bietet nach Angaben seines ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba mehr Unterstützung in Form von Sanktionen und Waffen an. "In unserem Telefonat hat Außenminister Blinken bekräftigt, dass die Unterstützung der USA für die Ukraine unvermindert anhält", schreibt Kuleba auf seinem offiziellen Twitter-Account. Er habe bekräftigt, dass sich die Ukraine nach Frieden sehne. "Aber solange wir unter russischem Beschuss stehen, brauchen wir mehr Sanktionen und Waffen. Der Minister hat mir beides zugesichert. Wir haben weitere Schritte koordiniert."

* EU/ENERGIE - Insidern zufolge sollen die EU-Staaten nach dem Willen der EU-Kommission die aus den gestiegenen Gas-Preisen entstandenen Extra-Gewinne von Energiefirmen abschöpfen. Mit den Einnahmen aus solchen Steuern sollten Investitionen in Erneuerbare Energien und Projekte zur Energieeinsparung finanziert werden, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

* ALLIANZ - Bei der Allianz sind die ersten vier Vergleiche mit US-Investoren in ihre Hedgefonds unter Dach und Fach. Das Gericht für den südlichen Bezirk von New York bestätigte die Vergleiche des Münchner Versicherungsriesen mit drei Einheiten der Krankenversicherungs-Organisation Blue Cross Blue Shield sowie dem Pensionsvermögen des Rüstungskonzerns Raytheon, wie aus den Reuters vorliegenden Dokumenten hervorgeht. Zur Höhe der Vergleichszahlungen wollte sich Rechtsanwalt Sean Gallagher, der mehrere Anleger gegen den Münchner Konzern vertritt, nicht äußern. Sie seien aber "gut für unsere Klienten", schrieb er.

* BASF - Die BASF-Beteiligung Wintershall wird nach eigenen Angaben von den Sanktionen gegen Russland betroffen sein. Allerdings seien Einzelheiten noch nicht erkennbar.

* BAYER - Bayer veräußert die Sparte für Schädlingsbekämpfung abseits der Landwirtschaft einem Zeitungsbericht zufolge wohl an den britischen Finanzinvestor Cinven. Cinven zahle rund zwei Milliarden Euro für die Sparte, berichtet die "Börsen-Zeitung" unter Berufung auf Finanzkreise. Ein Abschluss der Transaktion könnte bereits in der kommenden Woche bekannt gegeben werden. FY, virtuelle Bilanz-Pk (10:00)

* COVESTRO - Der Kunststoff-Konzern kauft zum ersten Mal seit 2018 eigene Aktien zurück. Covestro bezifferte das Gesamtvolumen des Rückkaufprogramms auf rund 500 Millionen Euro und will sich für den Kauf zwei Jahre Zeit nehmen.

* COVESTRO hat dank der weltweit starken Nachfrage den Betriebsgewinn im vergangenen Jahr auf 3,1 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Damit liegt das Ergebnis (Ebitda) in der Mitte der wiederholt angehobenen Zielspanne. Im laufenden Jahr werden 2,5 bis drei Milliarden Euro Ebitda angepeilt, wie das Unternehmen mitteilte. Im ersten Quartal sollen es 750 bis 850 Millionen Euro sein.

* LINDE verdoppelt angesichts sprudelnder Einnahmen den Rückkauf eigener Aktien und erhöht die Dividende. Bis spätestens Juli 2024 sollen Linde-Aktien für bis zu zehn Milliarden Dollar zurückgekauft und damit überschüssiges Geld an die Aktionäre weitergereicht werden.

* HELLOFRESH - Der Kochboxen-Versender hat 2021 fast sechs Milliarden Euro umgesetzt. Die Erlöse seien währungsbereinigt um 61,5 Prozent auf 5,99 Milliarden Euro geklettert, teilte der Berliner Konzern mit. Der Umsatz liegt damit am oberen Ende der vom Unternehmen mehrmals angehobenen Prognose - Anfang 2021 hatte HelloFresh noch ein Plus von 25 Prozent in Aussicht gestellt. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) legte um 4,4 Prozent auf 527,6 Millionen Euro zu.

* ZALANDO - Europas größter Online-Modehändler hat im vergangenen Jahr erstmals einen Umsatz im zweistelligen Milliardenbereich erzielt. Die Erlöse kletterten um knapp 30 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro, wie der Berliner Konzern mitteilte. In diesem Tempo wird es allerdings nicht weitergehen. Für das laufende Jahr rechnet Zalando mit einem Umsatzplus von zwölf bis 19 Prozent auf maximal 12,3 Milliarden Euro. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) kletterte 2021 um elf Prozent auf 468,4 Millionen Euro.

* Die SOFTWARE AG will mit einem gut 500 Millionen Euro schweren Zukauf in den USA ihr Wachstum vor allem im Software-Dienstleistungsgeschäft beschleunigen. Das Darmstädter Unternehmen zahlt zunächst 524 Millionen Euro für die StreamSets Inc., die Unternehmenskunden ermöglicht, große Datenmengen zu extrahieren, umzuwandeln und zu laden.

* TALANX- Deutschlands drittgrößter Versicherer rechnet infolge des Kriegs in der Ukraine vor allem mit Auswirkungen auf das Geschäft mit Cyberrisiken. "Die Gefahrenlage wird mittelfristig insbesondere bei Cyberrisiken zunehmen, so dass die Übernahme von Versicherungsrisiken in diesen Bereichen deutlich anspruchsvoller werden könnte", sagt Talanx-Chef Torsten Leue der "Börsen-Zeitung". Das Gewinnziel für 2022 Jahr bestätigt die Talanx, die in Russland den Angaben zufolge lediglich mit einer kleinen Industrieniederlassung vertreten ist. "Es wäre zu früh, jetzt die Prognose zu ändern", sagte Leue.

* FLATEXDEGIRO - Der Online-Broker habe 2021 eine Rekordzahl von über 730.000 neuen Kunden gewonnen, erklärte Firmenchef Frank Niehage. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) nahm um 55,4 Prozent auf 177,1 Millionen Euro zu. Der Umsatz erhöhte sich um 59,7 Prozent auf 417,6 Millionen Euro.

* ZOOM hat mit scharfem Wettbewerb zu kämpfen. Der US-Videodienst sagte für das Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz unter Experten-Erwartungen voraus und schickte seine Aktie damit nachbörslich zwölf Prozent ins Minus.

* SHELL kündigt an, seine Gemeinschaftsunternehmen mit dem russischen Konzern Gazprom und zugehörigen Firmen aufgeben zu wollen. Dazu gehöre auch die Beteiligung an Nord Stream 2. Dies werde Abschreibungen zur Folge haben, teilte Shell mit.

* MASTERCARD - Der US-Kreditkartenanbieter schließt mehrere Finanzinstitute aufgrund der Sanktionen gegen Russland vom Zahlungsnetzwerk aus. Das Unternehmen werde weiter mit den Regulierungsbehörden zusammenarbeiten, um die Compliance-Verpflichtungen vollständig einzuhalten, teilt der Zahlungsdienstleister mit.

* STARLINK - Die von Tesla-Gründer Elon Musk zugesagten Starlink-Internet-Terminals sind Regierungsangaben zufolge in der Ukraine angekommen - inklusive einer Warnung eines US-Sicherheitsexperten. "Starlink - hier. Danke, @elonmusk", twittert der ukrainische Vize-Ministerpräsident Mykhailo Fedorov. Der leitende Forscher des Citizen-Lab-Projekts der Universität Toronto, John Scott-Railton, warnt jedoch auf dem Kurznachrichtendienst, dass die Terminals zu Zielscheiben für Russland werden könnten.

* NOVAVAX - Der US-Impfstoffhersteller erwartet die vollständige Zulassung seines Totimpfstoffs gegen Covid-19 in noch in diesem Jahr. "Wir erwarten, dass wir zusätzliche Zulassungen erhalten, wo wir bereits einen Antrag gestellt haben, einschließlich in den USA. Wir werden die vollständige Zulassung unseres Impfstoffs (...) in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 anstreben", sagt Konzernchef Stanley Erck.

* BANKEN - Nach dem Swift-Ausschluss Russlands sieht der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken und Vorstandschef der Deutschen Bank, Christian Sewing, nur wenig Risiken für die Branche. "Die deutschen Banken haben seit 2014 ihr Engagement in Russland stark reduziert. Für unser Bankensystem insgesamt ist das Risiko überschaubar. Die Sicherheitspuffer der europäischen Banken sind höher denn je", sagt Sewing der Zeitung "Bild".

rtr